Iditarod, Alaska: Das härteste Hunderennen der Welt und die Qual der Schlittenhunde

Wie sieht es eigentlich aus, wenn man Haustiere für sportliche Wettkämpfe einsetzt?

Wer kümmert sich darum, wie es den Schlittenhunden ergeht, die am härtesten Rennen der Welt teilnehmen müssen?

Kaum jemand weiß Bescheid über Iditarod.

Dort, in den unendlichen Weiten Alaskas, findet jährlich Anfang März das härteste Hunderennen der Welt statt. Für die Schlittenhunde bedeutet es, fast zwei Wochen lang quer durch Schneestürme und Eis zu hetzen, immer nur rennen, rennen, rennen, bis die Hunde durch Verletzungen oder Erschöpfung tot umfallen. Es gibt zwar Regeln, aber die kann man genauso getrost in den Gulli gleiten lassen wie die meisten Musher dort.

Die Hunde werden als Sportwerkzeuge missbraucht; sind sie „kaputt“, werden sie einfach entsorgt wie ein paar unbrauchbare Schi; ab in den Müll damit.

Viele, viele wunderschöne Hunde sterben dort einen völlig unnötigen, vermeidbaren, qualvollen Tod.

In Alaska herrschen zudem andere Gesetze: 40 Ruhestunden für 14 Tage Hochleistung, die diese armen Tier erbringen müssen, sind geradezu lächerlich für ein 1600 Kilometer Rennen. Wobei die Pausen ohnehin nicht immer eingehalten werden.

Man hält diese Hunde wie Dreck, sogar Ungarn verbietet die Kettenhaltung, den meisten Mushern ist das aber sowas von egal. Die Nordischen werden angekettet, die Unterkünfte für die Tiere sind mehr als unzureichend, die Hunde schlafen ungeschützt in halben Plastikboxen die, mit etwas Glück, einen Hauch Einstreu darin haben, oft rennen sie sich die Ballen wund, verletzen sich untereinander, werden von anderen Schlitten angefahren oder sterben einfach aus purer Erschöpfung.

Ein Blick in die Welt des Hundesports ist ein Blick auf die menschliche Gier.

Ein Lebewesen ist nichts wert, Hunde gibt es wie Sand am Meer. Was zählt, ist der Gewinn und vor allem das Geld.

Wer braucht das überhaupt? Wer findet das schön?

Parallelen zu Spanien und Italien fallen auf, wo es nicht besser aussieht, nur etwas wärmeres Wetter herrscht.

Wettrennen von Windhunden oder Jagdveranstaltungen sind in Spanien an der Tagesordnung, die Haltungsbedingungen furchtbar, die Hunde halb verhungert und geschlagen; am Ende der Jagdsaison werden die meisten durch Aufhängen auf Bäumen oder mittels Benzininjektionen entsorgt, wenn man sie nicht irgendwo in Kellerverliesen verhungern lässt, ihnen die Knochen bricht und sie dann zum Sterben im Wald angebunden zurücklässt.

Auch das kühle Irland kann das: Irland schickt Hunde nach Südkorea, wo ein bekannter Autohersteller und ein bekannter Handyhersteller diese Hunde für Rennen verwendet, um sie, nach Gebrauch, als Delikatesse zum Abschlachten für den menschlichen Genuss auf diversen koreanischen Märkten zu verscherbeln.

England spielt ebenfalls mit in dieser Liga der außergewöhnlichen Hundequälerei. Windhunde, die bei Rennen in Great Britain nicht erfolgreich waren, werden zügig nach Spanien verkauft, wo sie noch einmal für einen Rennkampf in irgendeiner Arena missbraucht werden- und man sie nachher genauso entsorgt wie den Rest.

Man muss sich fragen: was ist los mit den Menschen, die sich so etwas ansehen? Was stimmt nicht mit den Menschen, die ihre Tiere so behandeln?

Wer macht da mit, wer findet das in Ordnung?

Boykottieren Sie daher Hunderennen jeder Art, auch in Deutschland oder Österreich, egal wo!

Kaufen Sie keine Geschenkgutscheine, in denen Sie Freunde, Bekannte oder Familie mit Hundeschlittenfahrten beglücken, denn Hunde sind keine Sportgeräte, die man einfach ausleiht und dann wieder zurückgibt!

Selbst wenn die Nordischen gerne laufen, sind sie doch nicht unzerstörbar. Hunde sind unsere besten Freunde, offensichtlich gilt das aber nicht, wenn es ums große Geld geht.

Herzlichst, Bela Wolf

Tierarzt, Journalist, Autor

www.tierarzt-wien.com

violetta/pixabay

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