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Ein philosophischer, etwas ironischer Denkansatz

In seinem Werdegang sah sich der Mensch schon immer gerne als Krone der Schöpfung. Von Gott erschaffen und von dessen Atem durchströmt, thront der Mensch über dem Rest seiner Welt. Die Erde sollte gar das Zentrum des Universums sein und der Mensch der Inbegriff allen Lebens.

Doch wie wir heute wissen – Informationen können zwar eine Zeit lang unterdrückt, aber letztendlich nicht aufgehalten werden. Kein Herrscher, keine Inquisition, noch der Wille zur unbedingten Dummheit konnte eine Verbreitung von Wissen jemals verhindern. Dank der Aufklärung, den unzähligen wissenschaftlichen Erkenntnissen gerade im letzten Jahrhundert und einem stetig wachsenden Informationsnetzwerk, sind wir uns heute im Klaren, dass die Erde weder der Mittelpunkt des Universums, noch der Mensch sich so wesentlich vom Tier unterscheidet. Denn wie uns die Naturkunde lehrt, gehört der Mensch zur Gattung der Primaten und damit zu den Säugetieren. Die Tatsache, dass wir äußerst komplexe Werkzeuge erschaffen können, mithilfe derer wir unsere Umwelt manipulieren, zeugt lediglich von speziellen Fähigkeiten, aber nicht von göttlicher Inspiration. Und falls wir doch eine Inspiration darin sehen, dann doch eher in Form der Apokalypse denn einer Genesis.

Betrachtet man uns Menschen nämlich von einem wertfreien Standpunkt und mit gebührendem Abstand, entsteht ein recht unschöner Anblick, den wir diesem Betrachter bieten. Man möchte sogar soweit gehen, uns als aggressiv parasitäre Lebensform auf diesem Planeten zu betrachten. Wie keine andere Lebensform verstehen wir uns darauf, uns über alle Grenzen hinaus auszubreiten und wie die Wanderheuschrecken einen Kahlschlag in der Natur zu verursachen. Ausgebeutete Lagerstätten, schwindende Wasserbestände in unterirdischen Reservoirs, gerodete (Ur-)Waldflächen, Monokulturen über große Landflächen hinweg, Überfischung der Gewässer weltweit und Artensterben bieten ein eindrucksvolles Bild unserer fehlenden Balance mit der Natur. Wäre dem nicht schon genug, verursachen wir durch unser Verhalten Umweltschäden in gigantischem Ausmaß, wodurch wir unsere Welt zunehmend unbewohnbar machen. Gewissermaßen als i-Punkt machen wir auch vor unserer eigenen Spezies nicht halt. Wie unsere Vorfahren aus grauer Vorzeit bekämpfen wir uns gegenseitig. Lediglich mit dem Unterschied, dass aus Keulen und Steinäxten moderne Waffen wurden und die Bandbreite an Motivation, derer wegen wir uns bekämpfen, um viele niedrige Formen bereichert wurde.

Wenn wir uns nun in dem uns bekannten Universum umblicken, sehen wir bisher nur unbewohnte Welten. Stellen wir uns auch noch einen Moment lang vor, wir könnten unsere Erde wie einen Stein in unsere Hände nehmen. Was würden wir sehen? Feucht und „Bemoost“ und mit allerlei Mikroorganismen besiedelt. Wir würden die Bedeutung, die sich Menschen selbst geben, nicht erkennen, weshalb die Erde doch eben nur ein Stein am Wegesrand wäre. Trotzdem gibt es sicher noch viele von Leben erfüllte Steine im Steingarten des Universums. Es liegt jedoch an uns, unseren Stein lebenswert zu erhalten und uns jene Bedeutung zu verdienen, die auch einen Verdienst des Überlebens beinhaltet. Andernfalls wären wir wohl nur eine weitere biologische Verunreinigung ohne erwähnenswerte Bedeutung.

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Spinnchen

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fischundfleisch

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Petra vom Frankenwald

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