Erfolg, glaubt man Machiavelli, stammt aus einer Mischung von Virtù und Fortuna.

Fortuna ist hierbei nicht einfach Glück sondern viel mehr Umstände die man als Einzelner nicht beeinflussen kann, die sich aber nicht völlig der Kontrolle der Menschen entziehen. Für den Christen etwa bedeutet das eine göttliche Intervention für die man gebetet hat, für den Sozialisten ist es eine staatliche Intervention für die man demonstriert hat.

Virtù hingegen fußt auf den Fähigkeiten des Einzelnen.

In einem praktischen Beispiel kann man auf zwei Arten ein gutes Essen machen: man wirft Dinge in eine Schüssel und hofft auf das Beste oder aber man lernt zu kochen und wendet dann das Wissen entsprechend an um zu einem guten Resultat zu kommen.

Ist es möglich dass Fortuna zu einem besseren Resultat führt?

Grundsätzlich ja.

Die Wahrscheinlichkeit dass Virtù aber regelmäßiger zu guten Resultaten führt ist höher. Fortuna ist aber kein Faktor den es zu unterschätzen gilt. Niemand kommt an die Spitze von irgendetwas ohne Fortuna und auch plötzliche tiefe Stürze, obgleich der Betroffene alles richtig gemacht hat, gehen auf die Kappe von Fortuna.

Folgt man einer Strategie die auf Virtù basiert wird man an sich arbeiten und das Mögliche anstreben. Der Status Quo wird als Fakt angenommen und damit gearbeitet. Änderungen passieren Schritt für Schritt.

Folgt man hingegen einer Strategie die auf Fortuna basiert hofft man auf Revolutionen, sei das ein Utopia das dem letzten Gefecht folgt oder dem Königreich Gottes auf Erden nach der Widergeburt des Zombietischlers.

Änderungen sollen drastisch sein und erfolgen nicht als Resultat von Arbeit sondern durch Beschwörung höherer Kräfte: Gott oder einer unaufhaltsamen Meute von Revolutionären.

Die Geschichte hat uns gezeigt dass Strategien die auf Fortuna basieren nicht nachhaltig sind. Es steht außer Frage dass sie Erfolg haben können, einfach weil Fortuna mitunter absurde Situationen erzeugt, aber darauf bauen lässt sich nicht.

Jeder Erfolg basiert am Ende auf Fortuna aber jede Konsolidierung eines solchen Erfolges basierte stets auf Virtù.

In anderen Worten: wer drauf wartet dass ein anderer seine Probleme löst läuft Gefahr auf jemanden hereinzufallen der es zu seinem Virtù gemacht hat Menschen zu täuschen.

Erst wenn es keine Nachfrage mehr nach diesen Blendern gibt, wenn das Hoffen auf Fortuna verschwunden ist, werden die Blender verschwinden und die Menschen ihre eigenen Herren sein.

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Bachatero

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Zauberloewin

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