Sehr eindrucksvoll wieder zu sehen beim Stuttgarter Machetenmord, und wie ARD, DeutschlandFUNK und Deutsche WELLE damit umgehen.

Zur Erinnerung: Ziffer 12.1 des Pressekodex sagt: "In der Berichterstattung über Straftaten ist darauf zu achten, dass die Erwähnung der Zugehörigkeit der Verdächtigen oder Täter zu ethnischen, religiösen oder anderen Minderheiten nicht zu einer diskriminierenden Verallgemeinerung individuellen Fehlverhaltens führt. Die Zugehörigkeit soll in der Regel nicht erwähnt werden, es sei denn, es besteht ein begründetes öffentliches Interesse. Besonders ist zu beachten, dass die Erwähnung Vorurteile gegenüber Minderheiten schüren könnte."

In geraffter Form: Die Herkunft tatverdächtiger Ausländer wird generell verschwiegen. Im Namen der politischen Korrektheit, Amen.

Beim Stuttgarter Machetenmord verdanken wir die Nennung der Herkunft des Killers wohl nur den zahlreichen Augenzeugen, die den Täter hätten benennen können, falls die Medien einen Pressekodex-konformen Vertuschungsangriff versucht hätten. Denn zum Fall des Frankfurter Bahnhofsmordes durch einen Eritreer äußerte sich eine Pressefrau jedenfalls so: "Man hätte sozusagen den ethnischen Hintergrund des Täters kaum unter der Decke halten können ..., wenn man das denn gewollt hätte, denn es gab ja sehr viele Augenzeugen, die natürlich auch darüber berichtet haben."

Was also macht die ARD (MDR) in BRISANT aus dem Stuttgarter Machetenmord? Bei 1:35 Minuten nennt die Kommentatorin ganz klar die Herkunft des Killers: "stammt aus Syrien".

Auch die Deutsche Welle berichtet im Ausland darüber, ganz selbstverständlich incl. Nationalität des Killers: "was a Syrian citizen".

Beides gehören zu den öffentlich-rechtlichen Medien, wie auch der Deutschlandfunk. Der Dlf aber berichtet nicht über die Tat, sondern nur warum er nicht darüber berichtet.

Wie ein äußerst brutaler Mord auf offener Straße vor etlichen Augenzeugen nur im Inland keine bundesweite und gesamtgesellschaftliche Relevanz haben kann, im Ausland aber schon, wird wohl immer ein Geheimnis der Dlf-Nachrichtenredaktion bleiben.

Sehr aufschlußreich ist auch die Twitter-Diskussion, wo die Dlf-Nachrichtenredaktion immer die gleiche Leier liefert, und die Konfrontation mit anderen Fällen "politisch korrekter" Täter-Opfer-Konstellationen, über die der Dlf berichtet hatte.

Im Interesse der Klarheit und Ehrlichkeit schlage ich folgende Neufassung der Ziffer 12.1 des Pressekodex vor:

Bei Berichten über Straftaten werden Nationalität und Herkunft der Täter immer verschwiegen, es sei denn

1. die Täter sind Deutsche oder

2. es ist zu erwarten, daß Augenzeugen die Nationalität bzw. Herkunft nichtdeutscher Täter gegenüber rechten Kreisen offenbaren werden.

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