Sich in einen völlig Fremden verlieben, geht das wirklich? Ein faszinierendes Experiment

Reichen 36 Fragen und vier Minuten intensiver Blickkontakt aus, um sich ineinander verlieben zu können? Mandy Len Catron sagt JA. In ihrem Essay "To Fall In Love With Anyone, Do This" für die New York Times erzählt die 33-jährige Amerikanerin (welche Englisch und Kreatives Schreiben an der kanadischen University von British Columbia unterrichtet) davon, wie sie auf eine mehr als 20 Jahre alte Studie des Psychologen Arthur Aron stieß.

Arons Untersuchung damals sah folgendermaßen aus: Vollkommen Fremde mussten sich im Labor zusammentreffen für einen Versuch. Mann und Frau brauchten sich gelegentlich 36 Fragen gegenseitig zu beantworten - und am Ende vier Minuten lang stillschweigend tief und fest in die Augen zu blicken. Das war alles. Sechs Monate später war eines dieser Paare sogar verheiratet.

Neugierig geworden, wenn auch noch skeptisch, will Catron die Technik mal selbst ausprobieren: Mit einem ehemaligen Studienkollegen, den sie zufällig beim Klettern wiedergetroffen hatte, saß sie mal in einem Pub. Sie kannte ihn nur flüchtig. "Unter bestimmten Umständen kann man sich in jeden verlieben", habe er damals gesagt, schreibt Catron in dem Times-Artikel. Ein Satz, der sie an die Aron-Studie erinnerte, von der sie ja neulich gelesen hatte. Sie suchte die Fragen des Psychologieversuchs auf ihrem Handy und beide hatten sich schnell darauf verständigt, spaßeshalber das Experiment zu starten. Zwei Stunden später: Die beiden kommen langsam zusammen, sind mittlerweile ein festes Paar.

Es stimme zwar, dass wir uns nicht aussuchen könnten, wer uns liebe, so die Amerikanerin. Und: "Man kann romantische Gefühle nicht allein auf der Grundlage von Bequemlichkeiten erschaffen." Auch die Biologie spiele selbstverständlich eine Rolle, Hormone und Pheromone leisteten natürlich im Hintergrund ihre Arbeit. "Aber davon abgesehen, glaube ich mittlerweile, dass Liebe formbarer ist als wir annehmen", schreibt Catron. Vertrauen und Nähe ließen sich erzeugen - und damit die Gefühle, die Liebe braucht, um zu gedeihen.

Ihr wollt dem Ganzen immer noch nicht so recht Glauben schenken? VICE Magazine wollte es auch nochmal genau wissen. Drei junge Filmemacher, darunter Gia Coppola (Enkelin des berühmten Regisseurs Francis Ford Coppola), haben in diesem kurzen Video hier (englisch) dokumentiert, was passieren kann, wenn man das Experiment ausprobiert und sich an den Tests versucht:

Einfach erstaunlich, oder?

Originale Quellen dazu (sehr lesens- und sehenswert!!!): New York Times (Ursprung), Focus, Slate, Vice, DailyMail und viele andere mehr ...

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Bernhard Juranek

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