Zum 24. Dezember - to whom it may concern

An alle, die ihre Glatzköpfe und Bierwampen auf „Wir sind das Volk“- Märschen spazieren tragen und sich als Möchtegern-Angehörige einer „weißen Herrenrasse“ sehen.

An alle, die gern mit ihren Handys im Weg herumstehen und Rettungsleute behindern, während die um ein Leben kämpfen.

An alle, die ihre „Nuttztiere“ in finsteren engen Ställen im eigenen Dreck verkommen, leiden, sterben lassen.

An alle, die mit ihren Hintern auf gut gepolsterten Sesseln kleben und aus der goldenen Futterkrippe dem Volk auch noch das letzte Heu wegfressen.

An alle, die mit eben diesen Hintern scheinheilig auf den Kirchenbänken hocken, sich selbst für rechtschaffen halten und keinen Pfifferling auf die wahre christliche Botschaft der Nächstenliebe geben.

An alle, die ihre jungen Hunde und Katzen, weil sie sie nicht brauchen können, in Mülltonnen oder sonstwie entsorgen.

An alle „Das Boot ist voll“- Plärrer, die keine Ahnung haben – und auch nicht haben wollen – wie sich ein volles Boot wirklich anfühlt, vornehmlich ein altes steuerloses Schlauchboot mitten auf dem Meer.

An alle, die mit keiner Wimper zucken, wenn so ein Boot mit Frau, Kind, Mann und Maus untergeht.

An alle, die unter den Weihnachtsbaum putzige junge Tiere legen, die spätestens im Sommer dann ausgesetzt oder ins Tierheim abgeschoben werden.

An alle, die mit Anzug und schicker Krawatte über dringend notwendige Grenzzäune plaudern, um dahinter im winterlichen Schlamm Menschen frieren, hungern, verrecken zu lassen.

An alle, die im warmen Stüberl einander an hysterischen Anfällen übertreffen, weil in unserer schönen Stadt angeblich ein Containerlager für jämmerliche 100 Flüchtlinge errichtet werden soll.

An alle, die an Silvester Hunderte Euro für Feuerwerkskörper verbrennen, aber keinen einzigen Cent für Tiere und Menschen in Not übrig haben.

An alle, die ihren Müll in die Gegend schmeißen, weil ihn ja irgendwer eh wieder aufsammeln wird.

An alle, die Regenwälder abholzen, Dreck in die Luft blasen, unsere Meere mit Plastikzeug vollmüllen.

An alle, die sich freuen, dasss ihre adventlichen Shopping- und Punschsauf-Erlebnisse nicht mehr durch den lästigen Anblick von frierenden Bettlern beschädigt werden.

An alle… ach, es könnte endlos so weiter gehen.

Ihr alle, ich wünsche euch nichts Böses, ganz ehrlich nicht.

Mir wärs am liebsten, wenn es allen Lebewesen auf der ganzen Welt gut ginge.

Ich wünsche euch nur von Herzen sehr nachdenkliche, besinnliche Weihnachten.

Und möget ihr im Neuen Jahr alles das bekommen, was ihr verdient.

Sachenmacher

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Ttavoc

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