Aus der ursprünglichen Wortbedeutung von Demokratie (Macht oder Herrschaft des Volkes) abgeleitet und um das Objekt der Herrschaftsausübung logisch erweitert folgert Giovanni Sartori:„Demokratie ist die Macht des Volkes über das Volk.“

Die Demokratie ist die schlechteste aller Staatsformen, ausgenommen alle anderen – Winston Churchill

Wahlen allein machen noch keine Demokratie – Barack Obama

In der internationalen Politik geht es nie um Demokratie oder Menschenrechte. Es geht um die Interessen von Staaten. Merken Sie sich das, egal, was man Ihnen im Geschichtsunterricht erzählt – Egon Bahr

Heute wie damals ist die öffentliche Meinung der allgegenwärtige Tyrann; heute wie damals ist die Mehrheit eine Masse von Feiglingen, die bereit ist,den zu akzeptieren, der ihre eigene elende seelische und geistige Verfassung widerspiegelt – Emma Goldmann

In einer Demokratie geht lt. dieser Definition die Macht vom Volk aus und wenn bei einer Wahl fast ein Drittel des Wahlvolkes das „rechte Lager“ wählt, ist das erstens demokratisch legitim und sollte zweitens ein Grund für die Andersdenkenden sein, über die Ursachen nachzudenken. Nur weil ein Land die Staatsform einer Demokratie hat, heißt das noch lange nicht, dass in diesem Land die allgemein gültigen Menschenrechte, Moral und Anstand herrschen. Es gibt ja auch die Meinung, dass in einer Demokratie eine Mehrheit die Minderheiten unterdrückt, weil sie eben die Macht dazu hat.

Demokratie zu leben, ist bestimmt nicht einfach, denn das Grundprinzip jeder Demokratie ist es, dass man die Meinung anders denkender Menschen akzeptieren muss, obwohl man von der eigenen zutiefst überzeugt ist.

In einer Demokratie im Sinne der Menschenrechte sollte Denk- u. Meinungsfreiheit herrschen und man sollte seine Meinung auch öffentlich sagen (dürfen)! Alle nur von sich überzeugten ignoranten Eiferer, ob politisch oder glaubensmäßig, mit Sendungs- u. Machtbewusstsein mit "moralischer Überlegenheit", sind eine Gefahr für „wahre“ Demokratie, Freiheit und Weltfrieden! Nur jemand, der andere Meinungen, Weltanschauungen, Regierungen und Glaubensrichtungen (unter der Voraussetzung der Einhaltung der Menschenrechte!) akzeptiert, kann und soll trotzdem oder gerade deshalb selbstbewusst, ohne Zwang und mit friedlichen Mitteln seine eigene Meinung und Überzeugung vertreten. Etwas auszugrenzen oder zu verbieten ist einfach (und demokratisch gesehen falsch), jemanden zu überzeugen ist schwierig und langwierig, macht aber den Wert einer Demokratie aus.

Die Politik(er)verdrossenheit, die überall um sich greift, hat einen augenscheinlichen Grund: Man verlangt und erwartet von Politikern in ihrer Funktion als Volksvertreter Fähigkeiten und Eigenschaften, die man auch bei größter Selbstüberschätzung bei sich selbst kaum vermuten würde. Durch diese falsche Einschätzung sind weltweit gewählte Politiker an der Macht, die eigentlich für ihre Position nicht oder nur begrenzt geeignet sind.

Ein Politiker, der vor einer Wahl eingestehen würde, dass er sein Amt nur mit Mühe und unvollkommen bekleiden werde können, käme gar nie in diese Verlegenheit, da er nicht gewählt werden würde. Gewählt werden solche Leute, die von sich behaupten und auch davon überzeugt sind, dass sie alle Schwierigkeiten meistern und allen Anforderungen gewachsen sein werden. Dass dem nicht so ist, wird den Politikern und uns allen tagtäglich durch immer neue „Skandale" bewiesen.

Der Schaden wird dadurch nur noch größer und jegliche Ehrlichkeit unterdrückt. Aus Partei- Staats- oder anderen Interessen wird der Politiker zum Übermenschen hochstilisiert, dem kaum einer auch beim besten Willen gerecht werden kann. In einer modernen Demokratie müsste es doch möglich sein, dass Politiker aus eigenem Antrieb vom „hohen Ross" herunterkönnen, nicht erst, wenn sie abgeworfen werden. Dazu müsste aber auch das „Obrigkeitsdenken“ des Wahlvolkes verschwinden, und auch der Glaube oder aber die Hoffnung, dass „die da oben" schon alles richtig machen werden bzw. müssen. Dieser Glaube, der in Wirklichkeit Ignoranz und Bequemlichkeit verkörpert, ist die Ursache, dass es zu wenig mündige Wähler gibt, die mündige Volksvertreter bestimmen, die aus Überzeugung Politik zum Besten des Volkes betreiben. Nur wenn sich das so genannte „Wählervolk" bewusst ist, dass ihre gewählten Mandatare auch nur Menschen sind, die Fehler begehen könnten, und diese auch eingestehen dürfen, ohne dass daraus fast zwangsläufig immer ein Skandal wird, kann man von Politikern Ehrlichkeit erwarten. Meiner Meinung nach sind die von uns gewählten Politiker der Spiegel, der uns allen vorgehalten wird.

Vince Fleming/unsplash https://unsplash.com/de/fotos/flacher-fokus-der-person-die-den-spiegel-halt-Vmr8bGURExo

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