Ich vermisse die Mitte in unserem Lande. Ist man kritisch gegenüber einer teils sehr traditionellen und religiösen Welt, gilt man in Deutschland als rechts. Auf der anderen Seite haben wir eine Masse von Multikulti Blinden. Schaut man in die Politik oder in die öffentlich rechtlichen Medien, so stellt man fest, dass in jedem Fall etliche Vorfälle entweder vertuscht oder riesen groß gemacht werden. Einseitige Lenkung und das bewusste Vorenthalten von Informationen ist in mancher Hinsicht schon Indoktrination unter einem Deckmantel von Demokratie.

Ich bin nicht rechts und habe etliche Freunde aus der ganzen Welt, aber die Vorenthaltung von Infos und das Aufbauschen auf der anderen Seite, führt nicht zu mehr Wählerstimmen und ebenso wenig zur Vermeidung von Massenpaniken. Lediglich wird dem Volk "häppchenweise" ein wenig was an die Hand gegeben, was zumindest das Gefühl von Aufklärung vermittelt, und, als sei es sehr demokratisch und miteinbeziehend. Ich arbeite seit einiger Zeit in der Hamburger Flüchtlingshilfe und die, die ich unterstützen kann, sich in dieser komplexen Welt zurecht zu finden, die unterstütze ich auch. Aber, und das zeigt die Erfahrung einfach, "Multikulti Blind" durch die Welt zu wandeln, Flüchtlingsvorfälle zu verharmlosen, um rechts eingestellten Menschen kein Futter zu liefern, und auf der anderen Seite die rechten Angriffe derart aufzubauschen, ist einfach nur kurzfristig gedacht und dazu in gewisser Weise auch indoktriniert. 

Wenn wir als westliche Welt so gebildet sind, und so fortschrittlich denken, dann wird es ja wohl möglich sein können, gleiches Maß der Betrachtung und Berichterstattung in allen Vorfällen, die gegen andere gehen, durchzusetzen.

Wenn wir Menschen Schutz gewähren, finde ich das gut und richtig, aber wie soll man an einigen Stellen an Toleranz glauben, wenn ich die andere Seite aus dem Elementarbereich kenne und dort erlebe, wie konservative Muslime überwiegend intolerant gegenüber ihrem Gastland sind? Begonnen bei der Wahl der Kleidung oder was die Einstellung zu Frauen im Allgemeinen betrifft. Ich wünsche jedem ein gutes und heiles Leben, aber ich möchte meine Freiheit in diesem Land trotzdem behalten und ebenso Respekt erfahren gegenüber unserer Kultur, Respekt, wie ich diesen auch anderen Kulturen entgegenbringe.

Sobald das Wort fester Rahmen für die Integration in den Mund genommen wird, heißt es sofort, man wolle Flüchtlingen die eigene politische Meinung aufzwingen oder sei wahnsinnig rechts. Wir brauchen Rahmenbedingungen, die unser LEBEN uneingeschränkt weiter möglich machen – aber Probleme ansprechen ist sehr ungern gesehen, derzeit. Wir sophlieren lieber über Toleranz und ein "Wir schaffen das". So und ohne einen Rahmen, dass sie sich hier – so wie wir uns auch dort – anpassen müssen, werden diese Probleme über Burkas marginal sein, gegenüber dem, was da folgt. Wir müssen aufhören, mit zweierlei Maß zu messen bei Entscheidungen jeglicher Art und müssen Pflichten und Rechte und Rechtsstaat und Toleranz und Respekt von jedem zu gleichen Teilen einfordern und auch durchsetzen, unabhängig von Religion, Vergangenheit, Geschlecht und Sexualität.

Wenn die Menschen keine Ahnung haben, wie Demokratie funktioniert in allen Facetten, so muss man Rahmen schaffen, in denen sie sie lernen. Ohne Konsequenzen, kein Integrationsdruck ergo es entsteht eine Parallelgesellschaft. Hatten wir alles schon und es ist dennoch derselbe Kurs, den viele fahren- aussitzen, warten, sophlieren, es wissen, ohne es zu wissen. Ich habe etliche Freunde aus den verschiedensten Nationen, aber die meisten sehen es so ähnlich, wie ich. Eine Burka Erlaubnis führt nicht dazu, dass sie sich als TEIL der Gesellschaft fühlen. Religion ist frei, ebenso die Freiheit, nichts zu glauben. DEUTSCHLAND IST in den meisten Bundesländern nicht mehr besonders religiös geprägt und eigentlich bin ich darüber auch nicht allzu traurig, denn wie die Geschichte zeigte, haben immer wieder machthabende Menschen die Religion benutzt, um ideologische Ziele durchzusetzen und die Unwissenheit auszunutzen. Ganz ganz schwierige Grundthematik und ich bin mir bei all dem auch nicht sicher, ob wir rein gesellschaftlich nicht wieder 100 Jahre zurück wandern, aber das möchte ja ebenso keiner hören. Wir sind modern und offen und dennoch befördern wir durch viel Nichtstun, Rückschritte und Bürokratisierung höchster Grade unser Land zurück in die Prüderei und Anpassung, ebenso wie auch in Seperationsgesellschaften und eine gescheiterte Integrationspolitik.

Wenn wir unsere Freiheit behalten wollen, so wird ein grundlegender Kurswechsel in der Politik stattfinden müssen, und damit meine ich nicht die AFD oder Pegida. Leider überzeugen mich aktuell die anderen Parteien genauso wenig und somit bin ich politisch ohne Hafen, habe den Eindruck, dass wir nach und nach in der Demokratie, Indoktrination erfahren und, dass es zu vielen egal ist, was mit unserer Welt passiert. Leider haben wir zu wenig Menschen, die aufstehen und dafür bereit sind, auch Kritik in Kauf zu nehmen, um sich gegen die Extreme, die derzeit stattfinden, zu wehren. Ebenso gegen die einseitige Berichterstattung. ABER wir sollten aufstehen für die Werte, für die die 68er Bewegung demonstriert hat, um uns ein schönes und freies Leben zu ermöglichen.

Es soll gut und gerne jeder in dieses Land, der sich integrieren möchte – und ich habe Beispiele bei denen das auch wunderbar funktioniert – aber, und das zeigt die Praxis, der Druck ist zu gering, sich anpassen zu müssen und, die deutsche Sprache wird in vielerlei Hinsicht auch zu wenig benötigt. Hinzu kommt der Faktor, dass das eine System das andere aushebelt, denn wenn wir gute Integration machen, bedeutet das in der Übersetzung wohl nicht, dass Menschen ein Jahr darauf warten müssen, arbeiten zu dürfen, einen Integrationskurs machen zu dürfen oder überhaupt im Verfahren einen Schritt voran zu kommen und bis dahin in den Camps campiert wird und eine riesige Frustration entsteht.

Keiner will sich Fehler und Fehlentscheidungen eingestehen, keiner will machen und keiner will Entscheidungen treffen und das führt am Ende zu einem riesen Vakuum, welches vermeidbar wäre, wenn sie sich denn mal Menschen herein holen würden, die noch nicht total funktionierende Hamster im Rad sind, und die Konflikte ansprechen und Reflektion noch soweit geht, dass es eben manchmal auch schief geht und man trotzdem immer wieder Lösungen schaffen muss. Die Wählerstimmen und die Sympathie steigen nicht durch einseitige Berichterstattung, Aussitzen und Totschweigen von einer echt großen Herausforderung, nämlich der streng konservativen muslimischen Welt, sowie Welten, in denen die Menschen nie gelernt haben, zu lernen.

Wir haben alle mal angefangen zu lernen und die wenigsten hätten dafür kein Verständnis, aber für dumm verkauft werden, mögen wohl die wenigsten, die sich gern an ihres eigenen Verstandes bedienen. Deckt die Fehler auf, redet darüber, holt euch Hilfe ins Boot und hört auf, dem Volk und den Ehrenamtlichen und allen anderen das Gefühl zu vermitteln, dass wir schon auf einem gutem Weg sind. Indoktrination und Vermeidung von Problem-Anamnese führt nicht zu einer guten "Wir-Gesellschaft". Die Welten sind unterschiedlich und wir brauchen einen gemeinsamen Kurs, wenn wir diesen Weg gemeinsam hinbekommen wollen. Das Wandeln zwischen den Extremen, sowie das Aussitzen und Vermeidungsverhalten von kritischen Situationen, führt zu Misstrauen im Volk und es hilft am Ende weder den Muslimen, die den Eindruck haben, in Ausgrenzung zu leben, noch denjenigen, die wirklich ein in Demokratie lebendes Miteinander anstreben.

Über alles zu schweigen, was schief läuft, sowie das Weghören bei Ängsten, Sorgen oder Hilferufen, das dauerhafte Pauschal politische Anklagen in Ecken, entfernt uns vom gemeinsamen Vorhaben, wenn es denn die Integration sein soll. Das Ziel und der Weg sollten unter Berücksichtigung von den vorher genannten Punkten beschritten werden. Hört zu, haltet die Menschen und das Volk per se nicht für blöd und wenn ihr glaubt, sie haben keine Ahnung, so gebt ihnen fundierten Input. Es kann echt nicht wahr sein, dass wir im 21. Jahrhundert darüber soplieren, wie viel Wahrheit das Volk verkraften kann. Die Geschichte sollte uns gezeigt haben, Aufklärung, Miteinbeziehung und Weiterbildung helfen, wenn sie nicht da sind, dann legt Euren Fokus auf die Ursachen, anstatt immer Auswirkungen zu diskutieren.

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