Die Laubbäume haben ihr Blattwerk nahezu komplett abgeworfen. Auch die meisten Sträucher sind schon in ihrer kahlen Phase. Von einem blütenreichen Fürhling bzw. Sommer fehlt momentan jede Spur. Aber in ca. 4 Monaten kommen bereits wieder Schneeglöckchen und diverse andere Frühblüher zum Vorschein.

Doch was sind diese roten Flecken im Gebüsch, die im Herbst bzw. Winter die Landschaft einfärben? Oft handelt es sich dabei um die Hagebutten bzw (Schein)früchte der Rose. Wenn sich so eine 3x3 m große Hundsrose mit unzähligen roten Punkten schmückt und dann auch noch die Sonne scheint, sieht das einfach nur toll aus. Demnach "erblühen" die Wilden quasi ein zweites Mal.

Was finden alle an Edelrosen so toll? Die sind kaum bis gar nicht naturnah und können meistens nur mit üppiger Blütenpracht dienen. Jetzt im Herbst hat man nichts mehr davon. Außer man vergas das Entfernen von so manchen Blütenresten, woraus sich dann inzwischen eventuell eine Hagebutte gebildet haben könnte.

Wildrosen sind demnach mehr als nur einmalblühende stachelige Ranken. Gewisse Sorten tragen bis tief in den Winter attraktive Hagebutten. Erstere "blühen" somit im Schnee. Folgendes Bild ist vom 26.12.2014.

Nun noch ein Hagebuttenfoto von einer anderen Sorte. Diese hat ihren Frucht-Höhepunkt im Oktober. Mit etwas Glück findet man im Winter noch ein paar halbwegs schöne Exemplare am Strauch.

Wenn man über das neue Jahr hinaus einen tollen Fruchtschmuck möchte, so kann man z.B. zur Weinrose greifen. Nicht IN die Weinrose, denn die (und auch die meisten ihrer Gartenformen) haben besonders böse Stacheln. ;) Doch letztere bewachen ja nur die schönen Hagebutten.

Wenn wir beim Spazieren Hetschabetsch entdecken, stammen die zu 95 % von einer Hundsrose. Ich habe erst genau 2 Mal eine andere Wildrose in freier Natur gesehen. Im Titelbild sind Hagebutten einer Weinrose zu sehen. Hundsrosen stehen diesbezüglich im Ranking ähnlich weit oben. Das Foto vom 26.12.2014 stammt von einer Canina.

Aber auch in Asien gibt es herrliche Wildrosen. Meine Lieblingssorte kommt sogar aus dem asiatischen Raum und wächst dort im Hochgebirge. Die lacht über unsere Winterverhältnisse. Aus einer weiteren asiatischen Wildrose geht unter anderem eine Gartenform mit solchen Hagebutten hervor.

Ich finde, dass Wildrosen ganz nach dem Motto "weniger ist mehr" schöner als alle Edelrosen sind. Da erstere nur einmal blühen, freut man sich umso mehr darauf. Bzw. weiß man dann, dass die "zweite Blüte" im Herbst kommt. Vögel sind über den Winter mit Nahrung versorgt bzw. finden in den Sträuchern Unterschlupf.

Wer jetzt meint, dass bei Wildrosen nie Arbeit anfällt, hat keine Ahnung. Diese sollte man eben naturnah pflegen. Auch sie benötigen z.B. einen Schnitt. Wenn man letzteren nicht erkennt, wurde er richtig durchgeführt.

Mir gefällt es, dass man bei Wildrosen eben keine Anleitung hat. Also wann man genau was wie machen muss. Sie zu "erziehen" ist in gewisser Weise ein Abenteuer. Ich stellte fest, dass ich bei einer Canina den Hagebutten-Effekt verbessern will. Es gibt zu viele Lücken in der Strauch-Oberfläche, wo eben keine Früchte sind. Demnach muss ich beim Schnitt experimentieren und beobachten, ob das ggf. etwas bei der Bildung von Blüten und folglich Hagebutten ändert. Vielleicht ist es ja doch kein Fehler, den einen oder anderen Langtrieb ungekürzt stehen zu lassen. Wenn dann die Rose im nächsten Jahr lauter Blüten an den neuen Seitentrieben entwickelt, liefert das auch im Herbst ein tolles Bild.

Das Schönste an Rosen ist für mich eine naturnahe Erscheinung. Viele Blüten, viele Hagebutten und viele Stacheln. Bzw. eine von Natur aus schöne Wuchsform und generell hohe Wuchsfreudigkeit. Das folgende Foto zeigt eine Sorte, die das alles erfüllt.

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Silvia Jelincic

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