Ein Argument für uneingeschränkte Zuwanderung, das immer wieder angeführt wird und ungefähr so „nur weil wir das Glück hatten in einem freien und reichen Land geboren zu werden können wir Anderen, die nicht so viel Glück hatten, nicht verbieten zu uns zu kommen.“ oder ähnlich lautet.

Beziehen wir diese Aussage vorerst nur auf Deutschland und Österreich, so wird davon ausgegangen, dass Mensche,n die in diesen Ländern geboren wurden besonderes Glück hatten, aber aus diesem Umstand kein Vorrecht (Geburtsrecht) ableiten dürfen. Somit würde jede Kritik an uneingeschränkter Zuwanderung letztlich einen Verstoß gegen das Gleichheitsprinzip darstellen.

Ich denke dass ich damit in etwa die Logik dieser Feststellung richtig gedeutet habe.

Ich möchte im Folgenden meine divergierende Ansicht zu dieser Behauptung und einige Widersprüche aufzeigen.

• Grundsätzlich gibt es keine gleichen Chancen. Alle Organismen, Flora, Fauna und Homo sapiens sind unterschiedlichen Umweltbedingungen ausgesetzt. Dies gilt für den Samen, der entweder auf fruchtbaren Boden oder karge Erde fällt, wie für die Menschen, die bekanntlich neben klimatisch günstigen Regionen auch die Wüsten und Eiszonen bewohnen.

• Der Mensch ist von Geburt an durch körperliche oder geistige Veranlagungen begünstigt ober benachteiligt. Wo kann sich der Blinde, der Taubstumme, der Gelähmte, der geistig Behinderte, der Depressive, der Schizophrene beschweren oder von den Gesunden und Starken einen Teil ihrer Gesundheit einfordern?

• Das eigene Heim ist für die meisten gleichzeitig ihre Wohlfühlzone, wo sie sich sicher fühlen. Die eigene Wohnung oder das eigene Haus ist gewissermaßen eine Schutzzone, zu der wir nur ganz bestimmten Personen unseres Vertrauens zutritt gewähren. Wenn man diesen Aspekt auf Gemeinschaften ausdehnt entspreche das eigene Land somit dem Haus der Gemeinschaft, innerhalb dessen ebenfalls bestimmte Regeln zum Schutz der Gesellschaft bestehen. So kann man also adäquat zum Haus des Individuums auch vom Staat als Haus für die Bürger eines Landes sprechen (in der Bibel z.B.: Haus Davis). Dadurch erwachsen den Bürgern eines Landes das Recht und sogar die Verpflichtung einer Mitsprache über Vorgänge die zu einer übermäßigen Belastung oder Gefährdung führen könnten.

• Wie stehen wir eigentlich zum Reichtum und übermäßigen Besitztümern? Wie üblich wird die Mehrbelastung wieder vom Volk, in Form von höheren Steuern und Sozialabgaben, zu tragen sein. Warum sollten wir nicht das Recht haben ungenutztes Land oder Häuser, von reichen Personen oder von Konzernen, in Anspruch zu nehmen. Nur als Beispiel, 1% der Brasilianer besitzen 45% des Landes in Brasilien.Ich sehe gerade diesen Aspekt des Geburtsrechts (Erbrechts) besonders kritisch.

• Zum Schluss möchte ich auch noch auf den imaginären Vorteil einer Geburt in unseren Ländern eingehen. Wenn man die Selbstmordraten als Gradmesser für die Befindlichkeit des Individuums heranzieht, ergibt sich eine deutliche Diskrepanz zu der fortwährenden Lobpreisung unserer „reichen Länder“. Auch durch die fortwährende Verbreitung einer Lüge wird diese nicht wahrer. Der vordergründige Wohlstand hat seinen Tribut gefordert. Es herrscht Leistungsdruck, soziale Kälte, die Reduzierung des Menschen auf einen Marktwert und eine große Ungleichheit des Einkommens und Vermögens.

Vorläufiges Ende!

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