#Millennials #generationZ #Jugendliche

In unserem Business ist Bullshit Bingo ja mehr oder weniger immer irgendwie mit dabei. Wir kennen für quasi alles schon Knackige eine noch knackigere Bezeichnung als der Duden. Und falls nicht, finden wir schon was.

Auch bei der Namensgebung für Bevölkerungskohorten, Dialoggruppen und so weiter werden wir nicht müde zu unterteilen, um dann doch wieder neu zu clustern und neu zu benennen. Ich selbst – Baujahr 1984 – gehöre mehr oder weniger zur vermeintlich technikaffinen Generation Y. Das „Y“ steht ja bekanntlich für „why“; weil wir angeblich jene sind, die alles hinterfragen, was ich für mich und für viele Schul- und Studienkollegen in einem Punkt nicht unterschreiben kann: nämlich für unsere (Aus-)Bildung.

Wie die am besten aussehen sollte, haben wir uns nämlich nicht ganz so frei überlegt. Nicht umsonst waren wir schon in einer Schule, von deren mit Flecken gesegneten Abgängern drei Oberstufengymnasien im Rayon ganz gut leben konnten. Der Druck war hoch – die Erwartungshaltung klar. Man – und ich meine damit nicht mal die Eltern, sondern das gesamt mittelständische Umfeld der Kleinstadt – musste uns nicht sagen, was man von uns wollte. Wir haben gespürt, wohin die Reise geht bzw. zu gehen hat. Und die Frage, ob Scheitern eine Option wäre, traute man sich gar nicht zu stellen; schon gar nicht sich selbst. Die Konsequenzen waren von der uns umgebenden erwachsenen Gesellschaft ja in allen Farben und bunt wie sonst nichts wie ein Teufel mit Namen „hockenstad“ an die Wand bzw. die Schlafzimmer Decke gepinselt, die man jede Nacht vor den jeweiligen Maturaprüfungen stundenlang anglotzen musste.

Jetzt durfte ich die letzten Jahre häufig mit jungen Menschen zusammenarbeiten und ich muss zugeben: Ich beneide die Generation Z. Nämlich für ihr Selbstverständnis und den Tenor im Zugang zum Job, den ich dort oft feststellen kann. „Ich kann was, der Markt braucht mich und was ich mache, ist für mich gut und findet daher sicher auch andere Menschen, denen das gefällt oder die das mit „gefällt mir“ markieren.“ Anfänglich hatte ich mit dem Zugang irgendwie ein Problem; habe das als mangelnden Ehrgeiz identifiziert. Aber damit hat das nichts zu tun. Im Gegensatz zu vielen von uns damals, wissen die 17- und 18-jährigen schon sehr klar, dass sie schon jetzt einen großen Wert für unsere Gesellschaft haben und nicht den Druck der frühen 2000er Jahre spüren, sich erst mal beweisen zu müssen, so wie es bei uns damals – zumindest meinem Empfinden nach – der Fall war.

Somit: Taugt ma, und ich lasse mir unsere Youngsters daher nicht schlecht reden. Die können schon was und werden auch meine Pension mal verdienen. Da bin ich mir sicher.

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