„Die Schweiz macht es vor: Wohlstand ohne Umverteilung nach oben

Der Staat hat die grundlegende Aufgabe, seinen Bürgerinnen und Bürgern einen guten Wohlstand und ein lebenswertes Umfeld zu schaffen. Es ist nicht seine Pflicht, Reichtum von unten nach oben umzuverteilen oder bloß die Interessen der wirtschaftlich Mächtigen zu bedienen. Vielmehr muss Politik die Lebensrealität der Menschen im Blick behalten, also dort ansetzen, wo ihr Alltag beginnt: bei fairen Chancen, bei gut erreichbarem Verkehr, bei einer intakten Umwelt, bei verlässlicher Gesundheitsversorgung und bei der Würde im Alter. Wohlstand wird nicht primär in steigenden Kontoständen von Aktionären gemessen, sondern daran, wie zufrieden, gesund und abgesichert die Gesellschaft als Ganzes ist.

365‑Franken‑Ticket: Ein Vorbild für echten sozialen Fortschritt

Ein aktuelles Beispiel liefert Zürich und die Schweiz. Dort wurde beschlossen, ein 365‑Franken‑Ticket für den öffentlichen Nahverkehr anzubieten – also ein Angebot, das Mobilität für alle erschwinglich macht. Wer für einen symbolischen Franken pro Tag den ÖPNV nutzen kann, erfährt Freiheit und Teilhabe, ohne von hohen Kosten ausgegrenzt zu werden. Das stärkt die Gemeinschaft, senkt die Verkehrsbelastung und reduziert die Abhängigkeit vom Auto. Zugleich wird die Verantwortung für nachhaltige Mobilität nicht auf Einzelne abgeschoben, sondern gemeinschaftlich organisiert.

CO₂‑gerechte Maut: Fairness für Umwelt und Gesellschaft

Ebenso fortschrittlich ist die Entscheidung, Parkplätze und Mautgebühren nach CO₂‑Ausstoß und Größe der Fahrzeuge zu berechnen. Hier zeigt sich, dass ökologische Gerechtigkeit nicht durch Verbote allein, sondern durch gezielte Steuerung und Anreize erreicht werden kann. Wer ein großes, umweltschädliches Auto fährt, zahlt konsequenterweise mehr. Wer umweltfreundlich unterwegs ist, wird belohnt. Das ist ein gerechtes und nachvollziehbares Prinzip, weil es nicht pauschal belastet, sondern nach Verantwortung differenziert.

Vom Laubbläserverbot bis zur Altenpflege – Politik mit Augenmaß

Auch das Laubbläserverbot ist ein Zeichen dafür, dass Lebensqualität Priorität hat. Was oft wie eine Kleinigkeit erscheint, zeigt in Wahrheit den Respekt vor Umwelt, Nachbarschaft und Gesundheit. Weniger Lärm, weniger Feinstaub, mehr Ruhe für Mensch und Natur.

Von gleicher Bedeutung sind die zusätzlichen Leistungen im Gesundheitswesen und in der Altenpflege. Wenn eine Gesellschaft dort investiert, wo Menschen am verwundbarsten sind, zeigt sie wahres Verantwortungsbewusstsein. Jeder Bürger soll im Krankheitsfall oder im Alter sicher sein können, dass er nicht an Profitinteressen scheitert, sondern Versorgung erhält.

Was Deutschland von Zürichs Politik für Menschen lernen sollte

All diese Maßnahmen beweisen: Es ist möglich, Wohlstand und Lebensqualität nicht durch Umverteilung zugunsten der Reichen, sondern durch kluge, gerechte politische Gestaltung für alle zu sichern. Dass diese Schritte ausgerechnet in der Schweiz umgesetzt werden, einem Land, das oft für seine Zurückhaltung gegenüber staatlichen Eingriffen bekannt ist, zeigt ihre Bedeutung umso mehr. Es geht also doch – wenn man den Menschen in den Mittelpunkt stellt und nicht nur die Finanzinteressen weniger Begünstigter.

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