Europa wird christlich sein - oder es wird nicht sein

"Europa wird christlich sein - oder es wird nicht sein!" Diesen kantigen Satz prägte Otto von Habsburg und er traf damit den Punkt. Europa hat ganz profund etwas mit der christlichen Religion zu tun.

Allerdings ist heute der Begriff "Europa" längst selbst eine eigene Religion geworden. Dogmen, Riten und salbungsvolle Predigten der verschiedenen Hohepriester dieser neuen Religion kennzeichnen unseren Alltag. Die große Kathedrale ist in Brüssel und die diversen Missionshäuser befinden sich in den Hauptstädten der EU. Die Religion hat offiziell noch keinen Namen, aber wir wollen sie einmal als das benennen, was sie ist: Sie als "International-Sozialismus" zu bezeichnen passt wohl am besten.

Dieser mit Verve und Selbstgerechtigkeit verbreitete modernistische Glauben an eine bessere Welt im europäischen Diesseits ist nicht nur ein Heilsversprechen, er führt auch einen Vernichtungsauftrag mit sich: Die Europa-Religion muss sukzessive die christlichen Religionen ersetzen, der neue Glaube muss alle Nationen säkularisieren, er will sie gleich machen und er muss daher alle Grenzen auflösen.

Um dieses Ziel zu erreichen, scheut die neue Religion keine Mittel und versucht sogar unter hochriskanten Bedingungen, die Kraft ihrer Gegner auszunützen: Die Migrantenflut wird als mächtige Welle genützt, um auf ihr dem erwünschten Untergang des alten Europas entgegen zu surfen. Paradoxerweise wird dabei auch die Kraft einer mitgebrachten anderen Religion ausgenützt.

Ein Treppenwitz der Geschichte ist, dass die EU im Kern von bekennenden Katholiken gegründet wurde : Schuman, Monnet, Adenauer, de Gaspari und einige andere honorige Herren der Nachkriegszeit waren die Proponenten der ersten europäischen Vereinigungsschritte. Ihr Ziel war es, nach der Katastrophe des 2. Weltkriegs die Schaffung eines befriedeten Kontinents mit christlichem Charakter zu ermöglichen. Deswegen wurden die Pläne zur gemeinsamen Kontrolle der kriegsnotwendigen Güter Stahl und Kohle entwickelt und der Friede als oberstes Ziel beschworen. Aus dieser im Grunde katholisch motivierten Idee entstand letztlich die EU.

Was am Beginn Sinn und Zukunft gehabt hat, das hat jetzt, 60 Jahre später, infolge der stetigen Übernahme fast aller Agenden durch linksideologisch orientierte Politiker seinen ursprünglichen Zweck verloren. Waren die Vorläufer der EU eine sinnvolle und international abgestimmte Union, die auf die einigende Kraft der Wirtschaft und des abendländischen Weltbilds setzte, ist daraus heute eine regulierungswütige und zentralistische Clique geworden, die ihren Mitgliedern nationale Souveränität wegnimmt und ihnen die politischen Linien vorgeben will. Von den EU-Kommissaren wird ein vereintes Europa angestrebt, das möglichst im Gleichklang der Signale aus Brüssel seinen internationalsozialistischen Gang gehen soll.

Der zunehmende Verdruss an der EU ist vor allem durch diese linksideologisch gefärbten Veränderungen zustande gekommen: Die Abschleifung der nationalen Eigenheiten und Identitäten, die massive Entwicklung der Wohlfahrtsstaaten auf Kosten des Mittelstandes und die völlig entglittene Migrationskrise schufen jenes Exit-Klima, das jetzt so viele besorgt und im Gegenzug immer mehr Leute in der Überzeugung bestärkt, dass der Weg der EU seit längerem ein falscher ist.

Dabei sind die Positionen simpel: Niemand will mit allen gleich sein und kein Land will letztlich seine Identität und seine Nationalität aufgeben. Und, last not least, die einen wollen nicht dauernd für die anderen zahlen müssen. Die Unterscheidung zwischen den Nationen und den Menschen ist ein Grundbedürfnis. Eine Uniformität ist nur bei Armeen sinnvoll und auch da will jeder Staat eine eigene. Ebenso will die große Zahl der Bürger geschützte Grenzen, sie wollen europäische geprägte Mehrheiten und sie lehnen den endlosen Migrantenstrom ab, der durch fortbestehende Rechtsbrüche im Namen der "Humanität" in Kauf genommen wird.

Und kein Mensch möchte ständig von den Predigern in Brüssel und ihren Missionaren in den Hauptstädten zwangsbekehrt werden, denn das ist die Pervertierung des einstigen Europa-Gedankens. Was die Bürger wollen, ist ein Europa der Nationen und ein Europa, das seine jahrtausendealten hochentwickelten Kulturen schützt und diese nicht auf dem Altar eines als Religion daherkommenden und alles einebnenden Internationalsozialimus opfert.

bwag@gmx.net https://de.wikipedia.org/wiki/Stephansdom_(Wien)#/media/File:Wien_-_Stephansdom_(1).JPG

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