Was die Berliner Verkehrsbetriebe hier in ihrem Werbespot verwursten ist ein Superhit der Gruppe "Münchner Freiheit" von 1986 "Ohne dich schlaf' ich heut' nacht nicht ein", einem Liebeslied, wie es hieß.
Ich habe seinerzeit das Lied mehrmals im Radio gehört, das war damals gar nicht zu vermeiden, so oft wurde es gedudelt. Das lendenlahme Gesülze und Geschmachte, das sich als prickelnder Sekt ausgab und doch nur stilles Mineralwasser war, rauschte jeweils an mir vorbei. Bis es plötzlich "klick!" machte in meinem Hirn und ich mir sagte "Irgendwas stimmt nicht mit diesem Lied". Ich hörte es mir daraufhin mehrmals aufmerksam an und kam schließlich drauf, was nicht stimmte: Das war gar kein Liebeslied, das war ein ICH-ICH-ICH-LIED.
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"ICH will mich nicht verändern", "Das, was ICH will, bist du!", "Ohne dich schlaf' ICH heut' nacht nicht ein! Ohne dich fahr' ICH heut' nacht nicht heim! Ohne dich komm' ICH heut' nicht zur Ruh'! Das, was ICH will, bist du!"
Ich, Ich, Ich. Immer nur ich. Der da angeblich seine Geliebte ansingt, erzählt in Wirklichkeit nur von sich. Wir erfahren in diesem sogenannten Liebeslied überhaupt nichts von seiner Geliebten, von ihren körperlichen oder gar seelischen Vorzügen. Der Ich-Erzähler dieses Gedichtes berichtet ausschließlich von der eigenen Befindlichkeit.
Wer sich ein Live-Video von damals anschaut, der sieht, daß die Mädels im Publikum ganz begeistert sind von diesem Song, daß sie sich vor Rührung darüber bepissen, daß ihre weibliche Identifikationsfigur von diesem überstarken EGO auf der Bühne als Person überhaupt nicht wahrgenommen wird.
Einer der widerwärtigsten Liedtexte, die ich kenne. Und ich kenne das Lied vom Polenmädchen, das in einem Städtchen lebte.
In der Überschrift heißt es "Mynchner". Lache nicht, der du zum Lachen ansetzt über die skurrile Schreibweise. König Ludwig I. war noch viel verryckter als sein Enkel Ludwig II., und das auf 1 viel unsümpathischere Weise als Ludwig II., der einzig wahre Kine.
Ludwig I. war ein großer Freund der Griechen, sein Sohn Otto war übrigens der erste griechische König der Neuzeit. Das Y galt Ludwig als der griechischste Buchstabe überhaupt. Das vordem meist mit "i" geschriebene Baiern wurde unter seiner Regentschaft verbindlich zu Bayern, und wird heute noch so geschrieben. Ludwig plante, München in Mynchen umzubenennen. Wegen Lola Montez, Bierpreis und überhaupt Revolution 1848 kam er nicht mehr dazu. Manchmal ist eine Revolution halt doch zu was gut.