Was ist überhaupt eine Depression? Überall und in jedem Umfeld hört man ständig die Wortfetzen psychisch krank, depressiv und ausgebrannt. Was meint eine Depression eigentlich und was bedeutet das für die Betroffenen? Sind das die Begleiterscheinungen oder der Kollateralschaden, den wir in Kauf nehmen müssen, damit wir höher, weiter, immer schneller und besser werden?  

Eine Depression wird definiert als das Erleben von eigenem Unglück, Unzufriedenheit und mangelnden Selbstwert- und dies geht häufig mit einer Depression einher. Woher kommt die Depression und warum ist sie heutzutage so weit verbreitet? Sind diese Menschen wirklich die Kranken oder ist es das Umfeld, das eigentlich eine verzerrte Sicht auf die Welt hat? Wie äußern sich Depressionen und was sind die Erfahrungswerte eines jeden, der selbst unter einer Depression leidet, lit oder im unmittelbaren Umfeld erlebt hat. Die Menschen, die einen geringeres Selbstwertgefühl haben und das Umfeld als negativ empfinden gelten beim Mainstream als "gestört" oder nicht glücklich.

Sie empfinden die Welt und den Alltag als anstrengend und sind zumeist sehr erschöpft. Wenn man sich die Statistiken der letzten Jahre anschaut, so wird deutlich, dass immer mehr Menschen als "depressiv" eingestuft werden. Nun stellt sich mir die Frage, ob sie es tatsächlich sind, die krank sind oder der Aufruf nach immer mehr und immer schneller werdenden Prozessen ist und der andauernde Leistungsdruck, einem Scheinbild im Alltag und der Professionalität, die es verbietet, wirklich zu empfinden und zu erleben.

Häufig wird darüber diskutiert, dass diese Menschen mit der Norm nicht zurechtkommen. Was bedeutet Norm? Ist es wirklich falsch, nicht der Norm zu entsprechen oder ist es an sich ein Zeichen davon, dass es Menschen gibt, die noch keine Scheuklappen aufsetzen, dass der Mensch nicht dafür gemacht ist, immer zu funktionieren. Eine weitere Form der Depression erleben oft Menschen mit einem besonders ambitionierten Wunsch, die Welt verbessern zu wollen. Der Alltag, und die damit verbundenen Restriktionen hindern sie unweigerlich daran, sie selbst zu sein, was in der logischen Konsequenz zu einer Frustration oder Depression führt. 

Haben diese Menschen wirklich eine zu dünne Haut oder sind es eigentlich die „gesunden“, die ignorieren, was seit Jahrzehnten mit der Gesellschaft passiert. Unser Mensch sein wird immer mehr darauf ausgelegt, immer größere Fortschritte in der Technologie zu machen, sowie auch in der Wissenschaft. Viele strebten nach immer mehr und immer höheren Positionen. Viele wollten immer mehr von all dem, was heute als "schnelllebig" und innovativ bezeichnet wird. Ist es richtig, dass so viele Menschen nicht fühlen und nicht erleben sollen und derjenige, der das dickste Fell hat und am meisten auf den Egoismus gepolt wird, der ist, der am weitesten kommt? Ist das nicht eigentlich das, was letztlich den Sinn von Gesellschaft und Gemeinschaft am Ende gänzlich verfehlt? 

Bewegen wir uns mit schnellen Schritten auf eine Welt zu, in der Psycho-Zombies durch uns selbst geschaffen werden und die logische Konsequenz sein wird, dass die Gesellschaft im eigentlichen Sinn gerade verdrängt wird?

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