Auf der Website der EU-Grenzschutz-Agentur Frontex findet man allerhand Neuigkeiten, die in den Medien nicht immer und wenn, dann oft nur verkürzt und vor allem begrifflich verändert publiziert werden. Unter anderem ist bei Frontex zu lesen, dass im Juli die Zahl der Migranten um 12% gestiegen ist. Über 25.000 Personen kamen in Italien an, der Großteil aus Nigeria und Eritrea. In diesen Ländern besteht zwar in großen Bevölkerungsteilen ein starker Wunsch nach Auswanderung, aber es herrscht großteils Frieden. In dem Bericht ist daher korrekterweise auch von Kriegsflüchtlingen keine Rede. Migranten werden als das bezeichnet was sie sind: Migranten.

Frontex hat bereits im Jänner 2016 in einem internen Bericht festgehalten, dass bei mindestens 60% der damals noch überall so genannten Flüchtlinge kein echter Fluchtgrund vorliegt, sondern dass es sich bei der Mehrzahl der einwandernden Personen definitiv um illegale Migranten handelt.

In den zugehörigen Medienberichten wird aber fast immer und noch immer "Flüchtlinge" statt "Migranten" gesagt, obwohl Frontex ausschließlich den Begriff "Migrants" benützt. Das ist nicht korrekt und den Medien klar vorzuwerfen. Mit den falschen Begriffen wird Berichts-Klitterung betrieben.

Pauschalisierende Reportagen vermitteln ein falsches Bild und schaden nicht nur dem Informationsrecht der Bürger, sondern vor allem auch dem Ruf der Medien. Und sie schaden letztlich auch den echten Flüchtlingen, weil natürlich bei der Bevölkerung aufgrund der politisch katastrophal schlecht gemanagten Situation die Stimmung entsprechend negativ geworden ist und man bald nicht nur die illegale Migration vehement ablehnt, sondern auch jedem wirklichen Flüchtling zumindest misstrauisch gegenüber steht.

Aber schauen wir uns die offiziellen Zahlen näher an: Im den ersten 7 Monaten kamen laut Frontex 95.000 Migranten über den Seeweg nach Italien. In Deutschland wurden in dieser Zeit 220.000 Migranten registriert. Über die Balkanroute kommen angeblich seit deren Schließung nur noch ganz wenige Migranten, über den Brenner auch nicht.

In Österreich wurde von Jänner bis Juli 2016 knapp 29.000 Asylanträge gestellt (etwa 22% weniger als im Vergleichszeitraum 2015). Deutschland und Österreich liegen im Verhältnis also ungefähr gleich auf. Wenn man vom üblichen Verhältnis 1:10 ausgeht, hat Österreich sogar tendenziell mehr Asylwerber als der große Nachbar zu bewältigen.

Wenn man die Frontexberichte mit den offiziellen Zahlenangaben Österreichs und Deutschlands vergleicht, stellen sich mehrere Fragen:

Wie und woher kommen diese hunderttausenden Migranten nach Deutschland? Wie und woher kommen die zigtausenden Leute nach Österreich? Rechnerisch geht sich die Sache ja nicht ganz aus: Die Balkanroute gilt als geschlossen, dort kommen wie gesagt angeblich nur vereinzelte Einwanderer durch. Etwa 95.000 Migranten sind laut Frontex auf dem Seeweg gekommen. Selbst wenn diese Leute alle nach Deutschland und Österreich weitergereist sind (auf welcher Route übrigens?), bleiben im ersten Halbjahr 2016 etwa 160.000 Personen über, die irgendwie nach Deutschland und Österreich gelangt sind. Pro Monat sind das weit über 20.000 Leute, die in unsere beiden Länder strömen und über die offiziell praktisch nichts berichtet wird - außer die nackte Zahl und dass diese eh geringer sei als im Vorjahr. Das wird als Beschwichtigung gern angeführt.

Fazit: Da stimmt etwas ganz grundsätzlich nicht und muss daher raschest aufgeklärt werden.

Quellen: Frontex-Berichte und Frontex-News, österr. Bundesministerium für Inneres, deutsches BAMF

shutterstock/Urheberrecht: Janossy Gergely

Zuerst publiziert auf unverwandt.at und ornteronline.at

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