Es war einmal ein Hund ... und der war der Stadt Wien anscheinend egal. Natürlich dauert es, bis so etwas auffällt... Die 12 Jahre alte Mischlingshündin Melody lebte bei einer Frau, die nicht genug Zeit für sie hatte und sich auch nicht richtig um sie kümmerte. Die arme Hündin kam nur einmal am Tag raus, denn die Besitzerin musste schließlich arbeiten.

Die Geschichte dahinter erfuhren wir, Animal Care Austria, erst später. Von dem verwahrlosten Hund wurde uns aber recht schnell berichtet. Unser Team nahm Kontakt zu der besagten Hundebesitzerin auf, die schon mehr als verzweifelt war.

Es ist nämlich NICHT möglich, unerwünschte Tiere beim Tierquartier abzugeben, auch wenn das gesagt wird. Das verleitet Menschen ja quasi dazu, ihre Tiere auszusetzen!

Jedenfalls erhielt das Team von Animal Care Austria den Hund von dieser Dame, denn die Frau schien offensichtlich vollkommen überfordert und dann sehr erleichtert zu sein, dass ihr Melody und die Verantwortung für diese abgenommen worden waren.

Melody hatte bereits eine gesundheitliche Beeinträchtigung - nämlich Blasensteine, weil sie das Gassigehen so oft zurück halten musste. Sie wurde operiert (bezahlt von Animal Care Austria), einige verdächtige Proben wurden auf Krebsverdacht ins Labor geschickt. Mittlerweile geht es Melody gut, und sie lebt bei der Pflegefamilie einer Animal Care Austria-Mitarbeiterin. Sie wird dort vermutlich auch für immer bleiben können.

Ich stelle hiermit folgendes fest:

Wenn es einfach nicht mehr geht, dass man ein Haustier hat, dann muss man eben einen anderen Platz finden.

Das ist legitim. Legitim ist aber auch, dass das kostet. Die Übernahme von Tieren kostet bei vielen Organisationen etwas. Auch das halte ich für legitim, denn es geht um Verantwortung.

Wer ein Tier abgegeben muss, der muss Verantwortung übernehmen, auch finanzielle. Wer also kein Geld hat, der sollte wenigstens mithelfen. Denn irgendwer muss schließlich Futter, Tierarzt und Betreuung organisieren – und auch bezahlen.

Das mag sich nun sehr hart anhören. Zudem ist es sicherlich nicht einfach, sich einzugestehen, dass man gescheitert ist - sei es zeitlich, finanziell oder sonst irgendwie.

Aber die Tiere dann einfach abzugeben oder sogar auszusetzen, das kann doch nicht die Lösung sein!

Wir bei Animal Care Austria bekommen sehr oft solche Anfragen, zum Beispiel, dass jemand sein Tier nicht mehr halten kann. Wir versuchen uns auch darum zu kümmern. Aber es sollte jedem klar sein, dass wir dafür auch finanziell etwas investieren müssen, denn Futter kostet Geld, die Unterbringung und so weiter – all das kostet Geld.

Deswegen würde ich mir wünschen, dass sich die Menschen bzw. potentielle Hundebesitzer im Idealfall schon vorher Gedanken machen, bevor sie ein Tier bei sich aufnehmen und sie nicht erst im Nachhinein feststellen müssen, dass es gar nicht geht.

Für Melody hat das Ganze glücklicherweise ein versöhnliches Ende genommen. Sie lebt nun auf einem (Dauer-)Pflegeplatz. Für viele Tiere endet es leider nicht so glimpflich.

(C) Animal Care Austria

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