Erfahrungen der besonderen Art

Wegen der Verletzung des Urheberrechts wurden wir gerichtlich aufgefordert, ein beanstandetes Bild von unserer Homepage aus dem Internet zu entfernen. Da sich das Bild auch in einem auf Youtube hochgeladenen Video befand, wollten wir das Video auf Youtube löschen.

Zwischen dem 13. und 16.10. 2015 versuchte ich dann mehrmals, über mein Google-Konto das Video DEMOSTICK zu löschen – erfolglos. Am 16.10 schickte ich ein Fax an Google Berlin (030-69088154) mit dem Text:

„Sehr geehrte Damen und Herren, bitte nehmen Sie unverzüglich mein Video „DEMOSTICK“ aus dem Netz, da wir sonst aufgrund eines Urteils urheberrechtliche und patentrechtliche Probleme befürchten müssen. Bitte informieren Sie uns anschließend über die Abschaltung.“

Das Fax enthielt die Youtube-Titelseite des Videos mit dem Hinweis: „DEMOSTICK von Jürgen W. Goldfuß vor 2 Jahren 21 Aufrufe HD.“ Am 19.10 rief mich ein Stefan Riedel an mit der Bitte, ein Fax mit der Kopie meines Personalausweises an die bekannte Faxnummer zu senden. Der Faxversand erfolgte umgehend am 19.10.2015.

Der Inhalt: „Sehr geehrte Damen und Herren, bezugnehmend auf unser Gespräch von eben sende ich Ihnen eine Kopie meines Personalausweises sowie die Linkadresse zur genannten Seite https//www.youtube.com/results?search query=demostick. Unser Konto haben wir bereits gelöscht, die Seite „DEMOSTICK“ konnten wir allerdings nicht löschen. Bitte nehmen Sie unverzüglich mein Video „DEMOSTICK“ aus dem Netz, da wir sonst aufgrund eines Urteils urheberrechtliche und patentrechtliche Probleme befürchten müssen. Bitte informieren Sie uns anschließend über die Abschaltung.“

Am 20.10. erhielt ich eine E-Mail von Stefan Riedel (aramark Ireland Facilities Assistant/Receptionist Te. +49 0 30 303986374 www.aramark.ie) mit dem Inhalt: „Hallo Herr Goldfuß, das Konto ist nicht mehr vorhanden. Das Video sehe ich aber immer noch. Hatten Sie den Link genutzt, um weiteren Support zu erhalten?“

Ich antwortete am selben Tag: „Hallo Herr Riedel, da mein Anwalt bereits am 16.10. die Löschung beantragt hat und am 19.10., weil keine Aktion erfolgt war, eine Abmahnung an Google Germany in Hamburg verschickte, habe ich nichts mehr unternommen. Warum steht das Video immer noch im Netz? Da ich mein Konto nicht mehr aufrufen kann, sollte die Löschung jetzt endlich möglich sein. Oder sollte ich Computer-Bild um Hilfe bitten?“

Daraufhin erhielt ich per Mail folgende Antwort: „Hallo Herr Goldfuß, Sie müssen sich doch erneut an YouTube wenden um das Video entfernen zu lassen. Bitte nutzen Sie folgenden Link dafür um den entsprechenden Antrag zu stellen https://www.youtube.com/reportingtool/legal?rd=1. Ich hoffe, dass es den entsprechenden Erfolg bringen wird und Ihr Video gänzlich gelöscht wird.“

Im Anhang war eine Mail, die Stefan Riedel nach einer hausinternen Anfrage erhalten hatte. Riedel hatte folgende Anfrage firmenintern versandt: „Wertes Team, Herr Jürgen W. Goldfuß versuchte selber das Video https://www.youtube.com/watch?v=cFrpqrCm5fA zu entfernen indem er seinen YouTube Account löschte. Allerdings ist das Video weiterhin auffindbar. Er bittet daher dringend um die Entfernung von diesem Video da es rechtliche Konsequenzen nach sich ziehe wenn es weiterhin zu sehen ist. Bitte entfernt es, seinen Ausweis hat er im Schreiben im Anhang mit kopiert. MfG Stefan.“

Der Wortlaut der Antwort-Mail des Teams: „Hallo Stefan, der Herr müsste sich an YouTube wenden: https.//www.youtube.com/reportingtool/legal?rd=1. Viele Grüße Carola“

Am 23.10 schrieb ich an legal@support.youtube.com: „Hallo zusammen, so langsam reicht es mir mit meinen Youtube-Erfahrungen. Wenn die Seite nicht umgehend gelöscht wird, werden wir unsere Erfahrungen publikumswirksam veröffentlichen. Sind Sie eigentlich eine Behörde oder ein Wirtschaftsunternehmen. Also beeilen Sie sich. Mit gebremst freundlichen Grüßen Jürgen W. Goldfuß“.

Von dort erhielt ich umgehend folgende Antwort: „Guten Tag, wenn Sie der Meinung nach urheberrechtlicher Inhaber des betreffenden Contents sind, können Sie eine Urheberrechtsbeschwerde einreichen. Weitere Informationen zum Einreichen von Urheberrechtsbeschwerden finden Sie unter http://www.youtube.com/t/dmca_policy.“

Unmittelbar daraufhin schickte ich das Beschwerdeformular von Youtube an https://www.youtube.com/reportingtool/legalissue. Im Formular verwies ich auf das Urteil des Landgerichts Hamburg vom 2.10. AZ ´308O213/15 hin mit dem Hinweis „Bitte nehmen Sie meinen Video DEMOSTICK sofort aus dem Netz, da ich gegen das Urheberrecht eines Fotografen verstoßen habe und zur Löschung verurteilt wurde.“

Es erfolgte keine Antwort. Sporadisch prüfte ich in der Zwischenzeit, ob das Video gelöscht wurde. Versuche über account recovery wurden nicht angenommen.

Die Abmahnung durch unseren Hamburger Rechtsanwalt brachte dann wohl endgültig Bewegung in den Fall.

Als ich am 17.12. erneut meinen Google-Account aufrief, wurde ich auf eine Seite geleitet, auf der ich das Video dann endgültig entfernen konnte. Erfahrungen mit einer „Organisation“, auf die man gerne verzichtet.

Den Demostick kann man nur noch via www.demostick.info anschauen.

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