Wir leben in einer Eiszeit. Für jene die nun stutzen erinnere ich daran, dass eine Eiszeit dann herrscht wen die Pole vergletschert sind. Nun, die Pole sind vergletschert, wir leben also in einer Eiszeit. In den vergangenen 5 Milliarden Jahren befand sich die Erde üblicherweise zu 25% der Zeit in so einem Zustand.

Die gesamte Geschichte der Menschheit spielt sich defakto in einer Eiszeit ab, die vor 3 Millionen Jahren begann. Eiszeit ist aber nicht gleich Eiszeit. Es gab Zeiten in der die Erde zu erheblichen Teilen von Eis bedeckt war. Eiszeiten haben aber immer eines gemeinsam: sie sind tödlich.

Im ewigen Eis findet sich viel weniger Leben als in heißen Wüsten. Man könnte so weit gehen und behaupten, dass Eiszeiten nicht sonderlich gut für das Leben im Allgemeinen sind.

Das führt aber zu einer interessanten Frage: Warum haben so viele Menschen Angst davor, dass es scheinbar wärmer wird? Die Antwort ist dabei unheimlich simpel: es ist einfach der ganz schlichte Wunsch danach, dass alles bleibt wie es ist, eine ultrakonservative Weltsicht also.

Der Konservative will ja, dass alles bleibt wie es ist. Der Regressive will, dass es wird wie es war und der Progressive will, dass es wird wie es noch nie war.

Jeder von uns ist in manchen Bereichen das eine und in anderen Bereichen etwas anderes.

Tatsächlich bleibt aber in der realen Welt nie irgendetwas wie es ist. Das Klima wird wärmer oder kälter. Eines von beiden muss passieren. Wenn wir das Wetter beeinflussen können müssen wir uns die Frage stellen welche der beiden Wege besser ist.

Ist eine wärmere, grünere Welt, mit mehr Leben, Lebensraum, Spezies und so weiter besser oder schlechter als eine Welt in der man im Sommer Skifahren gehen kann?

Das sollte die Frage sein. Aber statt dieser Frage zanken wir uns darüber ob der Mensch einen Einfluss hat. Die Antwort darauf ist offensichtlich: natürlich haben wir einen Einfluss auf alles. Ich habe einen Einfluss auf die Flugbahn der Erde, wenn ich auf der Erde herumhüpfe.

Der Einfluss ist nur eben sehr klein.

Aber er ist da.

Genauso habe ich einen Einfluss aufs Klima. Die Frage lautet nur wie groß oder klein er ist. Aber mit der Frage werden wir uns nicht beschäftigen.

Wir bleiben bei der Frage was besser wäre: wenn die Welt wärmer wird oder wenn sie kälter wird? Und die Antwort sollte davon abhängig welche der beiden entstehenden Probleme wir eher meistern können und welche Vorteile die unterschiedlichen Optionen mit sich bringen, denn eine der beiden Situationen ist besser als die andere und vor dieser Änderung sollte man dann weniger Angst haben als vor der anderen.

Oder aber, und das ist ein kühner Gedanke, es als etwas betrachten das eben passiert und uns darüber freuen dass es nicht Richtung Eisballwelt geht.

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