Vor sieben Jahren reißt ein Tsunami an der japanischen Küste 20.000 Menschen in den nasskalten Tod. Binnen Stunden und Tagen erhält auf der anderen Seite des Globus die Sekte „Die Religion der erneuerbaren Energien“ einen derart regen Zulauf, dass sie heute in Deutschland Staatsreligion ist. Selbsternannte Priester verfassen Glaubenssätze, Ketzer werden verdammt und als „Klimaleugner“ beschimpft, was manche in den Ruin treibt. Vor allem im Fernsehen und unter der Journaille finden sich Laien, die eine treue Anhängerschaft generieren, welche ihnen ein gutes Auskommen garantieren. Auch ausgebildete Physiker springen auf den davoneilenden Zug. Politiker geben Lippenbekenntnisse ab, um ihre Parlamentssitze nicht zu verlieren.

Um die Religion der erneuerbaren Energie finanziell zu unterstützen, erfindet das deutsche Finanzministerium Steuern mit wohlklingenden Namen. Gerechter- und logischerweise steigen die Energiepreise. Der bis dahin gepredigte Naturschutz, der es nicht in den Rang einer Religion geschafft hat, wird im Namen der neuen Religion der Vernichtung anheimgegeben. Wälder werden gerodet, seltene Raubvögel dezimiert, um Sakralbauten in Form hässlicher Windräder überall in Deutschland zu bauen, gegen die nicht einmal Don Quijote gekämpft hätte.

Um die tumbe Anhängerschaft der Religion der erneuerbaren Energien nicht zu überfordern, gar abzuschrecken, werden die Glaubenssätze sehr einfach postuliert. Halal sind Wasser, Wind, Sonne, Raps- und trotz (wegen?) der weiten Entfernung indonesisches Palmöl, haram sind Kohle, Erdgas, Erdöl und Kernkraft. Wer zum Erdöl etwas Palmöl aus Indonesien zusetzt, erhält eine Lossprechung oder Absolution in Form einer kleinen Münze pro getanktem Liter Autosprit.

Die Religion der erneuerbaren Energien breitet sich aus und macht auch nicht vor dem Individualverkehr Halt. Mit massiven, vom Volk aufgebrachten staatlichen Subventionen werden Autos entwickelt, die mit Strom statt dem verbotenen Erdöl fahren. Dass der größte Teil des Stromes aus verbotenen Energien entsteht, wird dem Plebs verschwiegen. Jetzt kommen die gut bezahlten Märchenerzähler zum Zuge. Überall vernimmt man: Es wird einmal …

Deshalb werden riesige Kabel ober- und bei Gegenwehr unterirdisch kreuz und quer durch die Republik verlegt, da man im 21. Jahrhundert immer noch nicht weiß, ob und wo morgen die Sonne scheint und übermorgen ein ausreichend starker Wind weht. Das Legen der Trassen verschwendet derart viel Energie, dass zusätzliche Erdgasrohre von Russland nach Deutschland am Boden der sterbenden Ostsee verlegt werden müssen.

Doch der Absatz von Elektroautos in Deutschland stagniert trotz religiöser und marktschreierischer Aufrufe. Da beschließt die halbstaatliche Post, die sich durch Lohndumping und Leiharbeiter gerade saniert hat, ihren gesamten Fuhrpark umzurüsten und Elektroautos getrennt für Pakete, Päckchen und Briefe zu ordern. Die Energie abhängige Bevölkerung Deutschlands muss für ihren Energieverbrauch die höchsten Preise in Europa bezahlen, damit der Anteil an erneuerbarer Energie, die jetzt nachhaltige Energie heißt, erhöht wird, koste es, was es wolle. Trotzdem werden die religiösen Klimaziele nicht erreicht. Der Ausstoß des klimaschädlichen CO2, ohne dem es kein Leben im Universum gibt, steigt und steigt.

Die Schmerzensschreie der verarmten Deutschen erreichen das Ohr des Gottes der erneuerbaren nachhaltigen Energien, der sich der deutschen Regierung erbarmt. Flugs lässt der Gott der erneuerbaren nachhaltigen Energien die chinesischen Parlamentsabgeordneten einen Beschluss fassen, immer mehr Elektroautos zu importieren. Es stört die chinesische Regierung nicht im Geringsten, wenn der Strom für die Autos aus Kohle, Erdöl oder Atomenergie gewonnen wird. Es sind die wirtschaftlichen und gesundheitlichen Folgen des starken Smogs, der die chinesische Regierung stört. Die meisten Autos im Riesenreich sind in den großen Millionenstädten konzentriert. Wenn es – wie oft - windstill ist, verdunkeln sich die Städte Chinas, da die schwarzen Abgase der Autos den Himmel schwärzen. Die Regierung muss auf die hustenden und kranken Städter Rücksicht nehmen, um nicht wie einst in der sozialistischen Sowjetunion gestürzt zu werden. Die Sorgen der zersplitterten Landbevölkerung werden vernachlässigt. Der Ruß wird sich mit Hilfe der Elektroautos im ganzen Land verteilen und sich nicht mehr in den großen Städten Chinas konzentrieren: aus den Augen, aus dem Sinn.

Die chinesische Regierung beschließt, den Anteil von Elektroautos beim Import von Autos langsam, aber stetig zu erhöhen. Jedes Land, welches auf dem großen Markt im großen Reich Chinas Autos verkaufen will, muss zusätzlich eine bestimmte Mindestmenge an Elektroautos liefern, die mit elektrischer haram-Energie betankt werden kann.

Für die deutsche Regierung ist dies eine nachhaltige Subvention. Deutschland ist bereit, den Chinesen günstigste CO2 Sorglos-Pakete zu besorgen. Dem Gott der erneuerbaren nachhaltigen Energie ist dies egal.

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Matt Elger

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