Österreichs Burgen in vollen Zügen genießen

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, sich die Zeit in einem vollen Zug zu vertreiben. Man kann zum Beispiel Sudokurätsel lösen. Oder Burgen zählen. Letzeres funktioniert in Österreich relativ gut, denn dieses Land hat eine besonders hohe Dichte an Burgen und Schlössern.

Ein paar Kostproben gefällig? Da wäre zum Beispiel Burg Wiesberg gleich neben der Trisanna Brücke in Tirol. Gut, hier ist die Brücke fast interessanter als die Burg. Diese Brücke wurde nämlich im Jahre 1964 innerhalb weniger Stunden ausgetauscht. Wie das damals gemacht wurde, könnt ihr auf dem folgenden Video verfolgen, auf dem auch die Burg zu sehen ist.

Linktipp: Austausch Trisanna Brücke

Fährt man dann weiter über Bischofshofen nach Salzburg, rattert der Zug an der Festung Hohenwerfen vorbei. Ein beeindruckendes Exemplar von Burg, was sich scheinbar auch die Produzenten des Agentenfilms „Agenten sterben einsam“ gedacht hatten. Sie verwendeten genau diese Burg als Drehort für den im 2. Weltkrieg spielenden Film mit so großartigen Stars wie Richard Burton und Clint Eastwood.

Linktipp: Festung Hohenwerfen

In Salzburg überquert der Zug die Salzach auf einer Brücke bei Mülln, von der man dann einen besonders schönen Blick auf die Festung Hohensalzburg mit dem Dom und der Universitätskirche im Vordergrund werfen kann. Allerdings würde man bei einer Weiterfahrt relativ schnell in Bayern landen, was nicht zur Überschrift meines Artikels passt.

Linktipp: Festung Hohensalzburg

Also fahren wir wieder zurück nach Süden, um dann nach einer Fahrt durch das schöne Gasteinertal und der Durchquerung des Tauerntunnels an Burg Unterfalkenstein vorbei zu kommen. Eine Burg, deren Abbild wohl viele ÖsterreicherInnen schon von Kindertagen an kennen, da es von ihr sowohl eine Briefmarke als auch einen Modellbausatz gibt. Interessantes Detail: Die Bahnlinie verläuft in größerer Höhe, als der Burgfried hoch ist, was interessante Fotos aus dem Zug ermöglicht (siehe Bild)

In Kärnten gibt es dann noch eine interessante Burg zu sehen, die man im Zug schon von weitem sehen kann: Burg Hochosterwitz, eine Höhenburg mit nicht weniger als 14 Toren, bis man endlich im Burghof angelangt ist.

Linktipp: Burg Hochosterwitz

Auch in der Steiermark säumen zahlreiche Burgen die Bahnlinien. Besonders interessant finde ich die Burg Rabenstein, nördlich von Graz, da sie sehr markant auf einem Felssporn in das Murtal ragt. Seit ein paar Jahren ist sie über einen modernen Außenlift erreichbar, was mich immer wieder zur ironischen Bemerkung hinreißen lässt, der Außenlift erinnere mich an einen ausrangierten Belagerungsturm.

Linktipp: Burg Rabenstein

Im steirischen Ennstal gibt es übrigens auch ein schönes Schloss von der Bahn aus zu sehen. Schloss Trautenfels, mit dem markanten Grimming als Kulisse. Dieses Schloss beherbergt heute ein Museum über die Regionalgeschichte des Ennstals und Ausseerlandes.

Linktipp: Schloss Trautenfels

In Oberösterreich kenne ich jetzt schon weniger sehenswerte Burgen, die man vom Zug aus betrachten könnte. Hier sind es eher markante Klöster und Stifte, wie zum Stift Schlierbach an der Pyhrnstrecke. Ein Stift, das neben architektonischen Kostbarkeiten auch über eine Schaukäserei verfügt. Dort wird ein Käse produziert, denn man nicht nur anschauen kann, sondern auch in einer Art Panoramarestaurant mit Blick auf das obere Kremstal verkosten darf.

Linktipp: Stift Schlierbach

Im benachbarten Niederösterreich ist es ebenfalls ein Stift, welches für mich den großartigsten architektonische Moment auf einer Bahnfahrt durch dieses Bundesland bietet: Stift Melk. Wenn man aber die Augen gut zusammenkneift, kann man in der Nähe von Melk die Schallaburg erkennen, die vor vielen Jahren durch die Radiosendung „Turnier auf der Schallaburg“ relativ bekannt wurde. Heute ist sie mir eher als Veranstaltungsort von tollen Ausstellungen ein Begriff.

Linktipp: Schallaburg

Kurz vor Einfahrt in den Wiener Westbahnhof hat man übrigens einen guten, aber wirklich nur sehr kurzen, Blick auf Schloss Schönbrunn. Ein Blick, bei dem man die Mächtigkeit der Gloriette besonders gut erkennen kann.

Linktipp: Schloss Schönbrunn

Es gäbe wohl noch viele Burgen und Schlösser zu erwähnen. Gerade jetzt im Winter ist die Chance groß, diese Bauwerke zu entdecken, die sonst hinter dem Blattwerk von Laubbäumen versteckt liegen. Fallen Euch noch ein paar ein?

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Silvia Jelincic

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Bluesanne

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Claudia Braunstein

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