Immer lauter wird der Ruf, dass wir alle mehr und länger arbeiten müssen, als wäre harte, pausenlose Arbeit das einzige Mittel gegen die gesellschaftlichen Herausforderungen der Gegenwart. Doch dieses Dogma ignoriert einen Teil der Bevölkerung, der von dieser Dauerhetze gar nicht betroffen ist: die privilegierten Erben, die in den Luxus der Untätigkeit hineingeboren wurden. Während die breite Masse um ihren Lebensunterhalt kämpft, sinkt dort oben im Überfluss die Bereitschaft zu arbeiten mit jedem neuen Geldregen, wie aktuelle Studien zeigen. Schon mit der Aussicht auf ein Erbe reduzieren viele frühzeitig ihre ArbeitszeiDie Aussicht auf ein Millionenvermögen wirkt wie ein Schlafmittel für jede Initiative, und das mit verheerenden volkswirtschaftlichen Folgen: Die Gesamtzahl der geleisteten Arbeitsstunden sinkt, das Bruttoinlandsprodukt wird geschmälert und alle sollen für diese gesellschaftliche Lähmung den Preis zahlen.
Das Thema Erbschaft spaltet unsere Gesellschaft inzwischen tiefer als jede politische Debatte. Fast das gesamte Vermögen in Deutschland konzentriert sich auf die obersten zehn Prozent, während Millionen von Menschen gar nichts, oft nicht mal eine kleine Hilfe für den Start ins Leben erhalten. Und wer glaubt, dass Erbschaften einen sozialen Ausgleich schaffen, irrt gewaltig – sie verstärken die Kluft zwischen Arm und Reich über Generationen hinweg. Nur ein Bruchteil der Bevölkerung – etwa zehn bis zwanzig Prozent – erhält überhaupt jemals eine größere Summe, mit der sich selbst das eigene Leben gestalten ließe. Für alle anderen bleibt Arbeit der einzige Weg, auch nur einen Hauch von Sicherheit und Wohlstand zu erwirtschaften.
Was macht das mit den Millionen, die nichts erben? Es sind Menschen, die täglich kämpfen, um einigermaßen über die Runden zu kommen, die vielleicht sogar zwei Jobs machen und trotzdem nie an den Punkt kommen, an dem Reichtum eine Option ist. Für sie fühlt es sich an, als gäbe es eine neue, unsichtbare Aristokratie – geboren nicht mehr aus Blut und Adel, sondern aus Zufall und Kontostand. Ihr Leben bleibt geprägt von Mühe, Unsicherheit und fehlenden Chancen, während andere mit der Gewissheit aufwachsen, dass große Summen bald, ganz von selbst, auf sie herabregnen.
Deshalb ist es höchste Zeit, das System zu revolutionieren: Niemand soll mehr etwas erben dürfen! Erbmassen müssen kollektiv in einen gesamtgesellschaftlichen Fonds fließen, aus dem alle dann Unterstützung bekommen, wenn sie sich in Notlagen – etwa Krankheit, Arbeitsverlust oder Alter – befinden. So entsteht endlich ein verlässliches Sicherheitsnetz für alle, das Armut, Hunger und Obdachlosigkeit verhindert, ohne die Motivation zur Arbeit zu untergraben.
Nur wenn Menschen selbst ihr Vermögen erwirtschaften müssen, lernen sie überhaupt erst, Besitz und Leistung zu schätzen. Das Vermögen der Toten soll allen Lebenden dienen – und zwar unabhängig von Geburt und Hintergrund. Schluss mit der fortwährenden Privilegierung, Schluss mit den schmarotzenden Erben, die Volkswirtschaft und Motivation lähmen. Die Zeit der modernen Aristokratie muss enden; echte Gleichheit beginnt bei der Abschaffung der Erbschaft!
Wer für Gerechtigkeit steht und den gesellschaftlichen Stillstand verhindern will, sollte mit Nachdruck fordern: Kein Erbe mehr, keine Privilegien durch Geburt – selbst erwirtschaftetes Vermögen als Maßstab für ein faires, solidarisches Zusammenleben. Das ist soziale Sicherheit für alle und ein echter Lohn für echte Arbeit.