Blogbild: Rolling-Stones - Gipshaxn ©Foto by Bluesanne

Es war ein Zufall. Es war ein spontaner Entschluss. Es war am 17.Oktober 2014 als ich hier bei Fisch und Fleisch meine ersten ganz persönlichen Gedanken  veröffentlichte.

Zumal ich schon seit 2006 in unregelmäßigen Abständen bei anderen Blog-Foren einige Beiträge verfasst hatte. Jedoch blieben diese meist ungelesen und unkommentiert im WWW deponiert. Das Niederschreiben begleitet mich schon seit meiner Kindheit. Es war damals schon ein innerliches Bedürfnis, meine Gedanken auf Papier fest zuhalten. Als Zwiegespräch mit mir selbst. Im Grunde genommen war das Bloggen eine Art allgemein zugängliches Tagebuch. Zumindest sah ich das bis zu diesem Zeitpunkt so.

Aber hier bei Fisch und Fleisch sollte das Schreiben, eine völlig neue Dynamik bekommen. Bereits für den ersten Beitrag, erhielt ich aufmerksame Rückmeldungen. Die schriftliche Uraufführung, trotz meines psychischen Gipshaxenserwies sich als positiver Einstieg. Große Motivation, weiter zu machen.

In vielen weiteren Beiträgen erzähle ich über meine seelischen Erkrankungen und deren Auswirkungen. Mein offizielles Schuldgeständnis, welches ich bereits im Jahre 2013 verfasst hatte, führte zu einigen Diskussionen. F+F wollte es zu Beginn gar nicht veröffentlichen. Interessant, wenn ich „Schuldig“ heute lese. Scheinbar hat sich doch einiges verändert im Laufe der Jahre.

Die erste Einlieferung, samt Polizeieinsatz in die Psychiatrie. Obwohl dieses Ereignis doch schon 14 Jahre her ist, wird es wohl für immer ein großer Wendepunkt in meinem Leben bleiben. Sicherlich kam es durch diese Erfahrung zu vielen Veränderungen. Ich denke auch, dass dadurch, die in mir schlummernde Kreativität vermehrt geweckt und aktiviert wurde. Die Malerei intensivierte sich von da an vermehrt. Die stille Art, meine Gefühle und Gedanken zum Ausdruck zu bringen. Die Farben halfen mir enorm in einer Zeit, wo ich sprach- und wortlos in den Tag lebte. Auch diese Beiträge finden sich hier. Bibliotherapie.Ein Tag - Ein Bild.

Manche Einträge waren nicht nur mir hilfreich, denke ich.  Einige Menschen fanden sich oft in diesen Geschichten. Dadurch lernte ich vermehrt neue Leute kennen. Viele durfte ich alsbald auch persönlich treffen. Kommunikation und Austausch von Gedanken, war und ist ohnehin ein großes Defizit in meinem Leben. Die permanent kreisenden Gedanken schwirren einsam über mir wie Drohnen. Sie beobachten neugierig mein Leben und registrieren jede Gefühlsregung. Die daraus resultierenden Aufnahmen landen schlussendlich hier im öffentlichen Forum. Ungefiltert ohne jegliche Zensur, meinerseits. Augenblicke, Momente und Erlebtes. Gelebtes. Abschnitte die unvergessen bleiben, jedoch Vergangenheit sind. Geschichten über Menschen, die leider nicht mehr leben.

So kam es auch, dass ich stark komprimiert über meine Seelenverwandtschaft mit einen ganz besonderen Mann zu schreiben begann. Dieser intensive Rückblick, das verstärkte Hinsehen auf diese Zeit entpuppte sich als Schatzkiste für eine besondere Reihe.„Wie ist der Sex mit 180 kg!?“und entwickelte  sich zu einer Minioper.

Als Philanthropin gilt mein Interesse natürlich den Menschen. Menschen und ihre Geschichten. Wie die von Erika zum Beispiel. Eine Frau, die mir ihre Lebensgeschichte im Kaffeehaus erzählt hat. Der Ort an den ich besonders gerne schreibe. Über diese Vorliebe findet sich ebenfalls ein Beitrag hier bei F+F. Worte aneinander reihen, bunte Bilder malen und die Musik bereichern mein Dasein. Diese kreativen Beschäftigungen fordern mich zum Weiterleben auf. Das anhaltende Gefühl, es fehle etwas in meinem Leben ist oftmals äußerst bedrückend. Vor allem, wenn mir diese undefinierbare Lücke bewusst wird. Emotionen die mir unbekannt sind. Ein Versuch dies zu erklären, habe ich im Beitrag„Wie fühlt sich das an“gewagt.

Bewegung bringt Musik in vielerlei Hinsicht in mein Leben. Deshalb tippe ich darüber sehr gerne vielfältige Blog-Beiträge. Die Bandbreite der Musik, die ich gerne höre ist sehr vielfältig. Für mich als farbenfrohe MusikConnaisseurIn ein unerschöpfliche Fundgrube für weitere Geschichten. Konzerte, die ich erlebe oder spannende Biographien zu Musikern. Mit der Buntheit der Kunst bin ich gleichermaßen bemüht, Farbe in das Leben der Menschen zu bringen. Die Freude, die sie mir bereitet auch an viele andere Menschen zu vermitteln.

In der Quintessenz drehen sich die geschriebenen Wortkonstellationen um meinen persönlichen Blick auf das Leben. Mit all seinen Facetten. Oftmals genauer und sensibler betrachtet, als vielleicht nötig. Meine ausgeprägte Neugierde und die Millionen Fragen vermengen sich fallweise zu phantastischen Geschichten. Alltagsphilosophie, welche manches Mal seltsame Blüten zum Vorschein bringt. Stets um Authentizität bemüht. Frei und aus tiefster Seele kommend. So und nicht anders möchte ich das weiterhin hier tun. Farbenfrohe und freizügige Blog-Einträge schreiben. Meine Gedanken.

Bunt und vielfältig, so wie diese Plattform. Welche sich in diesen einem Jahr enorm vergrößert hat. Eine Meinungsgemeinde, die nicht immer einer Meinung ist. Doch die reichhaltigen und die mannigfaltigen Themen bieten wohl für jeden Leser passende Beiträge. Gedanken die zu Geschichten werden. Geschichten die aufregen, erregen oder zu eigenen Überlegungen anregen. Dieser Reichtum an Abwechslung bereicherte meine Gedankenwelt sehr. Obendrein stellten sich dadurch auch vielerlei persönliche Aufeinandertreffen ein. Das Bloggen ist eine feine Sache um zu kommunizieren. Doch das persönliche Gespräch ist und bleibt noch immer die beste Variante um sich mit Menschen zu verständigen und aus zutauschen.

PS: Mein Wunsch für die Zukunft von F+ F : Ich hoffe, hier findet sich weiterhin reichlich Schreibfläche und Platz  für viele kleine, alltägliche Geschichten. Sie bereichern nicht nur mein Interesse an Menschen. Speziell diese aus dem Leben gegriffenen Erählungen, sind das Salz in diesen bunten Aquarium.

Nur die vielen kleinen Tropfen ergenben ein großes Meer.

Herzlichen Dank an Silvia J., das F+F - Team für diese ganz besondere Plattform.

Herzlichen Dank an die  BloggerInnen für die bunten Geschichten. Die Lauten, die Leisen, die Kleinen, die Großen, die Traurigen, die Lustigen, die Spannenden, die Kurzweiligen, die Kritischen, die Ehrlichen.....und und und.

Herzlichen Dank an Alle meine LeserInnen!

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