Minderheiten sind Gruppen die eine gewisse Identität aufweisen die sich von der restlichen Gesellschaft unterscheidet. So sind etwa bei einer Versammlung der Bienenzüchter die beiden Kellner eine Minderheit.

Sie sind im gleichen Raum, gehören aber nicht wirklich dazu. Da die beiden Gruppen aber auch nicht wirklich von den Entscheidungen der anderen abhängen ist das völlig egal.

Interessant wird es aber wenn in einer Gegend 95% der Personen einem Glauben angehören und 5% einem anderen. Besonders witzig wird die Sache wenn beide Glaubensrichtungen an ein und dem selben Tag an ein und dem selben Platz ein Ritual abhalten wollen. Folgt man einem demokratischen System bekommt die Minderheit niemals die Möglichkeit weil sie eben ständig überstimmt wird.

Hier tritt die Idee des Minderheitenrechts zu Tage. Man löst sich hierbei von der Demokratie und übergibt die Macht einer Autorität die dann einen gerechten Kompromiss finden soll.

Gerecht wäre etwa der Mehrheit 19 Mal in Folge den Platz zur Verfügung zu stellen und dann einmal der Minderheit. Da das aber noch immer nicht wirklich toll klingt, aus Sicht der Minderheit, erfanden wir die Idee der sozialen Gerechtigkeit.

Soziale Gerechtigkeit geht einfach den "gerechten Weg" weiter. Eine sozial gerechte Lösung wäre etwa jedes Jahr zu wechseln.

Die Sache macht dann Sinn wenn man die Welt als von Gruppen besiedelt versteht.

In diesem Fall gibt es eben zwei Gruppen und beide Gruppen sollten bekommen was sie wollen.

Sieht man aber nur Menschen die sich als Gruppe verstehen oder aber verstanden werden macht die Sache natürlich überhaupt keinen Sinn. Übersetzt man die sozial gerechte Lösung in einen demokratischen Kontext ist jedes Mitglied der Minderheit plötzlich 19-mal so viel Wert wie ein Angehöriger der Mehrheit.

Und das ist ein Problem.

Menschen reagieren entsprechend. Jeder will Wert gewinnen. Somit versucht einfach jeder einzelne eben Teil irgendeiner "Minderheit" zu werden. Das Resultat ist eine vollständig Atomisierte Gesellschaft.

Bei einer feministischen Versammlung in den USA 2017 etwa bat man die Mitglieder sich in Gruppen zu formieren. Es gab nur Streit aber keine Lösung weil sich jede Gruppe stets in eine noch kleinere teilte und niemand Teil der Mehrheit sein wollte. Verständlicherweise.

Was ist die Lösung?

Im Wesentlichen besteht sie darin zu akzeptieren dass eine Gruppe nur eine völlig willkürliche Sache ist.

Was ist meine Gruppe?

Bin ich Österreicher? Deutscher? Koreaner? Europäer? Weltbürger? Fahrradfahrer? Computerspieler? Blogger? Youtuber? Konservativ? Progressiv? Revolutionär? Mitläufer?

Bin ich was ich behaupte was ich bin oder wonach mich eine Autorität einteilt?

Ich halte die Frage für unbedeutend. Ich bin ein Mensch in einem System das erkannt hat das jeder Mensch genau eine Stimme haben sollte.

Jeder Versuch es anders zu machen führte stets zu Systemen die rasch kippten.

Menschen auf Basis ihres Aussehens oder Verhaltens zu sortieren ist idiotisch, die Welt in Gruppen zu unterteilen führt nur zu Konflikt und nie zu Lösungen.

Die Grundidee mag aus aufrechtem Mitgefühl stammen doch sie führt nicht zu einer Verbesserung der Welt sondern nur zu Konflikt und Leid.

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Matt Elger

Matt Elger bewertete diesen Eintrag 20.01.2020 16:34:08

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