Als"Reisebloggerin wiederunterwegs" war ich schon in Hotels, Pensionen und Guesthouses in 62 Ländern dieser Erde zu Gast. Oder zumindest habe ich dort geschlafen, als Gast habe ich mich nicht immer überall gefühlt. Sowohl in den USA und Kanada, als auch in den unwegigsten Absteigen und Klösterzimmern in Tibet oder Nepal, auf Campingküchen in Australien, in Privatzimmern in Kroatien oder B&Bs in Kambodscha - überall gibt es sie im Zimmer: Die Wasserkocher.

Allein in Österreich wird man ihn vergeblich suchen - das Restaurant könnte sonst ja um einen Kaffee oder Tee umfallen und damit wäre dem wirtschaftlichen Verlust dieses Unternehmens ja Tor und Angel geöffnet. Man denke nur an die unglaublichen ökonomischen Verluste in Österreich, weil die Raucher vor der Tür stehen müssen (Das tun sie zwar mittlerweilen überall auf der Welt - sogar in unserem geliebten Vorzeigeland Deutschland und in Frankreich schon gefühlt seit Jahrzehnten, aber hierzulande ist das halt immer was anderes).

Aber einen Wasserkocher in ein österreichisches Hotelzimmer? So nicht, liebe Touristen, äh Gäste. Vielleicht gar noch eine Packerlsuppe ins Zimmer schleusen? Ja, soweit kommts noch.

Also - die Sache mit dem nicht vorhandenen Wasserkocher nervt mich beim Reisen in Österreich ganz immens. Hier kann ichs ja sagen.

Wozu ich den überhaupt in einem Drei- oder Viersternhaus oder höher brauche? Für einen ersten Löskaffee, wenn die charmante Reisebelgeitung noch schläft und an echte, gemeinsame Kaffeezufuhr noch nicht zu denken ist. Wenn ich wiedereinmal so friere, dass mit einem Aufwärmen der Zehen in der betroffenen Nacht ohne Wärmeflasche nicht zu rechnen ist. Wenn ich eine Migräne Attacke habe und dadurch nicht nur unmenschliche Gewitter im Hirn, sondern auch Schüttelfrost am ganzen Körper erleide. Wenn ich heißes Wasser brauche, um mir ein Aspro Komplex (oder was viel Stärkeres) auf Reisen aufzulösen. Wenn ich nach einer langen Wanderung im Regen mit Hund durchgefroren bin und mir einen heißen Tee im Zimmer reinziehen will. Von den vielen Vorteilen eines Wasserkochers am Zimmer, wenn man mit kleinen Kindern unterwegs ist, möchte ich hier gar nicht erst anfangen.

Viele Gründe - Ein Wasserkocher. Ganz einfach.

Kollegin Krinzinger hat es zwar schon angesprochen, aber hier auch gleich (weil ich so in Fahrt bin) meine persönliche Liste der nervigsten Dinge in Hotels:

*Ganz, ganz, ganz kleine Behälter mit (nachgefülltem) Duschgel, die sich mit nassen Händen unter der Dusche mit keinen Fingern dieser Welt öffnen lassen - ohne Wutausbruch.

*Seifen in glitschigem Papier eingeschweißt - Die Option ÖFFNEN steht auch hier nicht im Vordergrund.

*Ein formschöner Schreibtisch - ohne Steckdosen. Ich.kann.so.nicht.arbeiten.

*Ein "Flinserl" als Leselicht. Das macht mich besonders narrisch - Lesen im Bett wird vereitelt durch moderne Leselampen, die einen winzigen Strahl auf den Boden neben dem Bett richten. Aber nicht auf mein Buch. Und das übrige Zimmer somit in gepenstisches Dunkel hüllen.

*Grindige Überdecken

*Keine Wassergläser am Zimmer

*Ein weiteres "Flinserl" Licht über der Gepäckablage, das es mir unmöglich macht, den Inhalt meiner Reisetasche zu sondieren.

*Das Anpreisen von hochpreisigen LAN Kabel-Möglichkeiten im Zimmer. HALLO ÖSTERREICH: Sogar simpelste Garküchen in Bankgok und Fußpflegerinnen in Hanoi, die einen winzigen Salon in einer überschwemmten Fußgänger-Passage haben, bieten ihren Kunden WIFI während der Behandlung an. "Of course, Madam".

*Jegliche Aufpreise für die Nutzung von WLAN - vielleicht gar noch stundenweise.

Jetzt gehts mir besser. Die Sache mit dem Wasserkocher war mir wirklich wichtig. Und ja, ich nenne jetzt einen Reise-Wasserkochen mein eigen.

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Angelika Mandler-Saul

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fischundfleisch

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