Scheiß auf die Anderen!

Dass 80 Menschen auf dieser Welt so viel besitzen wie die arme Hälfte der Weltbevölkerung, ist ja nun ein alter Hut.

Diese Erkenntnis gehört zu all jenen, die wir hören und wieder vergessen, meinetwegen auch behalten, ohne uns genau etwas drunter vorstellen zu können. Zahlen machen es irgendwie auch nicht besser, aber ich versuchs: 80 haben so viel wie 3 500 000 000. Oder: Jeder von diesen 80 hat 45 000 000 mal so viel wie jeder von den Armen. (Für den Fall, dass ich mich mit den Nullen vertan habe: 45 Millionen mal).

Diese 80 (und noch allerhand mehr) sind es, die auf Wachstum setzen. Immerzu. Damit sich ihr Geld, mit dem sie nicht nur Schokolade, Klamotten, Häuser, Flugzeuge, sondern auch allerhand Politiker und also die Macht kaufen, immer weiter vermehrt.

Da soll mir nur einer noch erzählen, dass da irgend etwas von diesem Geld durchsickert. Nach unten. Zu den Ärmeren.

Diesen grundgütigen Schwachsinn vertreten allerhand Ökonomen, die sich mehr oder weniger alle auf Adam Smith berufen, der auf die große Vermehrung setzte. Alles auf eine und nur diese Karte.

Kann sein, dass Adam Smith das wirklich glaubte. Aber was wusste der denn in seiner Zeit schon von Märkten, auf die er so gnadenlos setzte? Damals, zu seiner Zeit, galt ja auch noch "Adel verpflichtet". Sprich: Je höher ich in der Gesellschaft eingetaktet bin, umso mehr Verantwortung trage ich.

Wär ja schön!

Denn eigentlich ist das Elend auf dieser Welt schon so weit geraten, dass es nur noch eben diese Leute da oben richten können.

Aber die stattdessen? Stellen sich mit schöner Regelmäßigkeit hin und sagen gebetsmühlenartig zwei Sätze:

Hab ich nicht gewusst! (Herr Ackermann: Verbotsirrtum)

Ist ja gar nicht wahr! (Am Fracking liegt es nicht, wenn aus euren Wasserhähnen das reine Methan rauskommt.)

Immer schön leugnen und dumm tun. Und die Knete einstreichen, so lange es nur irgend geht. Klar geht das nicht bis in alle Ewigkeit. Aber so lange es geht, wird mitgenommen, was geht.

Und dass es nicht mehr lange geht, hat der Club of Rome schon Anfang der Siebziger des letzten Jahrhunderts erhoben. Die stellten Untersuchungen zu Industrialisierung, Bevölkerungswachstum, Unterernährung, Ausbeutung von Rohstoffen und Zerstörung des Lebensraumes an. Und entwickelten verschiedene Szenarien, indem sie Faktoren wie z.B. Geburtenkontrolle und Umweltschutz einbrachten.

Ihre Voraussagen, so viel lässt sich schon jetzt sagen, sind eingetroffen:

Wenn die gegenwärtige Zunahme der Weltbevölkerung, der Industrialisierung, der Umweltverschmutzung, der Nahrungsmittelproduktion und der Ausbeutung von natürlichen Rohstoffen unverändert anhält, werden die absoluten Wachstumsgrenzen auf der Erde im Laufe der nächsten hundert Jahre erreicht.

(Die Grenzen des Wachstums 1972, Übersetzung von Hans-Dieter Heck, 14. Aufl., Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart, 1987 s.17)

Natürlich im ungünstigsten Szenario.

Von den hundert Jahren sind mittlerweile über 40 vorbei.

Und die sechste Welle des Tiersterbens ist im vollen Gange.

Mit ihnen, davon dürfen wir ausgehen, stirbt auch der Mensch. Vielleicht nicht mehr in diesem Jahrhundert. Einige haben ja sehr gut vorgesorgt.

Aber in Hunderten oder Tausenden von Jahren braucht die Menschheit nicht mehr zu planen. Auch nicht für die Enkel und Urenkel.

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Margaretha G

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Claudia56

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