Unheilbare Krankheiten: Was, wenn diese Ansicht nicht nur falsch, sondern spektakulär falsch ist?

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„Achte auf Deine Gedanken, denn sie werden Worte.

Achte auf Deine Worte, denn sie werden Handlungen.

Achte auf Deine Handlungen, denn sie werden Gewohnheiten.

Achte auf Deine Gewohnheiten, denn sie werden Dein Charakter.

Achte auf Deinen Charakter, denn er wird Dein Schicksal.“

Talmud

Anfang des 20. Jahrhunderts, zeitgleich mit dem Anbruch des Zeitalters der Industriellen Revolution, setzte sich in der psychologischen Forschung das Paradigma des Behaviorismus durch. Dieses Konzept geht davon aus, dass das Gehirn des Menschen nichts anderes sei als eine diffizile biologische Maschine. Damit einher ging die Ansicht, dass das Gehirn ein starres Organ, und bestimmte Krankheiten unheilbar seien.

„Was, wenn diese Ansicht nicht nur falsch, sondern spektakulär falsch ist?“

Norman Doidge

Schon in der Mitte des 20. Jahrhunderts wollte sich ein Mann jedoch diesem Paradigma nicht beugen: Der kanadische Psychologe Donald Olding Hebb vertrat den genau gegensätzlichen Denkansatz. Hebb zeigte auf, dass Gedanken ebenso physiologisch erklärbar sind, wie Muskelbewegungen. Gedanken werden als neuronale Aktivitätsmuster sichtbar.

Soll heißen: Gedanken verändern das Gehirn. Was wiederum heißt: Als unheilbar geltende Krankheiten sind unter Umständen heilbar.

„Ich musste lernen, dass das Gehirn nicht fest ist. Die herätischen Wissenschaftler nennen dies >Neuronale Plastizität<. Das Gehirn ist keine Maschine und muss unter ganz eigenen Gesichtspunkten gesehen werden. Das ist die bemerkenswerte Geschichte des Gehirns, das sich selbst repariert.“

Norman Doidge

Auf diesen Grundsatz beruhend entwickelte der Wissenschaftler und Neurophysiologe Paul Bach-y-Rita Hilfsmittel zur Neuprogrammierung defekter Hirnareale. Darunter eine Prothese für Blinde. Und eine Apparatur, mit der eine Frau, die ihren Gleichgewichtssinn verloren hatte, lernen konnte, ihre Zunge statt der Ohren als Gleichgewichtsorgan zu benutzen. Die bahnbrechende Erkenntnis dahinter: Neben den Hauptverbindungen im Gehirn gibt es auch die Möglichkeit, Umleitungen zu benutzen, die dann wieder zur Hauptverbindung führen. Nerven können genesen, wenn das Gehirn lernt, sich umzuprogrammieren.

Norman Doidge beschreibt in seinem Buch „Neustart im Kopf – Wie sich unser Gehirn selbst repariert“, dass es Energien gibt, die heilen. Er erzählt Geschichten von einer Heilung durch Musik oder durch die Stimme einer Mutter. Wir erfahren, dass es möglich ist, psychische Störungen wie Autismus und ADHS, aber auch Multiple Sklerose, Parkinson oder chronische Schmerzen, zu heilen.

Diese Fähigkeit der Formbarkeit des Gehirns wird Neuronale Plastizität genannt.

Die Erkenntnisse Bach-y-Ritas kamen einem Wunder gleich. Trotzdem – oder vielleicht genau deswegen – wurden sie von klinischen Ärzten abgelehnt und werden bis heute nicht allgemein akzeptiert. Sie wurden darauf geschult, den Menschen als Maschine zu betrachten. Und eine Maschine kann sich nicht selbst reparieren. Der Mensch hat aber schon unzählige Male bewiesen, dass er sich sehr wohl selbst heilen kann.

Es gibt genug Wissenschaftler, die sich mit dem wissenschaftlichen Ansatz der neuronalen Plastizität auseinandersetzen. Das Gehirn ist so veränderbar, dass manche Wissenschaftler sogar der Meinung sind, dass jedes Sinnesorgan durch ein anderes ersetzt werden kann. Erst seit Kurzem werden weitere Apparate für behinderte Kinder und Schlaganfallpatienten getestet. An der Universität Zürich konnten Wissenschaftler nachweisen, dass bei jemandem, der nach einem Oberarmbruch rechts nur noch seine linke Hand verwendet, schon nach zwei Wochen auffallende anatomische Änderungen in den entsprechenden Gehirnarealen zeigen.

Aufgrund der Neuronalen Plastizität ist es dem gesunden Menschen möglich, sich an veränderte Umweltbedingungen durch Lernen anzupassen. Es scheint so, als sei die Wissenschaft auf ein wichtiges Puzzleteil der Evolution gestoßen.

Lernen verändert immer das Nervensystem. Deshalb funktioniert Physiotherapie, Logopädie, Psychotherapie, Autogenes Training, Ergotherapie, uswusf. Aber auch Sport verändert das Nervensystem. Wiederkehrende Übungen vergrößern das betreffende Hirnareal.

Dabei muss es sich nicht einmal ausschließlich um ein körperliches Training handeln. Es reicht schon, es sich im Geiste vorzustellen. Das allein verändert bereits dieselben Hirnbereiche wie bei Menschen, die tatsächlich üben.

Es reicht die bloße Vorstellungskraft aus, um die Anatomie des Gehirns zu verändern.

Das ist der Grund, warum die Psychotherapie so großartige Erfolge erzielt. Neue Methoden des Denkens und Verhaltens können in der Therapie geistig durchgespielt werden, bevor sie der Klient in Handlungen umsetzt. Um das Gehirn zu verändern, muss es jedoch regelmäßig trainiert werden.

Wenn Synapsen nicht genutzt werden, sterben sie ab und machen Platz für effektivere Kommunikationswege zwischen gebrauchten Synapsen. So gehen aber auch Funktionen verloren. Gedächtnis, Sprache und Persönlichkeit entsteht durch die Wechselbeziehung synaptischer Verbindung und deren Neuverknüpfung. Die Architektur des Gehirns ist einer ständigen Veränderung unterworfen. Werden Synapsen nicht umgebaut, um neue Nervenzellen zu bilden (= Neurogenese), geht die Neuronale Plastizität verloren. So kann chronischer Stress zur Hemmung der Neurogenese führen, was wiederum Gedächtnisstörungen, Burnout und Depression oder eine andere psychische Störung auslösen kann. Eine motivierende, belebende Umgebung führt hingegen zur Neubildung von Nervenzellen.

Unsere neuronalen Verbindungen sind dafür verantwortlich, wer wir sind.

Noch faszinierender ist die Eigenschaft des Gehirns, sich durch Gedanken und Gefühle jederzeit neu erschaffen zu können. Für unsere Entwicklung sind also nicht unsere Gene ausschlaggebend, sondern unsere Gedanken und Gefühle. Unser Gehirn trifft also die Entscheidung, sich, und damit den gesamten Körper, zu erneuern.

Aber es ist nicht nur das Training an sich, das zu neuen Kommunikationsautobahnen und somit zu neuen Verhaltensweisen oder Fähigkeiten führt. Neben den kognitiven Anlagen spielen emotionale Variablen wie Interesse, Motivation und Stimmung eine ebenso bedeutende Rolle für das Ausmaß der Formbarkeit des Gehirns.

Fazit:

Wir können durch bewusstes Denken unser Gehirn umstrukturieren, um die Welt anders wahrzunehmen, als wir es jetzt gerade tun. Diese Umstrukturierungen können zu einer Heilung beitragen.

Was das in der Praxis für Sie bedeutet:

In uns allen ist ein Energiesystem versteckt, das als Schlüssel zur Heilung angesehen werden kann.

Wenn Sie einen Gedanken haben, werden manche Netzwerke des Gehirns angeschalten und andere abgeschalten.

Buddhistische Mönche kennen dieses Phänomen bereits länger als die Wissenschaft. Wenn man sich während einer Meditation immer wieder auf nur einen Gedanken konzentriert, können destruktive Gedanken überwunden werden.8 Auch Schamanen, Heiler und auch Musiker wussten bereits lange vor der Wissenschaft über die mystische Kraft des Geistes Bescheid.

„Denn wahrlich ich sage euch: So ihr Glauben habt wie ein Senfkorn, so mögt ihr sagen zu diesem Berge: Hebe dich von hinnen dorthin! so wird er sich heben; und euch wird nichts unmöglich sein.“

Matthäus 21:21

„Und alles, was ihr bittet im Gebet, so ihr glaubet, werdet ihr´s empfangen.“

Matthäus 21:22

Wissens-Plus:

So funktioniert der Datenaustausch zwischen den einzelnen Nervenzellen

Unser Nervensystem besteht aus um die 100 Milliarden Nervenzellen, die sogenannten Neuronen. Alle Neuronen stehen durch elektrische Impulse miteinander in Kontakt. Jede einzelne ist gleichzeitig sowohl Sender als auch Empfänger, welche durch Synapsen miteinander verbunden sind. Die Synapsen dienen sozusagen als Transmitter: Sie übersetzen den elektrischen Impuls in einen chemischen. Die Synapsen wandeln einen elektrischen Reiz beispielsweise in Calcium um. Calcium ist ein Elektrolyt, also ein Stoff, der mithilfe elektrischen Stroms weitere chemische Substanzen freisetzen kann. Das in den Synapsen freigesetzte Calcium gibt wiederum den Anstoß, Glutamat (ein Salz) freizusetzen, welches wiederum ausschlaggebend ist, dass Natrium (Salz – ein weiteres Elektrolyt) freigesetzt wird. Dieser Impuls wird vom nächsten Zellkörper aufgefangen, in Calcium umgewandelt, welches Glutamat freisetzt, das wiederum Natrium freisetzt. Wenn wir etwas lernen werden immer dieselben Synapsen aktiviert, was die Häufigkeit intensiviert, in der sie Impulse weitergeben. Über trainierte Synapsen laufen mehr Impulse als über andere, nicht genutzte. Das wiederum intensiviert den weitergeleiteten Impuls. Eine Synapse kann sich in Sekunden bis Stunden verändern. Ein Neuron in Tagen bis Wochen. Der Kortex braucht Monate bis Jahre.

www.entwirren.at - Raus aus dem Irrgarten!

Eine Energietankstelle bei Burnout und Depression.

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