Seltsam.

Jeden Tag sehe ich so unendlich viele empörte (schriftliche) Aufschreie von Menschen, die sich über die Grausamkeiten, die Tiere von Menschen erleiden müssen, entsetzen, aufregen, wütend werden - halt dagegen protestieren.* Und doch wird es immer schlimmer. Da ist die Frage schon mal angebracht: Und? Was tust du dagegen?

FinisNoXx

Herr Pisanelli beispielsweise, nach eigenen Angaben gestandener Tierschützer und Pizzeria-Betreiber wollte angeblich auch mal mit eigenen Augen sehen, wie die Menschheit so beschaffen ist. Tierschutzmäßig. Und sie vielleicht ein bisschen besser machen.

Was ein bisschen eigenartig sein könnte. Bei einem Pizza-Verkäufer. Auf dessen Pizzas womöglich ganze Herden Kühe serviert wurden.

Andererseits betreibt Herr Pisanelli eine ethische Pizzeria, zumindest suggeriert er das im Namen, also dürfen alle sensiblen Nicht-Fleisch-Esser wenigstens davon ausgehen, dass Herrn Pisanellis Pizza-Beläge ethisch von uns gingen.

Außerdem könnte ein gutgläubiger Trott… äh Mensch ja nun annehmen, Herr Pisanelli wollte bloß mal nachprüfen ob die schöne Mär wohl stimmt, dass wir Menschen, könnten wir nur sehen, was Tiere unseretwegen erleiden müssen, sofort und auf der Stelle irgendwie besser würden.

Heiliger Strohsack!

Äh. Ich meine, wie schön von ihm. Aber mal ohne Scherz: Ist Herr Pisanelli dann also – bestenfalls - ein Träumer? Mit einer Vision? Oder schlimmstenfalls ein bösartiger Schelm mit einer guten Geschäfts-Idee? Ich habe keine Ahnung.

Was ich allerdings sehr gut weiß, was jeder Mensch weiß - vor allem von sich selbst, ist kein Geheimnis. Ja? Was sind wir? Wir sind Monster**. Wir vernichten jeden einzelnen Tag Millionen Tiere, zu unserem Vergnügen, für Wegwerf-Sachen, für billiges Essen. Für die dämlichen Botox-Fressen der VIP-Damen und Herren. (Haben Sie eine Ahnung, wie furchtbar Mäuse dafür leiden müssen? Natürlich nicht.) Für alberne, unnötige Experimente.

Wir ziehen Tieren bei lebendigem Leib die Haut ab, werfen sie in kochendes Wasser, löffeln ihr Gehirn aus dem lebenden Wesen, halten sie zu Millionen in winzigen – heute meist – unterirdischen Käfig-Fabriken, pfuschen in ihrem Erbgut rum um schnell fett werdende (leidende) kurzlebige Mutanten zu schaffen, nehmen ihnen ihre kaum geborenen Kinder weg, die als grausige Haufen übereinander geschmissen mit gebrochenen Knochen in LKW’s durch ganze Länder gekarrt werden, um dann irgendwo an Haken aufgehängt endlich sterben zu dürfen, wir missbrauchen sie als Folter- und Sex-Objekte, wir stehlen ihren Lebensraum, kurz: Wir vernichten sie auf jede nur denkbare und viele kaum vorstellbare Arten.

Und machen Gesetze, ob nun national oder international (EU), die das ganz ausdrücklich erlauben. (Während der Merkel-Zeit, das ist mir einen Zwischenruf wert, der UMWELT-KANZLERIN, wurden mehr Umwelt- und Tierschutz-Gesetze ins Gegenteil verkehrt - mit grausamen Folgen für die Umwelt und Tiere - als in den 50 Jahren vorher.)

Trotzdem wollten ganz schlaue (!) Menschen doch mal noch genauer wissen, wie wir so sind und verschleuderten das Geld der arbeitenden Bevölkerung um so profunde Erkenntnisse wie die: DER MENSCH IST IRGENDWIE BÖSE! ODER KANN JEDERZEIT BÖSE WERDEN! – akribisch zu ermitteln. Bei Experimenten wie dem Stanford-Prison-Experiment, dem Milgram-Experiment und all ihren nicht weniger bekloppten Nachfolgern.

Ein Blick in die menschliche Geschichte, ihre eigenen Kühl-, und Kleiderschränke, auf ihre Füße, ihren Umgang mit ihren Mit-Menschen oder aus dem Fenster wäre preiswerter gewesen und zum selben Ergebnis gekommen.

Also.

Was sollte da eine tote Kuh erreichen können? Immerhin. Herr Pisanelli hat die Kuh Schvitzy wenigstens nicht lebend da oben hingehängt. Ich will mal für ihn hoffen, dass ihn das nicht geärgert hat.

Na ja.

Hätte auch ein paar kleinere Probleme mit sich gebracht. Sicher. Sein Lokal wäre bestimmt proppenvoll und allein die Reservierungen für die Zeit, in der Schvitzy noch lebend da gehangen hätte, würden Phantasie-Summen einbringen.

Andererseits muss ja auch bedacht werden, dass eine lebend da hängende Schvitzy die immens zahlenden Beobachter vollbluten, kotzen, pinkeln und scheißen würde. Dergleichen hätte zwar sicher auch seine (vielen) Fans, käme aber bei anderen möglicherweise nicht so gut an.

So wie bei einigen selbsternannten Tierschützern.

Die – Götter steht mir bei! – ausgerechnet an Herrn Pisanelli und Schvitzy ein Exempel statuieren möchten. Wie zum Beispiel der Verein Change.org, dem ich des Öfteren meine Stimme gegeben habe. Was ich nun bestimmt nicht mehr machen werde.

Ihr wollt gegen Herrn Pisanelli vorgehen? Er ist ein böser Mann?

Userin Francine – hechelt BILD - reicht nur ein Wort, um ihre Meinung kundzutun: „Ekelhaft“.

Weil die TOTE Schvitzy von der Decke hängt? Seid ihr völlig verblödet?

Müsste ich raten, stopfte sich Userin Francine, während sie das schrieb, eben ein Steak hinter die Kiemen. Was – zur Hölle – soll das denn? Ein Haufen heuchelnder Idioten, mit vollen Fleisch-Kühlschränken, von oben bis unten mit Tier-Häuten bekleidet, deren Brut in Spiel-Viechern ersäuft, die mit den Fellen der echten Tiere überzogen sind, gellt sich in einen Aufstand wegen der toten Schvitzy?

Deren Inneres (da oben hängt ja nur das ausgestopfte Fell) womöglich zur selben Zeit während sie empört Selfies (mit sich unter Schvitzy) machen als Belag auf der Pizza liegt, die sie schmatzend wegputzen.

Herrje!

Geht meinetwegen gegen die vor, die unter Schvitzy sitzend ihr Essen mampfen. Samt ihren Kindern. Ist auch nicht anders als früher. Da stand das Volk geifernd auf Plätzen rum, natürlich samt Nachwuchs, um die Hinrichtungen zu begaffen. Oder eher die Qualen der Opfer.

Ach herrje.

Das tun sie ja heute noch. In Saudi-Arabien beispielsweise. Und einer ganzen Reihe anderer moslemischer STAATEN. Staaten? Fatale Zusammenschlüsse hirnloser Perverser. Aber das ist – ich zitiere mal Conan – eine andere Geschichte.

Wie auch immer. Herr Pisanelli, der (womögliche) Träumer des Guten, schreibt derweil auf seiner Website: „Würden Sie Ihre Meinung über Nahrung ändern, wenn Schlachthöfe gläserne Wände hätten?“

Lieber, lieber Herr Pisanelli!

Hätten Schlachthöfe gläserne Wände würden Eintritts-Karten für den Bereich drum rum verkauft. Und irgendwann gäbe es Verlosungen, wer auch mal ein Tier lebendig in kochendes Wasser tauchen dürfte. Oder langsam zerstückeln. Oder zerschreddern.

Ich versichere Ihnen, das würde ein Bomben-Geschäft mit Milliarden-Einnahmen. Also bringen Sie – ich bitte Sie dringlich – die Menschheit nicht noch auf solche Gedanken.

Obgleich ich glaube, dass es für uns eh zu spät ist.

Auf Wiedersehen Schvitzy .

Möge es einen Kuh-Himmel geben.

Und eine Menschen-Hölle.

Hélas. Ich Dummerchen.

Die gibt es ja schon.

Genau hier.

Auf dieser Welt.

FinisNoXx

*Ich sollte allerdings auch darauf hinweisen, dass sich in letzter Zeit immer mehr gruselige Figuren aus ihren Winkeln raus wagen, die jede Art Tierschutz verunglimpfen - ich denke, die werden schon ihre widerlichen Gründe dafür haben.

Hier mal ein paar: Jäger, die auf Auktionen bieten um die letzten ihrer Art abknallen zu dürfen, oder (wie in Deutschland) vor Geifer sich kaum noch einkriegen wieder die paar Wölfe erschießen zu dürfen - Fleisch-Fabrikanten - Leder-Fabrikanten - alle Arten von Gestalten, die auf die Lebensräume der Tiere scharf sind, Perverse - und natürlich: LOBBYISTEN! Mietlinge, die bei jeder Tierschutz-Maßnahme rum krakeelen, lügen, beleidigen und hoffen, dass von dem ganzen Schmutz irgendwas hängen bleibt.

**Monster: Ungeheuer oder Ungetüm ist ein Ausdruck für Geschöpfe ... („Untiere“), die sich durch Größe, Stärke oder auch Hässlichkeit hervorheben. Monster oder Monstrum bezeichnet ein widernatürliches, meist hässliches und angsterregendes Gebilde oder eine Missbildung.[1] Auf tatsächlich lebende Personen bezogen bedeutet Ungeheuer auch Scheusal oder Unmensch. (Wikipedia)

Hier irrt Wikipedia gewaltig.

Es handelt sich bei Monstern durchaus nicht um UN-Menschen. Sondern um Menschen.

Wölfe in Deutschland und Europa fröhlich abknallen - schon immer das Privileg der wirtschaftlichen und politischen (verfaulten) Elite: Um dieses kaum aussprechbar ekelhafte Ansinnen zu untermauern, wurde die Mär der von Wölfen zerfleischte Touristin in Griechenland erfunden - ungeachtet der Tatsache, dass es dort - in dieser Gegend - keine Wölfe gibt. Dafür aber ungezählte verwilderte (kranke) Hunde, die im Rudel alles erjagen, was sie kriegen können. Das sagen alle dortigen Experten. Das ist logisch. Aber eben nicht nützlich.

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