Das Sterben im Mittelmeer beenden?

Die Immigration über das Mittelmeer hat nichts mit der Situation in Libyen zu tun, sondern mit den Leistungen, die in Europa warten.

Wenn man darauf vertrauen darf, bereits wenige Seemeilen vor der libyschen oder tunesischen Küste gerettet zu werden, steigt natürlich auch die Risikobereitschaft, in die morschen Kähne der Menschenhändler zu steigen.

Wenn man dann auch noch damit rechnen kann, nicht in Italien bleiben zu müssen, sondern in einem nördlichen Schlaraffenland ein Asylverfahren mit allen Sozialleistungen zu erhalten, hat sich die Überfahrt binnen weniger Monate finanziell ausgezahlt.

Die italienische Regierung rettet zwar politisch korrekt die Flüchtlinge aus dem Meer. Für die Versorgung der Flüchtlinge soll dann die EU (sprich die wohlhabenderen nördlichen Nationalstaaten) zuständig sein.

Solange man nach der illegalen Einreise nicht zurückgeschickt wird, sondern die Möglichkeit hat, den Aufenthalt nachträglich durch ein Asylverfahren zu legalisieren, werden Menschen ihr Leben für ein vermeintlich besseres Leben aufs Spiel setzen.

Das aktuelle System ist total schizophren:

Einerseits versucht man die Grenzen dicht zu machen, andererseits ermuntert man durch die nationalen Asylsysteme weiterhin zur illegalen Einreise.

Die Schlepper werden zwar gerne als Buhmänner präsentiert, sie befriedigen jedoch lediglich eine Nachfrage, die aufgrund der rechtlichen Rahmenbedingungen entstanden ist.

Würde Europa die illegale Einwanderung in den Griff bekommen, könnte sich Europa, wie von Schulz gefordert, gerne progressive Länder wie Kanada beim Einwanderungsrecht zum Vorbild nehmen, da man dann auch in einer vergleichbaren Situation wäre.

So wie Rechte sich daran festklammern, dass es auf keinen Fall mehr Zuwanderung geben dürfe, würden Linke nie so etwas Herzloses wie eine “Festung Europa” akzeptieren, die jedoch die Voraussetzung für eine neue gemeinsame Asylpolitik wäre.

Daher wird in Europa wohl alles beim Alten bleiben und das Sterben im Mittelmeer weitergehen, wofür sich Linke und Rechte auch weiterhin gegenseitig die Verantwortung zuschieben werden.

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