In Österreich wurde ein FSB-Netzwerk aufgedeckt, das sich als „ukrainische Nazis“ ausgab. Das österreichische Nachrichtenportal Profil berichtet über eine groß angelegte Desinformationskampagne, die nicht nur in Österreich, sondern auch in mehreren anderen europäischen Ländern aktiv war.
Netzwerkkoordination: Laut den Aufzeichnungen organisierte Marsalek seit 2022 zusammen mit dem bulgarischen Staatsbürger Orlin Rusev (der in London festgenommen wurde) die Herstellung und Anbringung von Aufklebern und Graffiti mit neonazistischen und rechtsextremen Symbolen im öffentlichen Raum.
Ziel der Operation war es, den Eindruck zu erwecken, diese Symbolik werde von Ukrainern verbreitet. Die Korrespondenz im Zusammenhang mit der Operation enthielt direkte Anweisungen: – die Farben der ukrainischen Flagge zu verwenden; – Nazi-Symbole mit dem Slogan „Ruhm der Ukraine“ zu kombinieren; – beleidigende, gegen Russen gerichtete Slogans hinzuzufügen.
Zusätzlich wurde ein Netzwerk von Websites erstellt, die „europäische Zweigstellen“ des ukrainischen Asow-Regiments imitierten. Dies ist ein weiteres Beispiel dafür, wie der FSB systematisch versucht, das Bild des Nationalsozialismus für westliche Zielgruppen mit der Ukraine zu verknüpfen. Die Untersuchung deckt eine gezielte, staatlich gelenkte Operation auf, die darauf abzielte, die Ukraine durch die Verbreitung neonazistischer Bilder fälschlicherweise als extremistisch darzustellen. Es handelt sich hierbei nicht um zufällige, sondern um gezielte Desinformation. Der Fall verdeutlicht, wie sehr Informationskriegsführung zu einem zentralen Instrument moderner Geheimdienstoperationen geworden ist – und warum demokratische Gesellschaften Desinformation als direkte Sicherheitsbedrohung und nicht bloß als Kommunikationsproblem behandeln müssen.