Corona-Zickzack der Regierung als ablenkendes Agenda Setting ?

Die Medien, Zuschauer und Bürger kleben wie hypnotisiert an den Corona-Verlautbarungen von Kanzler und Regierung, seien es nun Ministerratsbeschlüsse, ministerielle Verordnungen, Corona-Begleitgesetze oder sonstwas.

Allerdings ist die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit, der Bürger und der Medien begrenzt.

Und je mehr Zeit, Sendeplatz und Zeitungsseiten verwendet werden, um über die neuesten und aktuellesten Lockerungen, Verschärfungen, Präzisierungen und so weiter der Corona-Regeln zu berichten, um weniger Sendezeit und Platz in den Printmedien bleibt, um über Anderes zu berichten.

Man kann das sehen als Agenda Setting: das Vor und Zurück, das Wechselbad von Lockerungen und Verschärfungen diene dazu, von anderen Maßnahmen der Regierung abzulenken, diene dazu, dass andere Fragen der Regierungstätigkeit gar nicht mehr geprüft und kontrolliert werden können. Indem man ein Thema in den Vordergrund rückt, verdrängt man andere wichtige Themen aus den Medien und aus dem Diskurs.

Die vielleicht beabsichtige "Nebenwirkung" (vor der aber in diesem Fall nicht Arzt oder Apotheker warnen) dieses Zickzackkurses in Sachen von Corona wäre so gesehen die Entdemokratisierung, die Ausschaltung von demokratischer Kontrolle, die Beseitigung eines Checks&Balances-Systems.

Verschärft wird die Entdemokratisierungstendenz noch dadurch, dass den Medien durch die Corona-Krise und den Umsatzrückgang in vielen Wirtschaftsbereichen große Teile des Anzeigen- und Werbegeschäfts weggebrochen ist und dass sie dadurch vielfach in eine finanzielle Krise geraten sind, der sie in die Abhängigkeit der Regierung, d.h. der Corona-Hilfen der Regierung bringen.

Ebenso lobhudelnde wie undifferenzierte Artikel so mancher Medien, die eher an die Jubelmedien der Nazis erinnerten als an freie, unabhängige Medien, boten schon bisher ein Bild, das einen glauben lassen konnte, die Demokratie als solche sei schwer an Covid-19 erkrankt und liege mit 41.5-Grad Fieber in der Intensivstation eines Krankenhauses.

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"Österreichische Demokratie 1919-2020. Sie verstarb im Winter 2020 gemeinsam mit vielen anderen Vertretern der Risikogruppen der Über-60-Jährigen an Covid-19."

Ist es das, was in 50 oder 100 Jahren über die Covid-19-Folgen in den Geschichtsbüchern stehen wird ?

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Mors

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thurnhoferCC

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