Karneval: Ob und als was sich verkleiden?

Die Karnevalszeit, die traditionell am 11.11. beginnt, kulminiert langsam.

Überall werden die Sitzungen beworben. Der Karnevalsfreund (und natürlich auch die -freundin und das -freundchen) fiebern zumindest in den Hochburgen am Rhein dem Beginn des offiziellen Straßenkarnevals entgegen. Der Countdown läuft: Noch knapp zwei Wochen, bis am 16. die Rathäuser durch närrische Weiber gestürmt werden.

Heuer darf mann und frau und diverses es ohne Corona-Beschränkungen mal wieder so recht krachen lassen. Nirgendwo wird ein Impfpass verlangt; keine Testzertifikate werden beim Eintritt gefordert. Ein Stück persönliche Freiheit scheint wieder möglich zu sein.

Auch die angespannte Wirtschaftslage mit hohen Inflationsraten, die allmählich immer stärker an den kleinen Rücklagen zehrt, die mensch vielleicht noch so hat, verlangt danach, sich mal der guten Laune auszuliefern.

Kurzum: Es ist an der Zeit, wenigstens für ein paar Tage mal den Biedermann oder die Biederfrau Biederfrau bzw. -mann sein zu lassen und sich mehr oder weniger ungezügelt dem (närrischen) Treiben hinzugeben.

Seit Wochen haben Kaufhäuser, Baumärkte oder Discounter Karnevalsartikel vorrätig. Es gibt sogar spezielle Läden dafür, die gar keine anderen Artikel führen.

Wer den Alltag durch Abstreifen seiner Fassade und Anlegen einer Verkleidung vergessen mag, hat jede Menge Auswahl.

Aber Achtung: Nicht jedes Kostüm ist noch opportun. Natürlich weiß mittlerweile jede, jedes und jeder, dass Indianerverkleidungen eine kulturelle Aneignung sind, die den "first nations" wahrscheinlich von ihnen selbst unbemerkt ihre Identität absprechen. Cowboy geht dann auch nicht, weil damit die "white supremacy" beschworen werden würde.

Die Frage, ob der Kuhhirte tatsächlich derart privilegiert bzw. überlegen wäre, ist als Nebenwiderspruch abzutun.

Kindern, die Winnetou und Old Shatterhand noch kennen und gar als Cowboy und Indianer nachspielen wollen, ist das natürlich zu verwehren.

Da achten Schulen und Kitas ja jetzt dankenswerter Weise drauf.

Auch ähnlichen Gründen darf sich mann auch nicht als eingeborener Farbiger (früher: Mohr und/oder Kannibale) herrichten. Reiner Rassismus das.

Ebenso sind Kostüme mit Bezug zum Orient zu vermeiden. Es geht nicht an, dass Männer als Pascha oder Frauen als Haremsdame kommen. Nicht nur rassistisch das, sondern auch islamophob.

Lange bekannt ist, dass Piratenkostüme auf Machos mit kleinem Penis und großer unbefriedigter Libido verweisen. Solchen Anmachversuchen ist ja schon lange kein Erfolg mehr beschieden. Ich weise nur der Vollständigkeit halber darauf hin.

Clown sind wahrscheinlich das, was sie auch im echten Leben sind: Einfach lächerlich.

Nun gibt es noch eine Kategorie von Verkleidungen, die bisher weitgehend dem Radar der "political correctness" entgangen ist. Es sind dies:

TIERVERKLEIDUNGEN

Und die haben es ja auch teilweise in sich.

Manche mögen es als rosa Schweinderl zu laufen: Achtung - Sie verletzen religiöse Empfindungen.

Das Bärenkostüm: Schwierig, da polivalent: Propagieren Sie Russland? Sind Sie der Frauenfreund, der gerne den Kuschelbär abgeben will, oder doch eher der schwule "bear".

Das Affenkostüm: Sie sind das, was Sie anziehen - ein Affe. Jeder, wie er kann.

Meine Empfehlung (zumindestens für Deutschland):

Gehen Sie als Gepard oder - deutlich aktueller - als Leopard. Entdecken Sie die Raubkatze in sich. Den Beutejäger oder die -jägerin! Kommen Sie zu sich und zeigen Sie gleichzeitig Solidarität. Rheinmetall und ich danken!

Nehmen Sie Katrin Dagmar Göring-Eckardts Wort ernst: "Der Leopard ist befreit!" Befreien Sie sich.

Als Christin muss sie das wissen!

Zum Abschluss: Ein Flusspferd ist politisch völlig unverdächtig!

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invalidenturm

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trognon de pomme

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Benni

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