Die heutigen Beobachtungen ließen mich plötzlich an die Metapher mit dem Frosch in kochendem Wasser denken.

Wird der Frosch ganz plötzlich in kochendes Wasser getaucht, reagiert er und springt sofort heraus. Gibt man den Frosch jedoch in kaltes Wasser und erhöht ganz langsam und behutsam die Temperatur, so bleibt der Frosch einfach sitzen, nimmt die Gefahr nicht wahr und wird zu Tode gekocht.

Was war passiert. Wir schreiben das Jahr 2020. Die erste Welle der sogenannten Corona-Pandemie war gerade vorbei. Die ersten Öffnungsschritte wurden unternommen. Nach und nach waren Fitnessstudios, Restaurants, Geschäfte und später auch Freibäder wieder geöffnet und es herrschten nur wenige Auflagen, die nach kurzer Zeit ohnehin kaum noch beachtet wurden und ganz entfielen. Dennoch stiegen die Todeszahlen, wie von sogenannten Regierungsexperten prognostiziert, im Sommer nicht.

Dann kam die weitere grundrechtswidrige Halbjahresausgangssperre (und ich werde es sicher nicht euphemistisch als "Lockdown" bezeichnen). Heute, 19.05.2021, der große Tag der sogenannten Öffnung nach der Ausgangssperre. Die Leute haben sich durch ihr Wohlverhalten und die Preisgabe sensibler Daten ihre Freiheit wieder zurückgekauft, zumindest vorerst. Aber etwas war anders. Ich hatte den Versuch gewagt, als Ungetesteter ein Fitnessstudio zu betreten. Anstatt feuchfröhlich einfach durchzumarschieren, war die automatische Schranke heute deaktiviert und zwei Angestellte kontrollierten die eintretenden Mitglieder wie das Sicherheitspersonal am Flughafen die Fluggäste am Metalldetektor. Ein Reisepass war immerhin nicht vorzulegen, aber ein Covid-Nachweis. Erst wenn die klinische Reinheit des Probanden bestätigt wurde, durfte das Tor zur alten Realität durchschritten werden. Ich informierte die Angestellten darüber, dass diese keine medizinischen Daten verlangen und auch nicht an die Bedingung knüpfen dürften, diese öffentliche Einrichtung zu betreten. Außerdem informierte ich die Angestellten darüber, dass sämtliche Maßnahmen in der Vergangenheit bereits vom VfGH gekippt wurden. Selbstverständlich entgegneten mir die Angestellten mit den allseits bekannten Floskeln, die Anweisung käme von ihrem Chef und sie könnten nichts dagegen machen, außerdem müssten sie alle Studios wieder schließen, hätten Sie eine Kontrolle (Anm. des Autors: Vermutlich die Costapo, die wohl stichprobenartig Menschen mit falscher Zugehörigkeit ausfindig machen will).Ich hatte die Angestellten auch darauf hingewiesen ob sie denn glauben würden, dass es besser werde, würde wir nicht endlich mal Zivilcourage zeigen. Denn im letzten Jahr brauchten wir nur irgendwelche Masken, plötzlich brauchen wir FFP2-Masken und einen 3G-Nachweis ( "geimpft", "getestet", "genesen" ) und im nächsten Jahr brauchen wir wahrscheinlich eine Impfung. Daraufhin antworteten die Angestellen nur mit einem "Tut uns leid, aber wir können nichts machen". Mir blieb also nichts übrig, als die Einrichtung wieder zu verlassen.

Einige Stunden später feierte die Regierenden im Schweizerhaus die Öffnung nach der Ausgangssperre, die sie selbst verhängt hatten. In meiner Branche wäre das ungefähr so, als würde jemand einen Fehler im System einbauen um sich anschließend als Top-Spezialist in der Fehlerbehebung zu gerieren. Jedenfalls erklärte Kurz in einem Interview, man müsse nur noch ein paar Wochen geduldig sein, danach könne man die "Sicherheitsmaßnahmen" Schritt für Schritt reduzieren. Ich bin schon sehr gespannt, wie diese "Reduzierung" aussehen wird. Vermutlich meint er die "Freiheit durch den Grünen Pass". Man kennt ja ähnliche Phrasen aus der Vergangenheit.

Fassen wir also zusammen: Vor einem Jahr benötigten wir eine Maske, in diesem Jahr plötzlich eine FFP2-Maske und einen Reinheitsnachweis, schon bald werden wir einen "Grünen Pass" haben. Und so wird es immer weiter gehen. Schritt für Schritt gewöhnen sich die Leute an die neue "Freiheit" und merken nicht, dass ihnen immer mehr Freiheiten genommen werden. Sogar für das Arbeitsamt benötigt man jetzt schon einen Gesundheitsnachweis, sonst gibt's kein Arbeitslosengeld mehr. Und bereits jetzt ist davon die Rede davon Gehälter, Arbeitstellen, Krankenstände und weitere Daten mit dem "Grünen Pass" zu verknüpfen.

Und jeder sollte sich nun folgende Frage stellen: Hätte ich vor eineinhalb Jahren einem elektronischen Dokument absolut freiwillig zugestimmt, das sämtliche meiner persönlichen, Arbeitgeber-, Gesundheits-, und Finanzdaten enthält und als Eintrittskarte für das komplette öffentliche Leben fungiert?

Ich denke, die Temperatur hat den Siedepunkt erreicht.

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