ANTIFA, Frau Wagenknecht & die Torte: Wenn politischer Extrem-Aktionismus nicht mehr weiter weiß

Der heutige Zwischenfall am Parteitag der Linken, bei dem Mitglieder einer "Antifaschistischen Initiative, Torten für Menschenfeinde" die Fraktionsvorsitzende Sahra Wagenknecht mit einer Torte bewarfen, stellt wohl den mittlerweile kaum mehr zu toppenden Tiefpunkt in der Entwicklung einer politischen Extremausprägung dar. Zudem wurde durch den Vorfall natürlich auch wieder das Thema der Sicherheit von politischen Vertretern im öffentlichen Raum aufgeworfen – unangenehme Erinnerungen an die Attacke auf Wolfgang Schäuble wurden wach.

Mit Frau Wagenknecht wurde eine Parteivertreterin attackiert, der man wirklich nicht von der eigenen Parteilinie abweichendes Verhalten/Meinung vorwerfen kann. Die von den Angreifern monierten Interview-Passagen sind im Vergleich zu den Äußerungen anderer Parteien sehr moderat ausgefallen, die angedeutete Nähe/Vergleich zur AfD kann nur als extrem an den Haaren herbeigezogen gesehen werden.

Man hat also einen Proponenten der aus der eigenen politischen Umgebung und Sozialisierung stammt, und als solche auch sicher ähnliches Gedankengut vertritt Schaden zugefügt – dem neutralen Beobachter drängt sich die Frage auf: Warum? Schon seit längerer Zeit wird in Deutschland eine heftige Diskussion zwischen den am parlamentarischen System Deutschlands teilnehmenden Linken und der ANTIFA geführt. Zuletzt hatte der Linke-Abgeordnete Ramelow den ANTIFA-Demonstranten in einem Streitgespräch Arroganz im Umgang mit politisch Andersdenkenden vorgeworfen, als diese vor dem Wohnsitz des lokalen AfD-Vorsitzenden demonstrieren wollten. Auch die Frage, ob das Feigenblatt des permanenten Monieren / Demonstrieren von/gegen "faschistische Untrieben" 71 Jahre nach Ende des zweiten Weltkriegs noch aktuell und gerechtfertigt sei wird von Kritikern speziell auch aus dem linken politischen Spektrum immer wieder kritisch hinterfragt. In den Augen der Kritiker wäre eine Systemkritik an der globalen Finanzindustrie wesentlich treffender und zeitgemäßer.

So bleibt ANTIFA, genauso wie auf der anderen Seite des politischen Spektrums die "Identitären" eine Bewegung, die vor allem durch permanente (und auch in der Masse hinsichtlich der Sinnhaftigkeit der Aktionen scharf zu hinterfragende) Demonstrationen, Aktionen und Agitationen auffällt. Der Masse der Wahlbürger sind die Anliegen extrem fremd, die gewählten Methoden (da sie prinzipiell nach dem Prinzip "uns geht es um Protest & Randale, der Schaden anderer ist uns egal";) zutiefst unsympathisch. Es bleibt bei vielen der Auftritte in der Öffentlichkeit der Eindruck, dass es ähnlich wie bei der Hooligan-Szene nur mehr um Gewalt um der Gewalt Willen geht. Die Vereinbarungen zur Schlägerei werden halt nich zwischen den Fans von rivalisierenden Fußballklubs, sondern zwischen gewaltbereiten Demonstranten und der Polizei getroffen.

Mit dem heutigen Tag hat man nun also wieder einen Schritt in Richtung absolute Unglaubwürdigkeit und Sinnlosigkeit getan - es bleibt zu hoffen, dass die handelnden Personen irgendwann erwachsen werden (geringe Wahrscheinlichkeit), oder die Bewegung seitens des deutschen Rechtsstaates noch stärker kontrolliert bzw. sanktioniert wird. Der Gesellschaft würde es gut tun.

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