Wie tödlich ist COVID-19 denn jetzt wirklich?

Wenn jemand das Virus im Blut hat und stirbt, kann das im Wesentlichen eines von zwei Dingen bedeuten:

a) Er ist an COVID-19 gestorben oder aber

b) Er ist mit COVID-19 gestorben

Wenn jemand von einem Auto überfahren wurde aber COVID-19 hatte dann ist er, mit hoher Wahrscheinlichkeit, nicht an COVID-19 gestorben. Hätte ihn das Auto nicht erwischt, hätte er die Sache überlebt. Das gleiche gilt für Krebs, Herzversagen und weitere Viren. Fakt ist dass die meisten Menschen aufgrund mehrerer Gründe sterben

Je nach Art der Zählung werden wir also zu wenige oder aber zu viele Fälle dem Virus zurechnen.

Das Resultat sind verwirrende und ungenaue Statistiken.

Was bleibt also? Wir zählen nicht die Virentoten sondern einfach alle Todesfälle und schauen ob sich etwas geändert hat.

Und in der Tat: wir haben mehr Todesfälle. Das belegt also dass COVID-19 ein Faktum ist. Aber wie groß ist er?

Viren sind in Gebieten mit großer Bevölkerungsdichte ein größeres Problem. Es verwundert also nicht dass New York City 298% mehr Todesfälle hat als gewöhnlich.

NY Times https://www.nytimes.com/interactive/2020/04/21/world/coronavirus-missing-deaths.html?fbclid=IwAR1N0D1UxuUVeazRMQ3HqdbNyFYYDhguZsPsaBm0m28XWHsW-xn3Pa403NQ

Schweden hingegen, wo kein Shutdown erfolgt ist, hat nur 12% mehr Tote. Die Todesrate hängt also scheinbar vorwiegend von der Bevölkerungsdichte ab.

Der Virus tötet alte Städter und ist für den jungen Menschen am Land keine so große Bedrohung, wie es scheint. In Schweden sterben jetzt im März eben so viele Menschen wie sonst im Dezember. Das ist kein Grund zur Panik. Nicht im Geringsten!

NY Times https://www.nytimes.com/interactive/2020/04/21/world/coronavirus-missing-deaths.html?fbclid=IwAR1N0D1UxuUVeazRMQ3HqdbNyFYYDhguZsPsaBm0m28XWHsW-xn3Pa403NQ

In Spanien, der Türkei und Schweden knickt die Kurve bereits und bewegt sich wohl in absehbarer Zeit nach unten.

Dazu kommt die Lebenserwartung. Unser Todestag ist zwar nicht von Sternen vorbestimmt aber mit jedem Dienstag der verstreicht, steigt unsere Chance zu sterben.

Jeder von uns hat eine gewisse Lebenserwartung, basierend auf unseren Risikofaktoen. 90 Jährige rauchende Motorradfahrer mit Krebs sind einfach gefährdeter als der durchschnittliche 30 Jährige.

Auch ohne Corona.

Ersterer hat einfach, rein statistisch, nur noch weniger Zeit als zweiterer. Er mag ihn tatsächlich überleben, und solche Fälle finden wir dann in den Medien (denn das Normale ist nicht newswürdig), aber im Durchschnitt wird unser alter Biker wohl früher sterben.

Er hat, statistisch gesprochen, weniger Tage übrig.

Es erscheint als würde der Virus in erster Linie Menschen töten die weniger Wochen übrig haben. Er tötet also im März Menschen die noch bis in den Sommer gelebt hätten, eventuell auch Menschen die noch 2 Jahre vor sich gehabt hätten. Er tötet aber scheinbar nur sehr sehr selten Menschen die Jahrzehnte vor sich gehabt hätten. Das ist keine echte Bedrohung für die Menschheit.

Jeder Todesfall ist eine Tragödie aber es macht einen Unterschied ob die Oma mit 90 stirbt oder das Kind mit 13. Das ist nicht das Selbe.

Was ist also für die Zukunft zu erwarten?

Die Sterblichkeit im nächsten Jahr wird wohl unterdurchschnittlich ausfallen. Viele der Menschen die nächstes Jahr gestorben wären, hat der Virus schon jetzt erwischt.

Das ist tragisch. Jeder Tod ist, wie gesagt, eine Tragödie.

Es ist aber kein Weltuntergang.

Ein Weltuntergang wäre wenn sich die Anzahl der Hungernden auf der Welt verdoppeln würde und plötzlich doppelt so viele Menschen verhungern wie erwartet. Genau das passiert gerade.

the guardian https://www.theguardian.com/world/2020/apr/21/global-hunger-could-be-next-big-impact-of-coronavirus-pandemic

Unser Shutdown hat Folgen und diese Folgen fühlen nicht nur wir sondern die ganze Welt.

Wenn wir, vorsichtig und mit gegebener Vorsicht, die Gesellschaft wieder starten, dann werden aufgrund unseres Shutdowns Menschen sterben, aber nicht so viele wie sterben werden wenn wir noch Monate weitermachen.

Wenn die Sterblichkeit nächstes Jahr größer ist als 2018, dann nicht wegen COVID-19, sondern wegen unseres Umgangs mit dem Virus.

Manchmal ist die Kur schlimmer als die Krankheit. Es gilt in Betracht zu ziehen ob wir nicht eventuell genau in so einer Situation sind.

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