Bei vielen Eiern ist etwas faul – und wir merken es nicht

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Wusstet ihr, dass Mitte Oktober, genauer gesagt am 13. Oktober, der Tag des Eis ist? Und ja, es gibt mittlerweile für alles einen eigenen Tag, aber das Ei ist tatsächlich eines der beliebtesten Nahrungsmittel weltweit. Das gilt auch für Österreich: 2,2 Mrd. Stück bzw. 235 Eier pro Kopf essen wir jährlich. Das ist nicht gerade wenig.

Für uns Tierschützer ist das Ei eine heikle Sache. Immerhin steht dahinter die Haltung von Hühnern. Und bekanntlich fristen viele der gehaltenen Tiere ein entsetzliches Dasein. Bloß: Wir merken das sehr oft nicht (oder vielmehr sollen wir es auch nicht merken). Denn fast zwei Drittel der in Österreich konsumierten Eier werden nicht gekennzeichnet, weil sie verarbeitet sind. Also jene Eier, die in Keksen, Mayonnaise, Nudeln etc sind. Aber auch solche, die wir konsumieren, wenn wir auswärts essen. Nur für Frischeier gilt hierzulande die Pflicht, Angaben über Herkunft und Haltungsform der Hühner zu machen.

Zum Tag des Eis fordert VIER PFOTEN daher wieder einmal: Her mit einer Kennzeichnung auch für Eiprodukte! Die nächste Regierung muss rasch den Weg dafür ebnen.

Woher kommen die Eier?

Es gibt aber nicht nur den Tierschutz-Aspekt bei Eiern. Der Fipronil-Skandal hat allen Konsumenten gezeigt: Es ist extrem wichtig zu wissen, woher die Eier stammen. Österreichische Eier haben sich dabei als sicher herausgestellt. Unsere Standards bei der Hühnerhaltung sind höher als in den meisten anderen Ländern. Daher ist das Risiko für solche Missstände natürlich geringer. Aber wir können ja, mit Ausnahme von Frischeiern, gar nicht bewusst österreichische Eier kaufen! Das ist nicht nur unverständlich, sondern schlicht fahrlässig.

22 Prozent der in Österreich konsumierten Eier stammen aus der verarbeiteten Industrie, 40 Prozent aus Gastronomie, Hotellerie, Großküchen oder dem Direktverkauf. Das heißt, dass wir bei fast zwei Drittel der Eier keine Ahnung haben, woher sie kommen und wie die Hühner gehalten wurden. Wie kommen wir Konsumenten denn dazu?

Im Zuge des Fipronil-Skandals hat sich nun einiges bewegt: Auch ÖVP-Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter sprach sich vor kurzem eindeutig für die Kennzeichnungspflicht bei Eiprodukten aus, allerdings nur auf Gesamt-EU-Ebene, einen Alleingang Österreichs in der Frage lehnen er und seine Partei ab. Der Rest der wahlwerbenden Parteien stimmt laut einer vor kurzem durchgeführten Befragung von VIER PFOTEN allerdings auch einer Kennzeichnungspflicht in Österreich zu.

Wir erwarten, dass nach der Wahl in dieser Frage endlich etwas weitergeht und den Worten auch Taten folgen. Die österreichischen Konsumenten verdienen Transparenz, wenn es um ihre Nahrungsmittel geht.

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susi blue

susi blue bewertete diesen Eintrag 13.10.2017 09:46:37

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