Weltwirtschaftskrise? War da was? Nicht im Kunstmarkt, zumindest in jenem Segment, das „Die Kunstmarkt-Formel“ als „Olymp“ charakterisiert hat. Dies ist die Spitze des Kunstmarktes, die bei genauer Betrachtung nicht mehr dem Kunstmarkt, sondern dem Finanzmarkt zugeordnet werden muss. So wurde am 1. März bei Christie´s ein Bild von Winston Churchill um 11,6 Millionen Dollar versteigert.

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Churchill zählt damit zu den teuersten britischen Malern des 20. Jahrhunderts. Er war ein Universalgenie. 1953 hat er auch den Literaturnobelpreis bekommen. Manche werden sich noch an Churchill als Politiker erinnern – immerhin hat er sich Lorbeeren bei der Formierung der Anti-Hitler-Koalition erworben.

Sind das die Gründe dafür, dass ein Bild aus seiner Hand nun 11,6 Millionen Dollar wert ist? Nein, denn Preis und Wert haben – (Zitat „Kunstmarkt-Formel“) nichts miteinander zu tun. Auch wenn Churchill alles, was er in die Hand nahm, professionell umgesetzt hat, auch wenn das Bild solide Landschaftsmalerei mit impressionistischen Stilelementen ist, so erklärt dies nicht den hohen Preis.

Den Preis erklärt einzig und allein die Provenienz: Das Bild war ein Geschenk des Premierministers Churchill an den US-Präsidenten F.D. Roosevelt. Und damit noch nicht genug: zuletzt war es in Besitz von Angelina Jolie! Und das wiegt mehr, als die Vorgeschichte, wie weitere zwei Bilder aus der Hand Churchills, die bei der gleichen Auktion versteigert wurden, beweisen. Diese beiden Bilder, künstlerisch gleichwertig, wurden um „nur“ 1,5 und 2,6 Millionen Dollar zugeschlagen.

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