Trotz EZB-Geldpresse Kreditklemme statt Kreditschwemme für KMU‘s; "ANFA-Geheimpapier" - ein EZB Skandal?

Man muss nicht alles verstehen, es gibt jedoch Aufklärungswürdiges. Die mittelständische Wirtschaft ist eine tragende Säule für den Arbeitsmarkt und erlebt eine Kredtiklemme. Kredite sind für die KMU’s (=Kleine u. mittlere Unternehmen) unabdingbar, um Ersatzinvestitionen, Innovationen oder Expansionen zu finanzieren.

Die EZB betreibt mit Draghi eine expansive Geldpolitik, überschwemmt sozusagen den Markt mit Geld durch Ankaufprogramme staatlicher Anleihen – im Klartext ein Euphemismus für „Geldpresse“.

Jetzt gibt es eine neue, deutsche Studie 2016 vom digitalen Kapitalmarktplatz „creditshelf“ – die natürlich analog auch für Österreich herangezogen werden könnte – die besagt, dass von einer Kreditschwemme infolge expansiver Geldpolitik und trotz Niedrigzinsphase keine Rede sein kann. 40% der deutschen Unternehmen klagen, nicht mehr ausreichend mit Krediten versorgt zu werden.

Grund sind die strengen Basel III-Eigenkapitalvorschriften für Banken. Kredite erhalten nur mehr Firmenkunden bester Bonität. Bei nicht bester Bonität muss die Bank viel höhere Beträge mit Eigenkapital nicht rentierlichem unterlegen wegen dem höheren Ausfallsrisiko. Schon Basel II hat Risikogewichtungen eingeführt. Die Banken seien bei den KMU’s wenig kooperativ und die Unternehmer beklagen den hohen bürokratischen Aufwand bei Kreditaufnahmen.

Was ich jetzt nicht verstehe, was passiert mit dem vielen Geld aus der EZB-Kreditschwemme infolge ihrer expansiven Geldpolitik, wenn es auf der anderen Seite viel weniger an KMU’s verborgt wird seit den Basel-Vorschriften.

Werden mit diesem frisch gepressten Geld die Staatenverschuldungen und der überbordende unproduktive Teil unserer Volkswirtschaft – Verwaltung und Bürokratie -finanziert?. Was nicht sein darf, kann nicht sein!! – oder doch, ich weiß es nicht.

Mit der „Staatsanleihenpresse“ wurde geheim frisches Geld generiert und man wundert sich, warum das Geld keine Zinsen mehr bringt. Weil es zunehmend wertlos wird und irgendwann werden dies die Marktteilnehmer realisieren - im Klartext heißt das dann Geldentwertung, Währungsreform oder Börsenkrach ungeahnten Ausmaßes.

Stutzig hat mich ein in den Medien bald wieder ungeprüft verschwundener Verdacht gemacht, wozu ich vor längerer Zeit einen Blog schrieb:

https://www.fischundfleisch.com/ebgraz/tischlein-deck-dich-esel-streck-dich-500-mrd-ezb-skandal-geheimgehalten-12639

„Tischlein deck dich, Esel streck dich“ - 500 Mrd. EZB-Skandal geheimgehalten!??

Eine unglaubliche Schattenwelt der Geldmacher im 41.Stockwerk der dort immer tagenden Notenbankpräsidenten tut sich auf, der Finanz-Kapitalismus.

Banken müssen für EZB-Geldeinlagen sogar schon 0,3% Strafzinsen zahlen. Ein Finanzwissenschaftler (Daniel Hoffmann) hatte für seine Dissertation brisantes zu Tage gebracht, indem er die eigenverantwortlichen Geschäfte der Notenbank untersuchte. Nach dem „Tischlein deck dich, Esel streck dich“ – Prinzip haben die europ. Notenbanken unter dem Schirm der EZB Wertpapiere insb. vom Staat gepresste Anleihen still und leise gekauft und damit wurde neues Geld für den Geldmarkt generiert. Der frisch gepresste Wertpapierbestand ist von 200 Mrd. auf 575 Mrd. Euro gestiegen in den letzten Jahren.

Insbesondere die Währungshüter in Frankreich, Italien, Irland haben mit Ankäufen neu gepresster Anleihen einfach frisches Geld für den Geldmarkt generiert. So wie die österr. Nationalbank bei der Kärntner HYPO zugesehen hat, tut das die EZB bei ihren nationalen Töchtern. Das Anleihenkaufprogramm der EZB ist nur ein kleinerer Teil von dem, was die nationalen EZB-Töchter autonom in Frankreich, Italien und anderen EURO-Ländern ankauften, da wird hurtig Geld in die Finanzwelt gepumt, de facto gedruckt und das alles heimlich, still und leise.

Bei der Eröffnung des EZB-Buildings wurde ein 1.100 Mrd. EURO schweres Anleihenkaufprogramm beschlossen, welches bei nicht einmal der Hälfte der Laufzeit bereits noch einmal aufgestockt werden musste.

Ex-Goldman Sachs Mann Draghi wirkte darauf angesprochen nervös und gereizt, man müsse erst die nationalen Notenbanken befragen.

Mehrere Bundestagsabgeordnete in Deutschland fordern bereits Aufklärung. Im geheimen ANFA-Abkommen („Agreement on Net Financial Financial Assets“) – ein Geheim-Vertrag der 19 nationalen Notenbanken untereinander inkl. EZB wurde Geheimhaltung vereinbart und eine Änderung dazu würde Einstimmigkeitsprinzip erfordern. Darin wird defacto festgehalten, wie schnell die Geldpresse laufen darf, wieviel Geld über die Anleihenpreesse generiert werden darf.

Der Finanzkapitalismus entzieht sich mit solchen Geheimhaltungsabkommen der Kontrolle der Parlamente – ein Skandal. Die Banque de France soll mit 190 Mrd. eine Vorreiterrolle eingenommen haben dann kommt schon die italienische Notenbank.

DIE MEDIEN SCHWEIGEN inzwischen wieder!?

Das deutsche HANDELSBLATT schrieb dazu am 7.2.16:

Die Wertpapierkäufe der Euro-Notenbanken gerieten in die Schlagzeilen, weil sie in der Euro-Krise ohne Wissen der Öffentlichkeit deutlich zugenommen haben.

So ist ihr Bestand von Anfang 2006 bis 2011 von 300 auf knapp 600 Milliarden Euro gestiegen. Ende 2015 lag der Wert bei 490 Milliarden Euro. Angesichts des starken Anstiegs hegten Kritiker den Verdacht, es handele sich um verdeckte Staatsfinanzierung. Die EZB bestreitet das.

Die ZEIT: Ein Skandal?

http://blog.zeit.de/herdentrieb/2015/12/08/anfa-ein-skandal_9106

SPIEGEL:

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/anfa-ezb-veroeffentlicht-geheimabkommen-der-notenbanken-a-1076004.html

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Zum Thema Missverhältniss Realwirtschaft/aufgeblähte Finanzwirtschaft schrieb auch Schockolade-Zotter einen guten Beitrag:https://www.fischundfleisch.com/sepp/zerstoert-die-ezb-die-realwirtschaft-5048

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10.3.2016: EZB senkt Leitzins von 0,05 auf 0,00 und die Einlagezinsen bei der EZB werden von - 0,3 auf - 0,4% Strafzins erhöht. Die Gelpresse nit dem Anleihenprogramm wird weiter erhöht, womit der Umfang des Geldpresseprogrammes sich auf 1740 Mrd. erhöht hat - statt 60 Mrd. werden monatlich 80 Mrd. ausgegeben. Die Ölpreisentwicklung nach unten sei mit ein Grund für die defalationäre Entwicklung. Die Märkte reagierten äußerst volatil.

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