Replik: Antifa und Medien marschieren Hand in Hand

Antonik Seidlers Beitrag „Aus Mangel an Sozialismus“ ist genial. Er trifft den Nagel auf den Kopf, wenn darin von „Generalverdacht“, „publizierten Schwachsinn“ oder „verarmenden Menschen“ die Rede ist. Nur merkt der Autor nicht, wie sehr er dadurch das verteidigt, was er anzugreifen glaubt. Eine Replik.

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50 Rechtextreme marschieren in einer deutschen Kleinstadt auf. Ein Mann in schwarzen Klamotten brüllt: „Nationaler Sozialismus, jetzt!“ 49 blöken hinterher: „Jetzt, jetzt, jetzt!“. Umringt sind die Demonstranten von hundert Polizisten. Ihnen gegenüber skandieren zehnmal so viele Gegendemonstranten antideutsche Parolen. Die Polizisten, bewaffnet mit Helm und Schild, sind gekommen, um das kleine Grüppchen Rechtsextremer vor den Gegendemonstranten zu schützen und das Recht auf Demonstrationsfreiheit durchzusetzen. Für die Linksradikalen geht das natürlich gar nicht. Rechtsextreme und Polizisten stecken unter einer Decke, heißt es. Also immer feste druff auf die Grünhemden.

Am nächsten Morgen ist in den Zeitungen zu lesen: „Schwere Ausschreitungen bei rechter Demo“. Oder: „Zehn Verletzte bei Neonazi-Aufmarsch“. Oder Anfang dieses Monats geschehen: „Schwere Krawalle bei Neonazi-Demonstration in Leipzig“ Diese und ähnliche Schlagzeilen scheinen die meisten deutschen Zeitungsredakteure regelmäßig per copy and paste in die Titelzeilen einzufügen. Der durch die DDR geschulte Leser weiß bereits beim Lesen des Titels, wie sich die Sache zugetragen hat. Wer von wem verletzt und wer sich mit der Polizei angelegt hat. Doch Linksextremismus zieht in Deutschland nicht. Es muss schon mindestens von der latent rechten Gefahr oder besorgten Bürgern gewarnt werden.

Medien klatschen Applaus

Die deutsche Journaille geht sogar so weit, sich bei den randalierenden Horden zu bedanken. So veröffentlichte der Berliner „Tagesspiegel“ unter dem Titel „Danke, liebe Antifa!“ ein Loblied auf die Fußsoldaten des Sozialismus. Die politisch korrekten Medien sind tatsächlich Mitschuld an der Misere, wie Seidler richtig schreibt. Allerdings auf die diametral entgegengesetzte Weise. In Österreich bietet der Zeitungsmarkt kaum eine bürgerlich-konservative oder gar rechte Alternative, von der FPÖ-nahen „Zur Zeit“ einmal abgesehen. In Deutschland drifteten immer noch konservativ geschimpfte Medien wie „Die Welt“ oder die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (FAZ) stark nach links ab. Das gipfelte zuletzt darin, dass einer der Top-Autoren der FAZ die unliebsame Alternative für Deutschland als „völkische Bürgerkriegspartei“ bezeichnete. Oder darin, dass der ehemalige „Welt“-Herausgeber und neue Chefredakteur Stefan Aust seine auflagenverlierende Zeitung wieder jenseits der „Angepasstheit an den wechselnden Mainstream“ zu positionieren versucht. Wo die Medien den zur Staatsräson erhobenen Antifaschismus ignorieren, erschließt sich mir nicht.

Ähnlich ernst ist die Lage um den Sozialismus. Allerdings nicht für die menschenverachtende Weltanschauung, sondern viel mehr für die Europäer. In planwirtschaftlicher Manier greift das Bürokratiemonster aus Brüssel immer weiter in den Markt und in das private Leben der Bürgerinnen und Bürger ein. Eine ungeheuerliche Umverteilungsmaschinerie arbeitet unentwegt daran, die letzten schaffenden Individuen in Europa auszumerzen. Alles für die soziale Gerechtigkeit natürlich. Dass die Sozialdemokraten als Linke bezeichnet werden hat den einfachen Grund, dass die gesamte Politik rechts davon sozialdemokratisiert wurde. Die CDU in Deutschland oder die ÖVP in Österreich sind längst keine bürgerlich-konservativen Parteien mehr. Mindestlohn, Atomausstieg und Frauenquote lassen grüßen.

Menschenverachtende Ideologie

Mir ist jeder Sozialismus, ob brauner oder roter, zutiefst zuwider. Er führt zwangsläufig in die Armut. Die Geschichte aus aller Welt beweist dies. Derzeit ist der Sozialismus wieder auf dem Vormarsch. Alle Menschen sind gleich, verschiedenartige Geschlechter gibt es nicht. Europa muss vereinheitlicht werden. Die Währung ist es schon. So tönen die Gebote der gleichmachenden Hohepriester. Die Staatsquote nimmt immer weiter zu. Von Neoliberalismus (was soll das überhaupt sein?) oder gar Kapitalismus fehlt jede Spur. Was in Europa heute herrscht ist Korporatismus. Denn freie Märkte gibt es nicht. Die Interventionsspirale des Staates dreht sich immer weiter zu, bis wir wieder im Sozialismus gelandet sind. Wie das ausgeht, kann jeder in einem Geschichtsbuch nachschlagen.

Man reiche den Europäern die Fackel, dass sie sehen.

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Nebenbuhler

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Lukas Steinwandter

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