Motivation: der Schlüssel zur Armutsbekämpfung

In politischen Grundlagendebatten zwischen Sozialisten und Kapitalisten gibt es einige grundlegende Missverständnisse. Eines dieser Missverständnisse ist die Natur des Geldes. Das andere ist die Conditio humana, die Natur des Menschen und hierbei insbesondere das Problem der Motivation. Heute werden wir uns daher auf diesen, kleinen aber wichtigen, Teilaspekt konzentieren.

Der Sozialist argumentiert üblicherweise dass Motivation kein wirklich großes Thema wäre und daher getrost ignoriert werden kann. Er argumentiert, wenn man nicht locker lässt, dann üblicherweise weiter, dass Menschen von Natur aus motiviert sind wenn sie etwas tun das ihnen gefällt und da es für jeden Job genügend Menschen gibt die Erfüllung in diesem Job finden, ist das Thema damit erledigt.

Entgegnet man nun dass man massiv anzweifelt dass die Bauarbeiter die die Straße teeren diesen Job tun weil er sie erfüllt wird praktisch immer mit einer Anekdote einer Person gekontert die einen, ihrer Ansicht nach fürchterlichem Job, erledigt aber ihn lieben würde und "auf jeden Fall weitermachen würde" (in 8 von 10 Fällen ist der Job "Krankenschwester" ) .

Am Ende läuft es aber eben auf Zahlen hinaus und die Annahme dass die Anzahl der Menschen die Erfüllung darin finden um vier in der Früh aufzustehen um unser Brot zu backen genau der Anzahl der Menschen entspricht die genau darin Erfüllung finden, und der Zahl die wir brauchen ist praktisch gleich Null. Vor allem wenn man bedenkt dass wir diese Logik auf alle Jobs erweitern müssten.

Es wird (in der realen Welt) immer ein Ungleichgewicht geben zwischen den Jobs die getan werden müssen und denen die die Menschen gern machen würden. Die meisten Kanalarbeiter wären wohl lieber etwas anders, gleichzeitig sind sie aber absolut unverzichtbar.

Nur weil ein Job mies ist bedeutet das nicht dass wir ihn einfach nicht mehr machen müssen. Nicht der fiese Kapitalismus zwingt Menschen im Kanal zu schuften sondern die Kausalität: wenn wir einen Kanal haben wollen der funktioniert muss ihn irgendwer in Schuss halten.

Die Gesellschaft ist voller mieser Jobs und die Anzahl der miesen Jobs (ie: die fast keiner machen möchte) ist größer als die Anzahl der Jobs die Menschen auch in ihrer Freizeit machen würden.

Würde man jeden Job gleich stark entlohnen, würde etwa der Chirurg das Gleiche bekommen wie jeder andere, dann stellt sich für einen jungen Menschen die Frage warum genau er sich durch ein langes, schwieriges Studium quälen soll um dann eine knifflige, schwierige Arbeit auszuüben die ihn dann noch zu allem Überfluss in einen unangenehmen juristischen Bereich stubst?

Würden in so einem Szenario dennoch manche Menschen Bauarbeiter und Chirurgen werden? Natürlich.

Wäre es genügend? Unwahrscheinlich.

Wir haben in so einer Gesellschaft also einmal das Problem dass unangenehme Jobs nicht durch Entlohnung künstlich attraktiv gemacht werden können. (Die mies bezahlten, miesen Jobs zahlen was sie zahlen damit sie genau so viele Menschen anlocken können damit sie gerade genügend Leute haben.)

Das nächste Problem findet sich in der Unterschiedlichkeit von Menschen. Nicht jeder Mensch kann das Gleiche leisten. Der eine kann am Tag 3 Schuhe schustern, der andere 5. Menschen sind in ihrer Leistungsfähigkeit nicht gleich, jemand der aber fähig ist 5 Schuhe am Tag herzustellen kann ohne weiteres auch nur 3 machen.

Unter seinem eigenen Potential zu bleiben ist einfach und dabei nicht die Ausnahme sondern die Regel: keiner von uns schöpft sein Potential aus.

Erhalten nun beide Schuster das gleiche Geld, egal wie viel sie wirklich tun, werden sie weiter unter ihrem Potential bleiben als wenn man die eigentliche Leistung entlohnt, wenn derjenige der mehr macht auch mehr bekommt. Leistungsabhängige Entlohnung motiviert uns unser Potential stärker auszunutzen.

Wenn nun aber der Staat kommt und von diesem Lohn wieder etwas abzwackt um es Menschen zu geben die „Weniger haben“ sinkt die Motivation sich selber etwas zu schaffen, denn wenn man weniger tut, hat man weniger und bekommt etwas von dem Geld fürs Nichtstun.

Eine Gesellschaft in der die Menschen motiviert sind ihr Potential auszuschöpfen ist reicher weil es mehr Dinge hat. Mehr Autos, mehr Brot, mehr Krankenschwestern. Eine motivierte Gesellschaft ist also eine reiche Gesellschaft und eine glücklichere Gesellschaft.

Motivation ist also kein Thema das vernachlässigt werden kann, im Gegenteil: die Frage wie motiviert die Bevölkerung ist zu tun was getan werden muss ist ein Schlüssel zu einer erfolgreichen Gesellschaft. Wer auch immer eine Methode findet uns alle dazu zu motivieren unser Potential zu jeder Zeit voll auszuleben, der wird es geschafft haben die Armut ein für alle Mal zu besiegen.

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Kai-Uwe Lensky

Kai-Uwe Lensky bewertete diesen Eintrag 28.08.2021 00:15:49

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