Herr Javier Milei, der selbsternannte „Kettensägen-Kapitän“ des argentinischen Wirtschaftsnebels, vollzieht gerade eine Kehrtwende, die seine treuen Fans mit der Präzision eines Elefanten im Porzellanladen schmecken dürften. Aus dem unbeirrbaren Verfechter des schlanken Staates, der mit der Klarheit eines Missionars jede soziale Fürsorge gnadenlos abholzte, wird nun erstaunlicherweise der großzügige Sozialausgaben-Erhöher. Überraschung! Plötzlich müssen die Subventionen wieder her, denn die verarmte Bevölkerung jammert ja doch ein bisschen zu laut – wer hätte das gedacht?

Wer also geglaubt hat, Milei bliebe seinem Konzept der radikalen Marktliberalisierung treu, der darf jetzt gerne innehalten und sich ernsthaft fragen, wie lange sich diese blendende Show noch verkaufen lässt. Die gleichen Fans, die inbrünstig den starken Staat ablehnten, sollen nun die Rückkehr von „staatlicher Fürsorge“ als Zeichen großer Weisheit und Flexibilität feiern. Welch meisterlicher Spagat – oder nennen wir es lieber den „Milei-Hokuspokus“. Da wird aus dem „Staatsfeind“ plötzlich der Sozialstaatsretter, wenn’s politisch gerade nicht mehr anders geht.

Natürlich darf bei so viel Belehrung nicht fehlen, dass diese Kehrtwende weniger aus sozialem Engagement geboren ist als aus dem puren Kalkül, die zunehmend wütende Bevölkerung nicht restlos zu vergrätzen. Denn um Regierungsmehrheiten zu erlangen, muss man eben auch mal den Kettensägenmotor abstellen und auf den Biedermann-Modus umschalten – zumindest vorübergehend. Die entscheidende Frage für seine Fans bleibt: Wollt ihr ein strenges, marktradikales Experiment oder doch lieber ein bisschen Zuckerbrot und Sozialpudding, wenn der Markt mal wieder rebelliert? Denn Mileis Politik hat gezeigt: Ideale sind schnell weg, wenn die Straßen voll und die Börse leer ist.

So viel zur „Revolution des freien Marktes“ – am Ende bleibt eine politische Zirkusnummer, die zwar viel Lärm macht, aber von echtem Wandel meilenweit entfernt ist. Fans, haltet Euch fest für die nächste Zaubershow.

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