Wenn die Berge auf uns stürzen. Oder: der Permafrost taut.

Die Schweiz hat bereits damit zu kämpfen und auch ein aktuelles Video aus Tibet unterstreicht, mit welchen Herausforderungen wir im Zuge der Erderwärmung noch zu (über-)leben haben. Auf Twitter zirkuliert derzeit ein Video, auf dem sich aufgetauter Permafrost wie eine Lawalawine langsam, aber unaufhaltsam durch eine Berglandschaft vorarbeitet. Seht selbst.

Und hier bewegt sich eine solche Lawine in Sibirien auf eine Straße zu, wälzt dabei jeden Baum, jeden Strommast um, jedes Hindernis aus dem Weg:

Und das, liebe Leute, ist erst der Anfang. In der Schweiz war unlängst zu erfahren: "In jüngster Zeit ist es in den Alpen zu mehreren Fels- und Bergstürzen gekommen. Am Piz Cengalo im bündnerischen Bergell stürzten mehrere Millionen Kubikmeter Felsen zu Tal. Anschließend floss ein riesiger Murgang bis ins Dorf Bondo. Am Aletschgletscher ist der Hang der Moosfluh in Bewegung und bröckelt."

Der Permafrost taut, und weil er das tut, drohen unsere Berge auf uns zu stürzen! Die Folgen hat Ruptly eindrücklich dokumentiert, wobei das Dorf über eine Schutzvorrichtung verfügt, d.h., es hätte auch viel schlimmer kommen können:

Die Schweiz hat daher seit einigen Jahren Fachleute im Einsatz, die den Permafrost überwachen. Entsprechende Maßnahmen werden nun ausgedehnt. Dabei geht es zuallererst darum, Bewohner alarmieren zu können: Denn aufhalten kann die Bergmassen derzeit niemand, die Schutzvorrichtungen schützen - siehe Video - nur beschränkt, man kann nur früh genug vor der Verwüstung fliehen! Die Gebiete, die ins Rutschen kommen können, werden für die Schweiz mit mindestens 6-8% angegeben.

Aber nicht nur die Berge drohen auf uns zu stürzen, nein, auch der Boden droht uns zu verschlingen!

Aus Russland sowie aus Kanada erreichen uns Berichte über riesige Krater, die durch das Auftauen des Permafrosts entstehen. Das einzige Glück dabei bislang: Die Krater liegen - noch - in Gebieten, in denen nur wenige Menschen leben.

Die Freisetzung der Bakterien beschleunigt die Erderwärmung enorm!

Beim Auftauen von Permafrost werden, gleich noch eine schlechte Nachricht, Bakterien aus der Eiszeit freigesetzt. Diese wiederum kurbeln den Klimawandel gleich noch einmal an, denn sobald sie an Sauerstoff kommen, was vorher natürlich nicht der Fall war, geht es los mit der Produktion von Kohlendioxid.

Die Eindämmung des menschlichen Beitrags zur Klimakatastrophe ist dringend geboten!

Leute, ich weiß, es gibt viele Menschen, die halten die Sache mit dem Klimawandel für eine ausgemachte Verschwörung irgendwelcher kosmopolitischer Schurken, die nur ein einziges Ziel verfolgen: Den Leuten ihren geliebten SUV zu nehmen!

Dass aber die Menschheit zumindest einen Beitrag zum Klimawandel leistet, kann wohl von kaum jemandem ersthaft bestritten werden. Und diesen Beitrag müssen wir dringend verringern. Man frage Naturwissenschafter, wie man das am besten macht.

Wenige Tage nach dem gewaltigen Bergsturz mit Murenabgang in der Schweiz, leider weitere traurige Nachrichten: Nur kurz später ein weiterer Bergsturz mit Mure. Die Presse dazu:

"Die Gefahr für die Siedlungen Bondo, Promontogno und Spino hat sich durch den neuerlichen Murenabgang verschärft. Und zwar deshalb, weil das Auffangbecken bei Bondo mit neuem Material gefüllt wurde. Damit fehlt bei einem weiteren Murgang eine zentrale Schutzvorrichtung."

Und 20 Minuten:

"Der erneute Bergsturz hat eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Die Dörfer sind menschenleer – und das Spital ist nur noch aus der Luft erreichbar."

Ob die Siedlungen letztendlich zu halten sein werden?

PS: An der Ostflanke des Eigers haben sich neue Risse gebildet. Wenigstens hier sind keine Siedlungen unmittelbar bedroht. Wappnen muss man sich trotzdem.

PPS: Doku Wenn Berge wacklig werden

pixabay

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