Früher, als die Welt zwar auch nicht mehr gut, aber doch besser war als heute ist einmal in einem kleinen Ort bei Passau eine alte Frau spurlos verschwunden. Zwei Monate später hat man die 81jährige gefunden - tot. Ein Leichenspürhund der Polizei hatte sie in einem Waldstück entdeckt, anscheinend ist sie eines natürlichen Todes gestorben. So weit, so gut. Na, nicht gut, aber doch unvermeidlich. Irgendwann müssen wir alle abtreten und den Zeitpunkt, jung und tragisch zu sterben, hatte die alte Dame eh bereits verpaßt.

Die "Passauer Woche", das regionale Anzeigenblatt, hat darüber berichtet und auf ihre Titelseite dieses Bild gestellt. Was sehen wir: Eine alte Frau, an der absolut nix Auffälliges ist. Aber gut, für Verwandte oder Bekannte könnte das vielleicht eine Information sein: "Das ist doch die Tant Olga!" Damit diese einzig interessante Information nur ja nicht rüberkommt hat eine fürsorgliche Re­dakt­i­on das Gesicht verpixelt. Jetzt könnte das Bild auch meine Tant Olga (die eigentlich meine Großtant war) darstellen, die einstige Erzieherin der Prinzessinnen und Prinzen in Vaduz, Liech­tenstein [1].

Das Bild hat im Rahmen dieser Berichterstattung so viel Informationswert wie ein Bild von - sagen wir mal - deiner Mumu oder meinem Schnäbi. Oder der Hinweis auf den Beruf der Olgatant.

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[1] Wanderer, kommst du nach Liechtenstein / Tritt nicht daneben, tritt mitten rein.

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