In einem Video-Ausschnitt von Harald Lesch, wohl aus einer Sendung des deutschen Staatsfernsehens, sagt dieser: „Politische Debatten sind also davon geprägt, dass Interessen im Parlament ihren Ausdruck finden. Diese Interessen sind aber hier nicht ausdrücklich nicht auf wissenschaftlichen Fakten basiert.“ Anschliessend wiederholt er das alte Mantra der Klima-Ideologie, dass man den Planeten nicht weiter aufheizen „darf“, da wir ansonsten alle sterben werden, in seinen Worten „sonst sind wir nämlich weg.“

Die knapp dreissig Sekunden Video beinhalten im Anschein einer vermeintlich informativen Sendung einen Grad an Perversität dass die schlimmste totalitaristische Propaganda alt aussehen lässt. Nicht nur, weil apokalyptische Vorhersagen unter einem Deckmantel vermeintlicher Wissenschaft verbreitet werden, mit der klaren Absicht die Bevölkerung in Angst zu versetzen um damit politische Ziele zu erreichen; sondern auch, weil unter diesem gleichen Deckmantel vermeintlicher Wissenschaft (und hier soll vermeintlich betont werden, da es sich bei solchen Klima-Wahrsagungen nicht um solche handelt, sondern um pseudowissenschaftliche Modellierungsalchemie) einen absoluten Wahrheitsanspruch ausdrückt, welcher implizit nicht nur über der Politik und der Demokratie stehen muss (da ansonsten ja der Weltuntergang bevorsteht), sondern hierdurch auch der Bürger zu einem Untertan der Wissenschafts-Weisen deklariert werden soll. Selbst die mittelalterliche Inquisition verkündete keinen Übermachtsanspruch auf diesem Niveau, da diese sich immerhin „nur“ als Ausführenden Arm des Vatikans und letztlich von Gott sah, und nicht, wie die Klima-Ideologie, sich selber zum Gott stilisiert.

Folgt man Leschs Logik, nämlich dass im Parlament „Interessen“ debattiert werden, diese aber nicht „auf wissenschaftlichen Fakten“ basieren, und das nicht befolgen dieser Fakten unweigerlich zur Auslöschung allen menschlichen Lebens auf der Erde führen wird, so sind zwei Schlussfolgerungen möglich: Einerseits, dass die Demokratie bedeutet, dass die Menschheit sich womöglich selber zerstören wird, und man das dann auch zu akzeptieren hat, weil es ein demokratischer Entscheid ist; oder aber, dass die Demokratie ein fehlerhaftes System ist, weil es ja zulässt, dass die Menschheit sich selber zerstört. Da man grundsätzlich nicht annehmen kann, dass Herr Lesch die Ausrottung der Menschheit billigend in Kauf nehmen würde, bleibt also nur noch die zweitere Folgerung: die Demokratie ist ein Fehler, und der Bürger sollte nicht souverän sein.

Wissenschaft ist im Grunde nichts Anderes, als die Erkenntnis von Tatsachen: Macht man Wasser heiss, verdampft es. Kühlt man es, wird es zu Eis. Tatsachen. Wenn es also ein Problem ist, dass die Interessen, die im Parlament debattiert werden, nicht auf „wissenschaftlichen Fakten“ basieren, und Wissenschaft letztlich eben nichts weiter als eindeutige Fakten sind, so ist dies nichts anderes, als ein Appell an Technokratie: Wenn man nur gemäss wissenschaftlichen Fakten handeln soll, gibt es keinerlei Spielraum, alles wird wissenschaftlich geprüft und analysiert, und man folgt dann denn wissenschaftlichen Rückschlüssen. Das ganze System von Politik oder Demokratie ist dadurch überflüssig, alles was es braucht, ist ein Gremium von Technokraten, die die wissenschaftlichen Fakten und die daraus folgenden Entscheide verkünden. Wissenschaftlich gesehen, sind Rentner übrigens nur ein unproduktives Laster, welches nichts zur Gesellschaft beiträgt, aber viel CO2 verursacht. Muss man annehmen, dass Herr Lesch die Euthanasie älterer Menschen befürwortet?

Bis anhin hatten alle totalitaristischen Regime eine Ideologie als Kern. Diese Ideologie war die definitive Vorgabe, über politische, bürokratische und gesellschaftliche Ordnung. Eine Ideologie ist im Grunde nichts anderes, als ein ausgeweitetes Ideal und Leitbild. Die Klima-Ideologie, wie sie von Herrn Lesch präsentiert wird, und welcher Millionen von Menschen zustimmen, schlägt eine völlig neue Art von Totalitarismus vor, dessen Ideologie sich selber als absolute Wahrheit verkündet, und somit einem göttlichen Dogma ähnlich ist, aber anders insofern dass es nicht einer Glaubensfrage (und „glauben“ ist ja nicht „wissen“), sondern einer faktischen Tatsache folgt. Die Technokratie der Klima-Ideologie ist Vatikan, Bibel und Gott zugleich. Sie erlaubt keine Abweichung oder unterschiedliche Interpretation, wie sie sogar unter den eifrigsten Gläubigen existiert.

Der Wahrheitsanspruch der Klima-Ideologie ist absolut, und ebenso der Machtanspruch: Alle Facetten des Lebens sind der Klima-Ideologie unterzuordnen: Wie man isst, was man kauft, wie man sich fortbewegt, ob und wie man verreist, welchen Freizeitbeschäftigungen man nachgeht, wie viele Kinder man hat, uvm.. Würde Nordkoreas Diktator die Klima-Ideologie betrachten, so würde er sich womöglich die Augen reiben und sagen: „Man kann es auch übertreiben!“ Noch aber hat die Klima-Ideologie die Macht nicht ergriffen, zum Verdruss von Leuten wie Harald Lesch, die sich darüber sorgen, dass im Parlament Interessen vertreten werden, die nicht „auf Wissenschaftlichen Fakten“ basieren.

Die Klima-Ideologie ist bei weitem die gefährlichste politische Bewegung die derzeit in der westlichen Welt existiert. Schon jetzt durchtränkt sie unser ganzes Leben: Kein Tag vergeht, an dem wir nicht irgendwo hören oder lesen über den CO2 Ausstoss, Klimaziele, Klimakrise, Klimawandel, usw.. Die Dauerbeschallung von extremer Omnipräsenz und Intensität ist für viele Leute eine unerträgliche psychische Belastung, welcher sie nur entkommen können, indem sie sich der Klima-Ideologie beugen. Sie werden gebrochen und reihen sich in der Bewegung ein. Doch unter dem Vorwand, dass es sich bei dieser perversen Ideologie um „Wissenschaft“ handle, trauen sich die wenigsten zu widersprechen. So sehr hat man bereits das Konzept der Wissenschaft zu einer zornigen Gottheit stilisiert, welcher die wenigsten noch den Mut haben zu entsagen, denn wer will schon die Wissenschaft, also objektive Fakten und Tatsachen leugnen? Nur sind irgendwelche Modellierungen und Vorhersagen letztlich keine wirkliche Wissenschaft. Sie sind lediglich das Werkzeug der krankhaften Bewegung der Klima-Ideologie.

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