Wird FPÖ-Hofer haushoher Favorit für Sonntag

Hofer scheint für Sonntag ganz klar in Führung zu liegen, weshalb das Establishment vom ORF abwärts und einzelne Medien in den letzten Tagen zunehmend hysterisch begonnen haben zu agieren. Auch Griss mit ihrem gemeinsamen VdB-Auftritt.

Der patriotische Appell der Freiheitlichen vor dem Hintergrund akuter Bedrohungsszenarien durch das Flüchtlingsproblem aus islamistischen Ländern kommt bei der verunsicherten Bevölkerung und das auch zu Recht an; so gut, dass Norbert Hofer am Sonntag haushoher Favorit für die Präsidentschaftswahl sein dürfte und somit europaweit der erste Rechtspopulist im Amt eines Bundespräsidenten sein wird.

Die wirtschaftlichen und kulturellen Verlustängste in Österreich sind gross. Der Reformstau der Faymann-Jahre, die Wirtschaftskrise, steigende Arbeitslosigkeit, verfehlte Bildungspolitik, Lohndruck und das Mittragen der völlig verirrten EU-und EZB Politik in der Euro-Krise haben das Vertrauen der Bürger in die Regierung und das herrschende, politische System arg strapaziert. Das politische System ist tatsächlich krank geworden, schwer krank geworden und die EU auch als Friedenprojekt konzipiert wird durch Eurokraten, die sich von Lobbyisten kaufen lassen, zerstört.........All diese Entwicklungen spielen direkt in die Hände der Rechtspopulisten, jedoch vorrangig wirkt die Unsicherheit vom letzten Jahr nach, 90 000 Flüchtlinge, die in das Land kamen, haben den Eindruck eines Kontrollverlusts dramatisch verstärkt.

Eine 180°-Wendepolitik in letzter Minute mit Grenzschliessungen und Verschärfungen des Asylrechts konnte das Volk nicht mehr überzeugen. Diese quasi FPÖ-light-Politik hat die Freiheitlichen nicht geschwächt, sondern weiter gestärkt und ihnen nicht den Wind aus den Segeln genommen.

Aufgrund der beispiellosen Erfolgswelle der FPÖ gilt es als praktisch ausgemacht, dass sie auch bei der nächsten nationalen Parlamentswahl stärkste Partei wird und möglicherweise auch die Regierung führt. Aus der Vergangenheit haben wir jedoch am Beispiel Kärnten gelernt, dass auch die Politik der Populisten das Land in eine finanzielle Katastrophe mit dem Hypo-Desaster geführt hat.

Das Alleinstellungsmerkmal rechter Parteien wie der Freiheitlichen ist, dass sie im Gegensatz zu liberalen Parteien klare Feindbilder bieten, die der Bevölkerung Stabilität in einer unsicheren Zeit vermitteln. Auch bei meinem Beitrag zur nationalsozialistischen Vergangenheit las ich Hass-und Feindbildkommentare. Nur zeigt sich bei der FPÖ, wie problematisch diese sind, entstammen sie doch einer deutschnationalen, völkisch geprägten Parteitradition.

Es gibt einen Spruch, der besagt, "jedes Volk habe diese Regierung und Politiker, die es verdient".

Ich persönlich bin nie einer Partei beigetreten, vertrete aber einen "Kapitalismus mit menschlichem Antlitz", also sozialliberal aber kein Linker. Die Linksextremen kann ich politisch ebensowenig wie die Rechtsextremen ausstehen.

In Deutschland gibt es aber eine Linke, die echt was drauf hat, da kann sich auch unser neue Wunderwuzzi Kern verstecken. Ich empfehle jedem, diese Sendung im Schweizer Fernsehen mit Sahra Wagenknecht anzuhören, sie ist ein Gewinn und dann vergleichen Sie dieses hoch interessante Gespräch, wo die wirklichen Probleme angesprochen werden mit dem ,was unsere zwei PB-Kanditaten beim letzten Talk abgeliefert haben - einfach nur beschämend, wie es auch die int. Medien so kommentiert haben. Diese Frau hat Persönlichkeit, etwas was unseren Politikern völlig abhanden gekommen ist.

http://www.srf.ch/sendungen/sternstunde-philosophie/wie-uns-sahra-wagenknecht-vor-dem-kapitalismus-retten-will

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Nachtrag (nach der Wahl):

VdB mit 50,35% knappest vor Hofer mit 49,65%.

Das Zünglein an der Waage waren 31.000 Stimmen!

Stärkste Hofer-Bundesländer = Brgl. 61%, Kärnten 58%, Stmk. 56%

Wien und Graz nur 37% Hofer

Die Präsidentenwahl in Österreich ist entschieden: Der Sieg des grünen Politikers Alexander Van der Bellen wurde in allen Hauptstädten Europas mit großer Erleichterung aufgenommen. Dabei hat der rechtspopulistische FPÖ-Kandidat Norbert Hofer mit einem Stimmanteil von 49,7 Prozent nur denkbar knapp verloren. Die Gründe, die ihn stark machten, sind nicht über Nacht verschwunden. Die FPÖ wurde besiegt, aber nicht geschlagen. Österreich erlebt einen Moment der Ruhe, aber es ist die Ruhe vor dem Sturm.

Mir ist aufgefallen, dass zumindest die aktive Postings-Community auf "F+F" eine nicht übersehbare, rechtspopulistische Schlagseite von Bloggern hat, die sich offensichtlich nicht mehr dicht machen lässt, was ich bedaure und auch einige Blogger vetrieben zu haben scheint.

Für Protestwähler habe ich Verständnis, bei jenen Wählern, wo nicht der Protest sondern das "Braune" Schlagseite hat, die zu den Bauchwählern und Wahrheitsverdrängern gehören, die für eine geschlossene Gesellschaft eintreten und von Globalisierung und Friedensprojekt EU nichts wissen wollen und wieder für Renationalisierung, Ausländerfeindlichkeit und Rassismuss eintreten und den Weg zurück in die Vergangenheit angetreten haben, denen widme ich abschließend noch einmal meinen bösartigen "Kornblumenbeitrag" mit beinahe 3000 Zugriffen und rd. 160 überwiegend braungefärbten Kommentaren:

https://www.fischundfleisch.com/ebgraz/hitlers-rassenwahn-es-kann-wieder-passieren-wehret-den-anfaengen-20540

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