Rechtlich gesehen sind Bitcoins und Kryptowährungen weder Geld, E-Geld, noch Anleihen bzw. Aktien sondern eine Sache. Dies ist auch der Grund warum bisher zumindest bei uns in Österreich (in Deutschland gibt es weitaus mehr Regeln) es kaum Regeln für Kryptowährungen gibt, weil sich die fürs Finanz- und Bankenwesen zuständigen öffentlichen Stellen in der Regel dafür nicht zuständig fühlen, da sie ja für "Sachen" auch nicht zuständig sind. Bei Sachen gilt jenes Recht, wo sie gehandelt werden, was bedeutet, dass wenn ich eine Kryptowährung kaufe, die auf einer asiatischen Börse gehandelt wird, dann dort gültiges Recht anzuwenden ist.

Aktuell (Stand 12.03.2018 - coinmarket.com) gibt es über 150 Kryptowährungen mit einem Wert von rund 150 Mrd. US-Dollar. Im Vergleich dazu betragen die Staatsschulden Italiens aktuell rund 2.000 Mrd. US-Dollar.

Während die Geldmenge z. B. bei Bitcoins vorbestimmt ist und sich alle 4 Jahre die zusätzlich ausgegebene Geldmenge halbiert, sodass aus wirtschaftlicher Sicht ab dem Jahr 2.100 die maximale Geldmenge der Kryptowährung erreicht wird, gibt es bei klassischen Währungen, den sogenannten Fiats (Staat legt Geldmenge fest) keine im voraus festgelegte Geldmengengrenze. Der US-Dollar wäre demnach keine Fiat-Währung, da nicht der Staat sondern die private FED die Geldmenge bestimmt.

Bitcoins und andere Kryptowährungen bauen auf sogenannten Blockchains oder besser gesagt der Blockchaintechnologie auf.

Blockchains dienen dazu, dass Transaktionen sicher und lückenlos werden, sprich sie sind auch im nachhinein nachvollziehbar.

Technisch gesehen werden Transaktionen in einer Kette aneinander gereiht, wobei nachgehende Transaktionen von vorhergehenden gefestigt werden. Eine Transaktion/Stein im unteren Teil (man muss sich dazu ein mehrstöckiges Gebäude vorstellen) ist nicht entfernbar, da Blöcke/Stockwerke diese fixieren.

Bei den Kryptowährungen will man verhindern, dass eine Person das SAGEN hat, weshalb die Miner, dass sind Arbeiter, die die Erlaubnis bekommen, neue Stockwerke zu bauen nach dem Zufallsprinzip ausgewählt werden, was verhindern soll, dass man z. B. Transaktionen von bestimmten Personen (z. B. aus bestimmten Staaten wie Russland) boykottieren kann.

So wenig man Betrügereien mit US-Dollar, Aktien oder z. B. bei einem Kauf von sonstigen Waren, wie z. B. ein Auto bei dem es sich im nachhinein herausstellt, dass es sich dabei z. B. um ein Unfallfahrzeug handelt, ausschließen kann, so kann es natürlich auch bei Kryptowährungen Betrügereien geben.

Auch die Beurteilung von europäischen Institutionen wie ESMA, EBA&EIOPA von Kryptowährungen wie Bitcoins möchte ich euch nicht vorenthalten:

- Möglichkeit des Totalverlustes des eingesetzten Kapitals

- Hoch spekulatives Investment

- ICO (International Coin Offering) fallen unter keine Regulative

- fehlende Ausstiegsoptionen

- fehlende Preistransparenz

Die Akzeptanz von Kryptowährungen nimmt immer mehr zu, so erlaubt z. B. Starbucks die Bezahlung des Kaffee latte mit Bitcoins. Auch andere große Konzerne setzen immer stärker auf Kryptowährungen.

Man darf nicht die Kryptowährungen verfluchen muss sich jedoch genau anschauen, was dahinter steht.

Ein nachdenklicher Bürger

Robert Cvrkal

Quelle: Weinviertler Business Forum vom 13.03.2018

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