Schulen: Neue Kultur des Durchwinkens, massive Bildungsdefizite, Nachschulung auf UNI‘s

Die Probleme Deutschlands gelten analog genauso für Österreich. Eine aktuelle "Studie der Adenauerstiftung" konstatiert, dass das einst elitäre Gymnasium inzwischen zur beliebtesten Schulform avancierte. Dies führte zu einer politisch gewollten Inflation der Bildung, die Anforderungen wurden abgesenkt. Im gesamten Bildungssystem habe sich eine "Kultur des Durchwinkens" von der Grundschule über das Gymnasium bis zur Universität etabliert. "Die negativen Folgen zeigten sich spätestens beim Übergang in das Berufsleben."

Universitäten und Unternehmen müssen sogar bei den Hardskills (Lesen, Rechnen, Schreiben) Bildungsdefizite in den schulischen Grundlagen nachbessern. Der nachschulende Unterricht nennt sich Schreibberatung, Texterfassung-und Verständnis und Brückenkurse in Mathematik .

Die Drop out Quote in den MINT-Fächern (=Mathematik; Informatik; Naturwissenschaften, Technik) beträgt fast ein Drittel auf der UNI. Ein wachsender Teil der Schulabgänger bringe schlicht die erforderlichen Kompetenzen nicht mit, die ihnen in den Zeugnissen attestiert würden, stellt die Studie der "Konrad-Adenauer-Stiftung" fest. Es existiere eine wachsende Gruppe von Studierenden, die den Anforderungen des gewählten Studiengangs intellektuell und von seinen fachlichen Voraussetzungen her nicht gewachsen seien laut Experten.

Große Schwächen in Rechtschreibung und sprachlicher Ausdrucksfähigkeit. Eklatante Mängel in Mathematik. Die Lehrer müssen sich heute an den Schwächeren und nicht Stärkeren orientieren. Der politische Druck auf die Schulen sei hoch, gute Notendurchschnitte und niedrige Durchfallquoten zu erzielen („Behaltequote“ muss hoch sein). Alles, was mit mühsamem Üben und Wiederholen zu tun hat, kommt zu kurz. Dies liege auch an einem "Verfall der Hausaufgabenkultur".

Mit den Folgen der Bildungslücke kämpfen nicht nur die Hochschulen, sondern auch die Betriebe. Im Handwerk liegt die Abbruchquote bei über einem Drittel. Vielen Schulabgängern fehle es nicht nur an den nötigen Grundlagen im Rechnen und Schreiben , sondern zunehmend auch an Sozialkompetenzen. Hinzu kommen eine immer häufiger fehlende Leistungsbereitschaft und Disziplin sowie eine zu geringe Belastbarkeit der Azubis.

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