Die Barrieren durchbrechen, die Frauen und Mädchen am Vorankommen hindern

In meiner Zeit in Kiev habe ich öfter erlebt, dass ukrainische Kollegen dem Internationalen Frauentag mit Skepsis begegneten. In ihren Augen hatte er nur Alibifunktion und war ein Relikt der schlimmen Zeiten, als die Sowjetbehörden Lippenbekenntnisse zu den Frauenrechten abgaben, die Machtpositionen aber fast alle mit Männern besetzt waren.

Eine Folge davon war, dass ich zwar mehrere Blogs anlässlich des Internationalen Frauentags verfasst, darin aber nicht direkt auf diesen Tag Bezug genommen habe.

Großbritannien legt großen Wert auf die Geschlechtergleichstellung. Und das nicht nur aus ethischen Gründen, so wichtig diese auch sein mögen. Wir setzen uns auch dafür ein, weil eine stärkere Rolle von Frauen und Mädchen dabei hilft, Frieden und Stabilität zu sichern, das Wirtschaftswachstum zu steigern und die Armut zu reduzieren. Das alles liegt im Interesse Großbritanniens, und auch im Interesse anderer Länder überall in der Welt.

In einem Meinungsbeitrag im Evening Standard hat Außenminister Boris Johnson vor wenigen Tagen eine Studie der Vereinten Nationen zitiert. Darin heißt es, wenn alle Mädchen die Sekundarschule besuchen würden, ginge die Kindersterblichkeit weltweit um die Hälfte zurück, das Leben von drei Millionen Kindern könnte gerettet werden, und 12 Millionen Kinder könnten vor Wachstumsstörungen infolge von Unterernährung bewahrt werden.

Ein längerer Schulbesuch von mehr Mädchen würde auch dabei helfen, das Bevölkerungswachstum unter Kontrolle zu bringen. Frauen in Afrika südlich der Sahara, die nie zur Schule gegangen sind, kommen durchschnittlich auf 6,7 Geburten, während es bei Absolventinnen der Sekundarschule 3,9 Geburten sind.

Was also unternimmt Großbritannien in diesem Kontext? In der Vergangenheit haben wir uns in der Bekämpfung von sexualisierter Gewalt in Konflikten, weiblicher Genitalverstümmelung und Zwangsverheiratung engagiert. Außerdem unterstützen wir ein breites Spektrum von Programmen zur Förderung und zum Schutz von Frauenrechten überall in der Welt.

Das britische Ministerium für internationale Entwicklung (DFID) fördert den Schulbesuch von sechs Millionen Mädchen in Pakistan und hat zwei Millionen Mädchen in Afghanistan den Schulbesuch ermöglicht.

Boris Johnson hat am 27. Februar Joanna Roper zur Sonderbeauftragten des Außenministeriums für Geschlechtergleichstellung ernannt. Sie soll auch dabei helfen, ein robustes und kohärentes internationales Vorgehen zur Sicherung der Rechte von Frauen und Mädchen zu erreichen.

Großbritannien selbst hat inzwischen mit Theresa May zum zweiten Mal eine Premierministerin. Und mit Cressida Dick wurde erstmalig in der 188-jährigen Geschichte der Londoner Polizeibehörde eine Frau zur Chefin der Metropolitan Police ernannt.

Kein Land wird je für sich in Anspruch nehmen können, jegliche Diskriminierung ausgemerzt zu haben. Aber wir können uns immer dafür engagieren, die Verhältnisse zu verbessern.

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