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Aloha :)

Ach, ich sag's euch, es ist nicht leicht, wenn man einen Blog über seine Lieblingsunterhaltungsform schreiben will. Schon bei der realisierung, dass es sich hier um Videospiele handelt, löst bei vielen eine Art Reflex-Vorurteil aus. "Nur Kinder spielen Videospiele", "Killerspiele", "Nerds die im dunklen Keller hocken und fernab von jeder Form von Tageslicht, tage-, wochen-, oder gar jahrelang da unten verweilen ohne eine Pause zu machen". Besonders schnell wird auf die Barrikaden gestiegen, wenn ich Videospiele mit Büchern gleichsetze. "Sakrileg" wird geschrien. Bücher sind ja Unterhaltung für die intellektuelle Elite und Videospiele sind für den dämlichen Pöbel da. Doch das ist ein ganz anderes Thema, vielleicht geh ich ein andermal genauer drauf ein, warum Bücher und Videospiele eigentlich sehr viel gemeinsam haben. Ich lass hier nur noch schnell stehen: "Feuchtgebiete", "50 Shades of Grey" und "Twilight" sind auch Bücher .. intellektuelle Elite und so.

Aber worüber ich heute eigentlich sprechen will, ist die Videospielreihe, die mich die letzten Wochen sehr gut unterhalten hat. Und zwar handelt es sich hier um die sogenannte "Souls"-Reihe. Diese besteht aus "Demon's Souls" und "Dark Souls 1 - 3". Hierbei handelt es sich um eine Reihe, die in den letzten Jahren sehr viel Popularität erhielt, da es sich in einem wichtigen Punkt von allen anderen unterscheidet: Dem Schwierigkeitsgrad. Während alle anderen Spiele euch die Wahl lassen, ob ihr das Spiel eurer Wahl auf Leicht, Normal oder Schwer durchspielen wollt, gibt es bei den Souls-Spielen nur einen Schwierigkeitsgrad: Scheisse-Schwer. Aber ich fang mal von vorne an:

Es war Anfang 2010, als ich bei einem Kumpel zu besuch war. Wir wollten wieder einen Zockerabend machen und er hatte sich ein neues Spiel gekauft: Demon's Souls. Die guten Kritiken in der Fachpresse hatten ihn zum Kauf verleitet, also war unsere Mission, es an einem Abend durchzuspielen. Rückwirkend lach ich heute über unsere Naivität. Ich machs mal kurz: Nach etwa einer Stunde waren wir nicht mal bis zum ersten Bossgegner gekommen und sind gefühlte 30 mal gestorben. Frustration machte sich breit und wir wechselten zu einem anderen Spiel. Ich hab mir dann das Spiel ausgeliehen und versucht, es alleine zu Hause zu zocken. Kein Spiel ist unschaffbar. So war mein Motto und durch unser versagen motivierte mich das Spiel noch mehr, mich mit ihm auseinander zu setzen. Ich schaffte es auch bis zum ersten Bossgegner und besiegte ihn auch, aber dadurch dass das Spiel auf englisch war und meine Englischkenntnisse damals noch nicht so gut waren, verließ mich meine Motivation schnell wieder.

Etwa ein Jahr später sah ich, dass es das Spiel nun auch endlich auf deutsch (bzw mit deutschen Untertiteln) gab und ich gab ihm erneut eine Chance. Diesmal spielte ich es durch und war stolz auf mich. Mittlerweile hatte ich mich über das Spiel und seinen Schwierigkeitsgrad informiert und mir war klar worauf ich mich einließ. Daher auch die große Freude darüber, eines der schwersten modernen Spiele auf dem Markt besiegt zu haben. erneut ein Jahr später kam mir "Dark Souls" in die Finger. Nach zwei Tagen der Frustration gab ich das Spiel wieder auf für eine diesmal längere Zeit. Erst als eine Remaster-Version von "Dark Souls II" für die PS4 erschien, packte mich mein Ehrgeiz wieder, dem Spiel eine Chance zu geben. Das war Ende Dezember 2015. Bis Februar 2016 hat mich das Spiel in seinen Bann gezogen. Danach hab ich es pausiert, wegen meiner Liebe zu Hamburg. Ende Juli hab ich Dark Souls 3 gestartet und angespielt. Und nun sitz ich hier. Habe die Souls-Serie besiegt und fühl mich gut dabei. Zuerst hab ich Dark Souls 3 beendet, dann hab ich Dark Souls 1 erneut angefangen und durchgespielt und vor ein paar Tagen auch endlich Dark Souls 2 beendet. Es gibt keine unschaffbaren Spiele.

Ja, meine Art des durchspielens war etwas chaotisch, aber immerhin führte es zu meinem Sieg. Und müsste ich eine Reihenfolge angeben, welches Spiel mir am meisten gefällt und welches am wenigsten, wäre meine Reihenfolge: Dark Souls 3, Dark Souls, Demon's Souls, Dark Souls 2. Ihr werdet euch wahrscheinlich denken "Schön, aber ich weiß immer noch nichts über das Spiel selbst". Nur Geduld, das erfahrt ihr ja jetzt. Ich werd mal die Story kurz erklären, dann die Spielmechanik.

Story

Die Story in den Souls-Spielen ist meistens sehr ähnlich. Da aus Rechtsgründen "Dark Souls" nicht "Demon's Souls 2" heissen durfte (das war ein PS3 exklusives Spiel und die Namensrechte liegen bei Sony), finden sich in "Dark Souls 1-3" sehr viele Anspielungen auf "Demon's Souls". Meistens zwar sehr versteckt, aber dazu komm ich später noch etwas genauer. Die Story selbst erklär ich euch so, wie sie mir damals erklärt wurde: Nämlich anhand der (englischen) Intro-Sequenzen der jeweiligen Spiele:

Demon's Souls

Dark Souls

Dark Souls II

Dark Souls III

So, seid ihr euch nun über die Story im klaren? Nein? Gut. So gings mir auch. Denn des Rest erfahrt ihr erst bei Gesprächen mit NPCs. In Dark Souls erfuhr ich zum Beispiel, dass ich zuerst mal zwei Kirchen-Glocken zum läuten bringen muss. Wo die sind? Find es raus. Auch sonst, erzählen die Souls-Spiele ihre Geschichte nicht in solch Zwischensequenzen wie hier am Anfang. Ihr erfahrt alles andere bei Gesprächen mit NPCs oder wenn ihr euch die Gegenstandsbeschreibung von Objekten durchlest.

Ja, richtig gehört. Wenn ihr zum Beispiel ein Schild findet, erfahrt ihr mehr über dessen Träger in der Beschreibung des Schildes. Über die Bosse und ihre Motivation erfahrt ihr erst mehr, nachdem ihr sie besiegt habt und ihr ihre "Seele" bekommt. Und so wird euch die Geschichte erzählt. Lauft ihr stur durch, bleibt euch sehr viel von der Geschichte verborgen. Aber auch wenn ihr alles genau durchlest, so bleibt immer noch sehr viel Interpretations-Freiraum übrig. Es gibt zum Beispiel auf Youtube mehrere Kanäle, in denen die Leute versuchen, die gesamte Geschichte des Spieles und ihre Verknüpfungen unter den einzelnen Teilen herauszufinden und den Leuten nahezulegen. Und diese Kanäle haben oft Millionen Abonennten, sind also keine kleine Nische. Mein Tipp ist, sollten euch die Spiele interessieren: Spielt das Spiel durch und schaut euch danach die sogenannten "Lore"-Videos an. Sonst raubt ihr euch womöglich noch eurer Erfahrung mit dem Spiel selbst. Jeder sollte die Souls-Spiele möglichst selbst erleben können.

Technik

Betrachtet man die Zeit in der die jeweiligen Spiele herausgekommen sind, so waren sie grafisch immer recht hübsch (seht ihr dann später). Sie waren nicht das absolute Highlight, aber waren immer schön anzusehen, auch heute noch. Der Ton ist meiner Meinung nach aber ein Highlight der Spiele. Denn während ihr euch durch die Welt kämpft, ist so gar keine Musik vorhanden. Die haben sich die Entwickler für die Bosskämpfe aufgehoben. Und wenn ihr ein Boss-Areal betretet und plötzlich eine epische Musik aus euren Boxen dröhnt, dann wirkt dass ganze gleich noch epischer. Meistens ist diese Musik sehr orchestral mit Chören gehalten, aber sie wirkt immer sehr passend zum aktuellen Kampf.

Gameplay

Das Interface ist sehr einfach gehalten: Ihr habt oben links zwei Leisten: Eine rote die eure Lebensenergie anzeigt und darunter eine grüne für eure Ausdauer (In Demon's Souls und Dark Souls 3 gibts noch eine dritte, blaue, für Magie). Ausdauer und dessen Management ist in diesem Spiel sehr wichtig, denn alles was ihr tut, kostet euch Ausdauer. Die regeneriert zwar recht zügig wieder, aber wenn ihr mal ohne da steht, bekommt ihr aufs Maul. Denn mit Ausdauer könnt ihr nicht nur laufen und zuschlagen, sondern auch Ausweichrollen machen und mit dem Schild blocken. Ist die Ausdauerleiste leer, rollt ihr nicht mehr oder eure Blockade wird durchbrochen und ihr kommt ins wanken. Dadurch seid ihr wiederum verletzbar. Und in dieser Welt kann euch alles töten. Selbst der kleinste Gegner. Daher: Ausdauer-Management ist wichtig.

Aber ihr habt ja, solltet ihr verletzt werden, immer noch Heilutensilien mit. In Demon's Souls waren es Kräuter die man kaufen konnte, in Dark Souls war es euer Estus Flakon. Und hier merkte man auch den Schwierigkeits-Anstieg von Demon's Souls zu Dark Souls. Während man sich in Demon's Souls noch mit unendlich vielen Kräutern eindecken konnte, hat man in Dark Souls nur noch eine begrenzte Anzahl der Flakons (In Dark Souls waren es 5, in DS2 war es 1 und in DS3 waren es 3). Aber damit ihr nicht verzweifelt, sind in der Welt Estus-Scherben und Knochenstaub versteckt. Mit den Scherben erhöht ihr die Anzahl eurer Flakons, mit dem Staub erhöht ihr die Wirksamkeit. Außer in Dark Souls 1, da musste man eine "Menschlichkeit" opfern um mehr Estus Flasks zu bekommen. Aber zu später mehr.

Eure Flakons werden an jedem eurer eigentlich recht fair verteilten Save-Points namens "Bonfire/Leuchtfeuer" wieder aufgefüllt. Dies sind kleine Lagerfeuer, an denen ihr wieder startet, solltet ihr auf eurer Reise sterben. Das dumme daran ist nur: Eure Gegner (mit Ausnahme der Bosse) werden auch wiederbelebt, sodass ihr euch wieder erneut durch das Gebiet kämpfen müsst. Aber nach und nach habt ihr den Dreh raus, findet neue Feuerstellen und schaltet Abkürzungen frei.

Und da die Souls-Spiele Rollenspiele sind, könnt ihr euch natürlich auch aufleveln um den Monsterhorden entgegenzustehen. Dazu braucht ihr Seelen, die von euren Feinden fallengelassen werden, wenn ihr sie besiegt. Der Haken an der Sache ist nur: Wenn ihr sterbt, verliert ihr all eure Seelen, die ihr bei euch hattet. Ihr habt dann noch einen Versuch, um wieder an den Ort eures ablebens zurück zu kommen und eure Seelen wieder einzusammeln. Solltet ihr auf dem Weg dorthin wieder sterben, sind sie weg. Für immer.

Und dann gibts da noch den Punkt mit der Menschlichkeit/Glut. Dadurch, dass ihr eigentlich "untot" seid, könnt ihr euch mit diesen Gegenständen eure Menschlichkeit wieder zurückholen, was einige Vorteile aber auch Nachteile mit sich bringt. Die Vorteile: Euer Charakter sieht wieder hübsch aus, wie ein Mensch, nicht wie ein verrottender Zombie. Zudem ihr als Mensch mehr Lebens-Energie habt und euch auch für Bosskämpfe NPCs oder gar andere Spieler beschwören könnt, die euch helfen. Der Nachteil: Ihr könnt auch von feindlichen Spielern "invasiert" werden. Das heisst, jemand dringt in eure Welt ein, und versucht euch zu töten. Also müsst ihr euch dann neben der normalen Monster auch noch mit echten Spielern rumschlagen. Außer ihr spielt das Spiel offline. Das raubt euch aber wiederum einer anderen wichtigen Komponente. Denn wenn ihr online spielt, so seht ihr in eurer Welt am Boden oft Nachrichten von anderen Spielern, die euch vor Gefahren warnen oder ihr seht Blutflecken am Boden. Aktiviert ihr sie, seht ihr die letzten paar Sekunden eines anderen Spielers, der hier gestorben ist. Ich empfand das aber oft als zu spoilernd, weswegen ich die meiste Zeit offline gespielt habe. Was dann wiederum meine Bosskämpfe schwerer machte, da ich sie alleine ohne Hilfe bestreiten musste.

So, und nun, nach soviel Text, zeig ich euch mal wie ein solcher Bosskampf aussieht. Solltet ihr euch etwas mehr für Dark Souls interessieren, so verlinke ich euch hier meine Dark Souls 3 Playlist von Youtube, in der ich das Spiel Stück für Stück durgespielt hab. Demnächst werd ich auch die Videos von meinem Dark Souls 1-Lauf hochladen. Sollte ich also euer Interesse ein wenig geweckt haben, so behaltet meinen Kanal im Auge ;)

Oh und gewöhnt euch dran, dass ich in meinen Videos oft fluche. Das gehört bei Dark Souls dazu. Und ich fluche oft. Sehr oft. Obwohl ich sonst eigentlich ein recht ruhiger Typ bin.

Hier nun also, wie das ganze in bewegten Bildern aussieht, have fun:

Praise the Sun!

euer Duni

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fischundfleisch

fischundfleisch bewertete diesen Eintrag 01.11.2016 17:06:13

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