Stellt den Kindern gscheite Fragen

Neulich musste ich herbe Kritik von meiner guten Freundin J. einstecken: Ich würde die Antworten auf die Fragen, die an meine Fünfjährige gerichtet wären, vorweg nehmen. Sie nicht aussprechen, geschweige denn, überhaupt zu Wort kommen lassen.

Autsch. Das nenn ich mal Kritik, die weh tut. Und, sagen wir mal so: halbberechtigt ist. Nach ein paar tiefen Atemzügen, nach ein paar Minuten reflektiertes Inmichgehen ließ ich ein paar Situationen vor meinem geistigen Auge Revue passieren und kam zu folgendem Schluss:

Ja, ich nehme sicher manchmal Antworten meiner Tochter vorweg. Oft unbewusst, oft weil ich ihr „helfen“ möchte, meistens aber dann, wenn ich ihr anmerke, dass sie grade nicht so gesprächsbereit ist wie ihr Gegenüber. Dann, wenn ich merke, Sie will jetzt einfach nicht antworten.

Das hat sie nämlich schon getan. Sie hat schon gefühlte 100.000 mal, oder in ihrer Sprache: „Bis zu den Sternen und wieder zurück“ mal (so lieb hat sie mich übrigens auch) geantwortet. Sie hat zigmal „Gut“, „Nein“, und „Prinzessin“ gesagt. (Ich übrigens auch)

Ich denke also, man kann Kindern einen Horizont der weiter reicht als „Wie geht’s dir im Kindergarten?“, „Freust du dich schon auf die Schule“,  und „Was möchtest du einmal werden?“ durchaus zutrauen. Sie haben ihre Themen, sie haben ihre Meinungen und sie reden gern drüber.

Also stellt den Kindern gscheite Fragen! Sie werden überrascht sein und überraschen! Ich werde mich jedenfalls dran halten.

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DonnyDelago

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Rike

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fischundfleisch

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